11. Oktober 2017, 15:31 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Katzen sind süß. Immer. Schenkt man dem Internet Glauben, gibt es hierzu keine zweite Meinung. Die TRAVELBOOK-Redaktion ist auf dieses Katzenfoto gestoßen – und fand die Tierchen, natürlich, erst einmal süß. Dann aber entdeckten wir die Geschichte hinter dem Bild, und dabei geht es mal überhaupt nicht um die Niedlichkeit der Tiere. Aber das kann man ja anscheinend nie so ganz ausblenden bei Katzen…
Drei Augenpaare lugen zwischen den Gräsern hervor, schauen argwöhnisch in die Kamera. Die drei kleinen Kätzchen sind noch sehr jung, wahrscheinlich sechs bis acht Wochen alt. Das allein sieht ja schon sehr putzig aus – aber das Besondere an diesem Foto ist: Es handelt sich hier nicht um normale Hauskatzen, die womöglich ausgebüxt sind. Nein, dass hier sind die in freier Natur extrem seltenen Sandkatzen!
Das Team wollte gerade einpacken
Bislang ist es wahrscheinlich noch nie einem Wissenschaftler gelungen, ein Foto oder gar ein Video von diesen Tieren in freier Wildbahn zu machen. Das Kunststück schaffte jetzt Grégory Breton, Frankreich-Chef von Panthera, eine weltweite Organisation, die sich um den Schutz der wilden Katzenarten dieser Welt kümmert.
Es passierte in der marokkanischen Sahara. Abends, als es schon dunkel war und das Team eigentlich gerade zusammenpacken wollte, plötzlich der riesige Erfolg. „Drei Augenpaare leuchteten durch die Dunkelheit zurück zu Alexander (Grégorys Kollege, d. Red.), aus etwa vier Kilometern Entfernung. Sie gehörten jungen Sandkatzen, gelblich, kleine Wildkatzen mit breiteren Gesichtern und größeren Ohren als Hauskatzen“, schreibt Grégory in seinem Panthera-Erlebnisbericht.
Warum ist es so schwierig, Sandkatzen in der Natur zu entdecken? Nicht nur, dass sie sehr selten vorkommen, „sie hinterlassen so gut wie keine sichtbaren Spuren, sie hinterlassen nichts von ihrer Beute und dazu sind sie auch noch sehr leise“, weiß Grégory Breton. Und weiter sagt er:„Sie bewegen sich fast unsichtbar in der Dämmerung und nachts, sie sind Meister des Versteckens und ihr Fell ist eine perfekte Tarnung, sodass sie bei Gefahr einfach verschwinden können. Sie rennen nicht weg.“
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Finger weg von den Sandkatzen
Umso größer jetzt die Sensation, endlich die niedlichen Sandkatzen-Babys fotografiert zu haben. Aber Achtung, ganz wichtig: Immer wieder versuchen Leute, Sandkatzen zu fangen, sie als Haustiere zu halten und mit gewöhnlichen Hauskatzen Nachwuchs zu kreuzen. Davor warnt Panthera, das sollte dringend unterlassen werden!
Genießen Sie lieber so noch ein bisschen die putzigen kleinen Vierbeiner auf deren ersten Fotos und Videoaufnahmen.