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Zwischen Deutschland nach Dänemark

Unter der Ostsee entsteht der längste Eisenbahn- und Autotunnel der Welt

Von der Insel Fehmarn in Schleswig Holstein soll 2029 der Fehnmarnbelt-Tunnel nach Dänemark führen
Von der Insel Fehmarn in Schleswig Holstein soll 2029 der Fehmarnbelt-Tunnel nach Dänemark führen Foto: Getty Images
Karoline Schweers
Redakteurin

27. Juni 2024, 16:43 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Der Fehmarnbelt-Tunnel soll Skandinavien-Reisenden bis zum Ende des Jahrzehnts eine schnellere und fährfreie Verbindung nach Kopenhagen ermöglichen. TRAVELBOOK mit allen wichtigen Infos zum Bau.

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Dänemark und Deutschland sind dem Bau des weltweit längsten Unterwasser-Eisenbahn- und Straßentunnels einen Schritt näher gekommen. Vergangene Woche setzte Frederik X. von Dänemark den Grundstein für den zukünftigen 18 Kilometer langen Tunnel unter der Ostsee. Der Fehmarnbelt-Tunnel wird den Süden Dänemarks mit Norddeutschland verbinden und die derzeitige 45-minütige Fährüberfahrt auf nur sieben Minuten mit dem Zug verkürzen. Doch das Projekt, welches 2029 eröffnen soll, ist nicht ganz unumstritten.

Der längste absenkbare Tunnel der Welt

Bei einer feierlichen Zeremonie enthüllte der König von Dänemark eine Plakette am Eingang des ersten 217 Meter langen Tunnelabschnitts. Bereits dieses Jahr soll das Tunnelstück auf der dänischen Seite in einen Graben auf dem Meeresboden abgesenkt werden. Sund & Baelt, das verantwortliche Unternehmen, gab laut „Euronews“ an, dass es der längste absenkbare Tunnel der Welt sein wird. Das bedeutet, dass Tunnelelemente in einen vorher ausgehobenen Graben abgesenkt und dort miteinander verbunden werden.

Dänemarks König Frederik X. hat das erste Teil des Fehmarnbelt-Tunnels eingeweiht
Dänemarks König Frederik X. (links im Bild) hat das erste Teil des Fehmarnbelt-Tunnels eingeweiht Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Ingrid Riis

Der Fehmarnbelt-Tunnel wird sowohl eine elektrifizierte Bahnstrecke umfassen als auch eine vierspurige Fahrstrecke für Autos. Letztere sollen die Ostsee in etwa zehn Minuten unterqueren können, während die Züge die Strecke in nur sieben Minuten bewältigen werden. Der kombinierte Straßen- und Eisenbahntunnel soll den deutschen Fährhafen Puttgarden auf Fehmarn und die dänische Hafenstadt Rödby auf Lolland verbinden. Insgesamt wird er aus 89 einzelnen Tunnelteilen bestehen, die jeweils 217 Meter lang sind und 73.000 Tonnen wiegen.

Mit dem Fehmarnbelt-Tunnel würde eine nahezu direkte Autobahnverbindung zwischen Hamburg und Kopenhagen mit einer Gesamtlänge von rund 330 Kilometern entstehen. Das mit dem Bau beauftragte Unternehmen wirbt damit, dass man künftig in nur 2,5 Stunden von Hamburg nach Kopenhagen mit dem Zug fahren kann. Derzeit benötigt man für diese Strecke mit dem Zug noch fünf Stunden.

Der Fehmarnbelt-Tunnel stellt eine direkte Verbindung zwischen Deutschland (Puttgarden) und Dänemark (Rødbyhavn) her und ermöglicht so eine direkte Route zwischen Skandinavien und Mitteleuropa
Der geplante Fehmarnbelt-Tunnel (rote Linie) soll eine direkte Verbindung zwischen Deutschland (Puttgarden) und Dänemark (Rødbyhavn) herstellen und ermöglicht so eine direkte Route zwischen Skandinavien und Mitteleuropa Foto: Mapcreator
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Fehmarnbelt-Tunnel ist ein umstrittenes Projekt

Das Fehmarnbelt-Tunnel-Projekt, welches bereits 2011 beschlossen worden war, ist nicht ganz unumstritten. Vor allem die Naturschützer, allen voran der NABU, sind besorgt. Die ökologischen Folgen des Tunnelbaus seien demnach verheerend. Der Naturschutzbund geht sogar so weit zu sagen, dass der Bau das „gesamte Ökosystem der Ostsee ins Wanken“ bringen könnte. Der Tunnel würde mitten durch ein Naturschutzgebiet mit Riffen und Sandbänken führen. Zudem sei der Fehmarnbelt eigentlich Schutzgebiet des Schweinswals.

Ein weiterer Kritikpunkt sind die Kosten. In das Projekt sollen Milliarden investiert werden, die man auch anderweitig in den Ausbau klimaneutraler Infrastruktur stecken könnte, so der NABU. Tatsächlich ist der Fehmarnbelt-Tunnel ein eher kostspieliges Unterfangen. Allerdings wird der gesamte Tunnel, dessen Kosten sich auf rund 6,6 Milliarden Euro belaufen, vollständig von Dänemark finanziert. Nach der Fertigstellung wird Dänemark auch die Mauteinnahmen erhalten.

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