14. März 2023, 6:17 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten
Das Empire State Building steht wohl wie kein anderes Gebäude sinnbildlich für die Stadt New York. Einst sogar der höchste Wolkenkratzer der Welt, symbolisiert es den stetigen Fortschritt und auch die Rastlosigkeit der Stadt, die angeblich niemals schläft. TRAVELBOOK erzählt die bewegte Geschichte des weltberühmten Turms und verrät alles Wichtige, was Sie für einen Besuch dort wissen müssen.
An der New Yorker Adresse 20 West 34th Street steht, in unmittelbarer Nähe zur legendären 5th Avenue, das wohl bekannteste Gebäude der Stadt, wenn nicht gar auf der ganzen Welt. 102 Stockwerke oder 443 Meter hoch, ist es DAS Wahrzeichen der Mega-Metropole, ein Symbol für den amerikanischen Traum wie auch die Moderne gleichermaßen. Als das Empire State Building vor knapp 100 Jahren erbaut wurde, ahnte noch niemand etwas von dieser unglaublichen Erfolgsgeschichte. Dabei wäre es um ein Haar vielleicht sogar nie entstanden.
Es ist das Jahr 1928, als laut offizieller Seite des Empire State Building ein Konsortium aus Geschäftsleuten das Grundstück kauft, auf dem damals noch das originale Hotel Waldorf Astoria steht. John J. Raskob ist ein Selfmade-Millionär und ehemaliger Vorsitzender von General Motors. Sein Partner ist Alfred E. Smith, seines Zeichens ehemaliger Gouverneur von New York, und soeben bei der Wahl zum US-Präsidenten an seinem republikanischen Gegner Herbert Hoover gescheitert. Es war bereits Smith’s zweite Niederlage, und so entscheidet er, sich neuen Horizonten zuzuwenden: dem Bau des größten Wolkenkratzers der Welt. Wer weiß, ob das Empire State Building überhaupt gebaut worden wäre, hätte Smith die Präsidentschaftswahlen gewonnen.
Sofort eine Touristenattraktion
Am 17. März 1930 beginnt also die Konstruktion des Mega-Projekts. Mitten in der Wirtschaftskrise, die als die Große Depression in die amerikanische Geschichte eingeht. Das Empire State Building soll das weltweit erste Gebäude mit mehr als 100 Stockwerken werden. Und die Architekten Shreve, Lamb & Harmon Associates, bzw. ihre Angestellten, kleckern nicht, sie klotzen. Und zwar sprichwörtlich: Pro Woche wächst der Turm um viereinhalb Stockwerke in die Höhe. Unter den von Arbeitslosigkeit gebeutelten New Yorkern ist die Baustelle ein wichtiger Lichtblick, denn sie schafft Jobs.
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Nach nur einem Jahr und 45 Tagen ist das Empire State Building dann bereits fertig, ein geradezu aberwitziger Geschwindigkeits-Rekord. Am 1. Mai 1931 weiht Präsident Hoover, also der frühere Konkurrent von Al Smith, das Gebäude dann ein. Bei einer feierlichen Zeremonie drückt er den Knopf, der zum ersten Mal die Lichter in dem Wolkenkratzer angehen lässt. Vom ersten Tag an ist das als Büro-Gebäude konzipierte Empire State Building eine, wenn nicht die größte, Touristenattraktion der Stadt. Innerhalb von nur sechs Monaten werfen 1932 Besucher unglaubliche 3000 Dollar in das Teleskop, mit dem man von der Aussichtsplattform des Gebäudes einen noch besseren Ausblick hat. Einmal gucken kostete damals 10 Cent.
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Früher das höchste Gebäude der Welt
Nur ein Jahr später wird das Empire State Building dann endgültig zu einer unsterblichen Ikone, denn es hat seinen ersten von seither unzähligen Hollywood-Auftritten. In dem Film King Kong spielt das Gebäude quasi eine Hauptrolle, der Riesenaffe klettert an ihm hoch. Ansonsten lässt der Erfolg allerdings auf sich warten, wie „Encyclopedia Britannica“ berichtet. In der großen Wirtschaftskrise kann sich fast niemand die teuren Mieten für Büros hier leisten, und so erhält der Mega-Turm einen schmerzhaften Spottnamen. Er heißt im Volksmund bald nur noch „Empty State Building“, also das leere State Building. Es soll ab Eröffnung 15 Jahre dauern, bis der Wolkenkratzer profitabel wirtschaftet.
