
10. März 2025, 18:16 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
In der indischen Mega-Metropole Mumbai steht das teuerste und größte Privathaus der Welt: Antilia, so der Name des 27-stöckigen Wolkenkratzers, dient der reichsten Familie des Landes als exquisite und extravagante Residenz. Die Eigenschaften des Klotzes, der sogar im Guinness-Buch der Rekorde steht, machen sprachlos. Doch von seinen Landsleuten erntete der Besitzer viel Kritik für den wohl etwa zwei Milliarden Euro teuren Bau.
Mumbais Altamont Road ist eine der exklusivsten Adressen auf der ganzen Welt. In einer Metropole, in der absurder Reichtum und himmelschreiende Armut nicht selten sprichwörtlich Tür an Tür miteinander leben, bezeichnet man die Gegend auch als „Billionaire’s Row“ – die Straße der Milliardäre. Und unter den zahllosen Luxus-Bauten hier gibt es einen ganz besonderen, der alle anderen in den Schatten stellt. Ein 27-stöckiger Wolkenkratzer namens Antilia, das größte und teuerste Privathaus auf der ganzen Welt. Sie haben richtig gelesen, den Mega-Bau bewohnt nur eine einzige Familie. Die ist dafür aber auch die reichste in ganz Indien.
Der Unternehmer Mukesh Ambani, seines Zeichens wohlhabendster Mann des Landes mit einem geschätzten Privatvermögen von weit mehr als 100 Milliarden Euro, ließ sich Antilia als extravagante Residenz von 2006-2010 errichten. Die Kosten für den Bau lagen bei bis zu zwei Milliarden Euro, wie diverse Medien im Netz, unter anderem die Fachzeitschrift „Architectural Digest“, berichten. Die nackten Zahlen um den Turm machen schlicht sprachlos. Mit 173 Metern Höhe ist er so groß wie ein 60-stöckiges Bürogebäude. Auf einem mehr als 4000 Quadratmeter großen Grundstück verfügt der nach der sagenumwobenen Insel Atlantis benannte Klotz über eine Wohnfläche von 37.000 Quadratmetern. Und was diese so alles beherbergt, könnte man wohl ebenfalls sagenhaft nennen.
Sechs Stockwerke nur für Autos

Alleine sechs Stockwerke des Antilia, von denen übrigens jedes so hoch ist wie zwei Flure in normalen Gebäuden, dienen Mukesh Ambani als Museum für seine Luxus-Autos. In seine Garage passen 168 Stück davon, und natürlich gibt es für die edlen Schlitten auch eine eigene Werkstatt mit Rund-um-die-Uhr-Service. So wie überall in dem größten und teuersten Privathaus der Welt, denn die Ambani-Familie beschäftigt alleine hier rund 600 Angestellte. Die obersten sechs Geschosse des Wolkenkratzers dienen als Wohnräume. Hier gibt es unter anderem einen Tempel, einen Ballsaal, ein Spa, einen hängenden Garten und mehrere Helipads für die Landung mit Privathubschraubern. Doch das ist noch nicht alles.
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Das Antilia verfügt zudem über einen eigenen Eiscreme-Salon und ein Kino, in dem bis zu 50 Gäste Platz finden. Am ungewöhnlichsten aber dürfte der familien-eigene Kälteraum sein, der sogar künstlichen Schnee produzieren kann. In den oft sehr heißen Sommern in Bombay kann sich der Mogul mit seinen Lieben hier stilecht abkühlen. Dank all dieser skurrilen Details hat es das Hochhaus sogar ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft, wo es offiziell als teuerstes Privathaus der Welt gelistet ist. Eine Investition übrigens, die sich voll und ganz gelohnt hat. Denn mittlerweile wird der Wert des Antilia auf mehr als vier Milliarden Euro geschätzt. Und hätte sich somit im Vergleich zu seinen Baukosten verdoppelt.

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Harsche Kritik an dem Mega-Bau
Beinahe hätte es das Antilia sogar zum Hollywood-Star gebracht, wie die Zeitung „Metro“ berichtet. Demnach wollte hier Regisseur-Superstar Christopher Nolan Teile seines Streifens „Tenet“ drehen. Dies scheiterte jedoch an den hohen Sicherheitsbedingungen, die in dem Wohn-Wolkenkratzer herrschen. Und seine Mega-Residenz brachte Mukesh Ambani nicht nur Bewunderung ein, sondern auch harsche Kritik, vor allem von Landsleuten. So bemängelte der ebenfalls superreiche Ratan Tata bereits kurz nach der Eröffnung 2011 in der „Times of India“, Ambani habe mangelndes Mitgefühl für die Armut in seinem eigenen Land. Er sagte unter anderem: „Wir tun so wenig gegen die Ungleichheit in Indien. Wir lassen sie einfach zu und wünschen sie weg.“
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Unmut regte sich zudem, weil das Antilia auf einem Grundstück gebaut wurde, wo sich zuvor ein bekanntes Waisenhaus befand. Für mehr als 100 Jahre war es eine Institution, bis Ambani das Grundstück erwarb und hier seine Privat-Residenz errichtete. Der Milliardär ließ sich aber offenbar von dem Gegenwind nicht beeindrucken. So richtete er vergangenes Jahr einen Teil der Mega-Hochzeit seines jüngsten Sohnes in seinem eigenen Hochhaus aus. Medien weltweit berichteten über das wochenlange Spektakel. Das dürfte den Marktwert des größten und teuersten Privathauses der Welt nicht unbedingt geschmälert haben.