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Wein, Fußball, Flaggen, ...

17 Fakten zu Portugal, die kaum jemand kennt

Nuno Alves
Chefredakteur

01.02.2023, 17:28 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Portugal ist bekannt für schöne Strände, Portwein und eine große Leidenschaft für Fußball. Es gibt aber auch einige Fakten, die weniger bekannt sind. TRAVELBOOK verrät sie.

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1. Portugal und England haben das älteste diplomatische Bündnis Europas

Schon im Jahr 1373 gingen die beiden Länder eine Allianz ein, die 1386 in den Vertrag von Windsor mündete und bis heute gültig ist. Portugiesen und Engländer sicherten sich neben einer „ewigen“ Freundschaft auch gegenseitige Unterstützung in vielen weiteren Punkten zu, etwa militärischer und wirtschaftlicher Art.

2. Die Portugiesen haben den Portwein erfunden – auch wenn Engländer etwas anderes sagen

Und wenn wir schon bei den Engländern sind: Die gehören nicht nur zu den Hauptkonsumenten des Portweins, sie meinen auch, sie hätten ihn im 17. Jahrhundert erfunden, indem sie dem Wein aus der Douro-Region Brandy hinzugefügt hätten, um zu verhindern, dass er beim Export nach England sauer wird. Die Portugiesen halten entgegen, schon in der Hochzeit der Seefahrerei habe es einen Prozess gegeben, der die Gärung stoppte und so die Süße der Traube behielt.

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Portweinflaschen
Diese Portweinflaschen wurden an einem Stand auf dem Bolhão-Markt in Porto ausgestellt Foto: Getty Images

3. Bis 1928 galt in Portugal Linksverkehr

Auch das hat etwas mit dem Einfluss der Engländer zu tun und auch damit, dass der Rechtsverkehr in Europa von den Franzosen erst unter Napoléon in vielen besetzten Ländern eingeführt wurde. In Portugal wurde erst am 1. Juni 1928 auf Rechtsverkehr umgestellt.

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4. Frankreich ist die zweite Heimat der Portugiesen

Mehr als eine Million Portugiesen und Portugiesisch-stämmige leben derzeit in Frankreich. Das erklärt auch, warum bei den Spielen Portugals während der EM 2016 in Frankreich so viele portugiesische Fans in den Stadien waren.

5. Portugal hat fast 3000 Kilometer Küste

Es mag zwar verwunderlich klingen, doch obwohl das Land recht klein ist, verfügt es über Tausende Küstenkilometer. Denn neben dem Festland (ca. 950 Kilometer Küste) gehören auch die Inselgruppen von Madeira (ca. 250 km) und die Azoren (ca. 670 km) zu Portugal.

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Praia do Amado, Portugal
Der Strand Praia do Amado an der Westküste der Algarve ist nur einer der paradiesischen Strände des Landes Foto: Getty Images

6. Der reichste Portugiese ist…

… nicht etwa Cristiano Ronaldo, sondern eine Portugiesin: Maria Fernanda Amorim, Witwe des Unternehmers Américo Amorim. Das US-Magazin Forbes schätzt ihr Vermögen auf 4,7 Milliarden Euro. Reich geworden ist die Familie durch das Geschäft mit Kork.

7. Portugal hat die längste Brücke Europas

Knapp 17,2 Kilometer lang ist die Ponte Vasco da Gama, die zwischen 1995 und 1998 anlässlich der Expo ’98 über den Fluss Tejo (z. Dt. Tajo) gebaut wurde. Fast eine Milliarde Euro kostete das Projekt, das Lissabon mit den südlich des Tajo liegenden Städten verbindet und die Route weiter in Richtung Süden für Autofahrer schneller gemacht hat.

Ponte Vasco da Gama
Die Ponte Vasco da Gama ist die längste Brücke Europas Foto: Getty Images

8. Rio de Janeiro war mal Portugals Hauptstadt

1807 flüchtete der portugiesische Hof um König Johann VI. vor Napoleons Truppen in die damalige Kolonie Brasilien, genauer gesagt nach Rio de Janeiro. Von 1808 bis 1821 war die Stadt am Zuckerhut die Hauptstadt Portugals.