Spätestens ab 1946 ist es dann aber so weit: 15.000 Angestellte arbeiten im Empire State Building, das nun als einer der effizientesten Bürokomplexe der Welt gilt. Noch heute haben hier internationale Firmen wie LinkedIn, Shutterstock, Citizen, HNTB, JCDecaux North America, and Skanska ihren Sitz. Es hat sogar seine eigene Postleitzahl: 10118. Eine Ikone der Stadt und der Architektur ist es sowieso längst geworden. 1950 dann wird das damals bereits höchste Gebäude der Welt sogar noch höher. Auf sein Dach setzt man eine 68 Meter lange Antenne, das vorher 381 Meter hohe Bauwerk misst plötzlich 449 Meter. 1985 dann wird die damalige Antenne noch einmal ersetzt, seitdem hat der Wolkenkratzer seine heutige Größe von 443 Metern. 1955 würdigt die American Society of Civil Engineers das Empire State Building neben dem Panama-Kanal und dem Hoover-Damm als eine der sieben wichtigsten Ingenieurs-Leistungen der amerikanischen Geschichte.
Nationales Wahrzeichen
1961 dann wird das Empire State Building für den Fantasiepreis von 65 Millionen Dollar verkauft. Diese Summe entspräche einem heutigen Gegenwert von 557 Millionen Dollar. Es ist bis dahin, wenig verwunderlich, der höchste Preis, der jemals für ein einzelnes Gebäude gezahlt wurde. 1976 dann ein weiterer Meilenstein, als das Gebäude seinen 50-millionsten Besucher empfängt. Bis heute wollen jedes Jahr Millionen Touristen das Wahrzeichen New Yorks sehen, und von einer seiner Aussichtsplattformen den unglaublichen Blick auf die Stadt genießen.
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1978 findet im Empire State Building zum ersten Mal der mittlerweile legendäre Gebäude-Lauf statt. Sportler aus aller Welt versuchen seitdem jedes Jahr, in möglichst kurzer Zeit die mehr als 1500 Stufen bis zum Dach des Gebäudes hoch zu rennen. 55 Jahre nach seiner Erbauung ernennt dann der US-Nationalparkservice 1986 das Empire State Building zu einem nationalen Wahrzeichen. Seit 1994 wird es jedes Jahr zum Valentinstag so richtig romantisch. Auf der Aussichtsplattform im 86. Stock können sich Paar dann das Ja-Wort geben. Dieses Event ruft jedes Jahr ein großes Medienecho hervor. Mit einem der insgesamt 73 Fahrstühle braucht man weniger als eine Minute vom Erdgeschoss bis zu dem Panorama-Punkt.
Gut aufgestellt für die Zukunft
Und natürlich ist das Wahrzeichen New Yorks auch für das nächste Jahrhundert gut aufgestellt. 2020 emarkierte das Ende einer mehr als zehnjährigen Gebäude-Renovierung, die bereits 2009 beschlossen worden war. Seitdem arbeitet das Empire State Building Klima-effizienter, spart etwa 40 Prozent aller Emissionen ein. Unter anderem wurden dafür Fahrstühle und Klimasysteme erneuert. Auch die Besucherplattform auf der 102. Etage erstrahlt nach einer Renovierung seit 2019 in neuem Glanz.
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Für Besucher gibt es heute in dem einst höchsten Gebäude der Welt so einiges zu entdecken. Unter anderem zahlreiche Ausstellungen, die sich über den gesamten Wolkenkratzer verteilen. In einer davon erfährt man zum Beispiel alles über den Bau des Rekord-Turms. Eine andere zeigt in einer Montage von 600 Videoclips die wichtige Rolle des Empire State Building in der Pop-Kultur. Eine weitere Exhibition widmet sich dem Film King Kong. Und auch alle berühmten Personen, die das Gebäude schon besucht haben, findet man in einem Raum verewigt. Nicht zuletzt aber und wohl immer noch am spektakulärsten: Der Blick durch die Teleskope auf den Aussichts-Terrassen.
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Eines der meistfotografierten Gebäude der Welt
Das Empire State Building ist laut offizieller Webseite für Besucher täglich von 10 bis 22 Uhr geöffnet. Leider ist ein Besuch in dem weltberühmten Gebäude aber ziemlich teuer: Mindestens 44 Dollar zahlt man als Erwachsener aktuell für einen Besuch auf der Aussichtsplattform im 86. Stock. Wer dazu auch noch den Viewpoint auf der 102. Etage besuchen möchte, muss schon 77 Dollar hinlegen. Eine 90-minütige geführte Tour kostet gar ab 175 Dollar. Und wer es ganz exklusiv möchte, unter anderem mit einer Champagner-Begrüßung, muss mit 500 Dollar ganz tief in die Tasche greifen.
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Wenn Sie sich das alles aber nicht leisten können oder möchten, müssen Sie trotzdem nicht traurig sein. Auf der offiziellen Webseite gibt es eine Empire State Building-Webcam, dank der man umsonst den Ausblick auf New York genießen kann. Oder Sie folgen dem Gebäude einfach auf seinen diversen Social-Media-Kanälen. Übrigens war es sogar laut einer Studie der Cornell University aus dem Jahr 2011 einst das meistfotografierte Gebäude der Welt. Mittlerweile führt hier zwar der Eiffelturm, doch das Empire State Building hat ja auch abseits dieses einstigen Rekords genug zu bieten…