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9. Die japanische Spezialität Tempura wurde von Portugiesen erfunden

Tempura, Essen
Tempura ist in der japanischen Küche weitverbreitet und eine beliebte Zubereitungsvariante um Speisen zu frittieren Foto: Getty Images

Was heute in jedem japanischen Restaurant auf der Speisekarte steht, geht auf portugiesische Jesuiten zurück. Das Missionieren der Bevölkerung – so ihr eigentlicher Auftrag – war nur bedingt erfolgreich, dafür übernahm die Bevölkerung die Zubereitungsart des „Tempura“. Bei dieser werden Fisch und andere Lebensmittel in einem Teigmantel frittiert. Tempura ist aus dem Portugiesischen abgeleitet. Von welchem Wort genau ist jedoch fraglich. Möglich wären etwa Tempero (z. Dt. Würze), aber auch têmporas, eine früher von Christen praktizierte Form des Fastens.

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10. Portugal hat selbst keinen Bacalhau

Wenn es etwas gibt, das man mit portugiesischem Essen assoziiert, dann ist es der berühmte Bacalhau, der Stockfisch, der auf bestimmte Weise getrocknet wird. Doch den dafür meist verwendeten Kabeljau gibt es in portugiesischen Gewässern praktisch nicht, weshalb der Fisch importiert werden muss. Und das in so üppigen Mengen, dass es eben reicht für Festmahle an Weihnachten, Neujahr, Heilige-Drei-Könige, Ostern und anderen Feiertagen.

Bacalhau a Bras, Portugiesische Speise
Bacalhau à Bras nennt sich diese Variante der Portugiesen liebster Speise Foto: Getty Images

11. Die erste Portugal-Flagge ähnelte der von Finnland

Ein blaues Kreuz auf weißem Hintergrund, so sah die erste Flagge der Portugiesen aus. Blau sind heute nur noch die fünf Wappen in der Mitte. Das Grün in der Flagge kam erst 1910 hinzu, seitdem hat sie ihr heutiges Aussehen.

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12. Eine Portugiesin brachte den Tee nach England

Ohne Katharina von Braganza gäbe es vermutlich die typisch britische „Tea Time“ nicht. Denn es war die portugiesische Infantin, die aufgrund ihrer Hochzeit mit dem englischen König Karl II. den Tee, den sie so sehr mochte, im 17. Jahrhundert auf die Insel brachte.

13. Lissabon hat wie Rom „7 Hügel“

Die Metropole am Tajo wurde der Legende nach inmitten von sieben Hügeln gegründet, bei denen es sich um die Hügel Sant’Ana, São Roque, Santo André, São Jorge, Santa Catarina, Chagas und São Vicente handeln soll. Allerdings ist heute nicht mehr ganz klar, worauf die Legende zurückzuführen ist, denn eigentlich hat Lissabon weitaus mehr Erhebungen.

Altstadt von Lissabon
Verträumt-schön: die Tram im Bairro Alto, der Altstadt von Lissabon Foto: Getty Images

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14. Fado steht buchstäblich für Schicksal

Was man den mitunter traurig sehnsüchtigen Klängen des Musikstils schon anhört, spiegelt sich auch im Namen wider. Das Wort „Fado“ geht nämlich auf das lateinische fatum zurück, und bedeutet Schicksal.

15. Der Portwein hat einen eigenen Bootstyp

Rabelo-Boote nennen sich die Schiffe, die um die 20 Meter lang sind und ab dem 18. Jahrhundert dazu dienten, den Portwein aus Weinregionen im Dourotal nach Porto bzw. Vila Nova de Gaia zu bringen. Etwa sechs Mann Besatzung war nötig, um das Schiff zu bedienen und die Fässer zu verladen. Heute dienen die Rabelo-Boote nur für touristische Zwecke oder Feierlichkeiten.

Rabelo-Boote mit Blick auf Porto im Hintergrund
Rabelo-Boote mit Blick auf Porto im Hintergrund Foto: Getty Images

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16. In Lissabon steht die älteste Buchhandlung der Welt

Im Jahr 1732 hat die Livraria Bertrand in Lissabon eröffnet, und ist seitdem durchgehend in Betrieb. Das brachte der Buchhandlung im Stadtteil Chiado auch einen Guinnessbuch-Eintrag.

Adresse: Rua Garrett, 73-75 – Chiado – Lisboa

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17. Benfica Lissabon ist der zweitgrößte Fußballverein der Welt

Lange Zeit war die portugiesische Hauptstadtmannschaft sogar auf Platz 1 der mitgliederstärksten Fußballvereine der Welt – bis ein anderer Club mit rot-weißen Vereinsfarben Benfica überholte: der FC Bayern München. Dieser hat mittlerweile 293.000 Mitglieder, wohingegen der portugiesische Verein „nur“ etwa 244.000 hat.

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