22. April 2025, 15:10 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Man braucht nicht unter Höhenangst zu leiden, um diese Vorstellung etwas unheimlich zu finden: In China, genauer gesagt in der südlich gelegenen Provinz Guizhou, entsteht aktuell die höchste Brücke der gesamten Welt – stolze 625 Meter über dem Fluss, den sie überquert. TRAVELBOOK kennt die schwindelerregenden Details über das Bauprojekt.
TRAVELBOOK berichtete bereits über „eine höchste Brücke“ der Welt: das Viadukt von Millau in Frankreich. Die Pylonen dieser zweieinhalb Kilometer langen Brücke, die den Fluss Tarn überspannen, ragen beeindruckende 336,4 Meter in die Höhe. Das längst zur Touristenattraktion gewordene Bauwerk hält nach wie vor den Titel der höchsten Brücke Europas. Und doch wirkt es im Vergleich zur derzeit im Bau befindlichen chinesischen Huajiang Grand Canyon Bridge fast bescheiden.
Höchste Brücke der Welt entsteht in China
Die Konstrukteure der Huajiang-Grand-Canyon-Brücke in der chinesischen Provinz Guizhou arbeiten an etwas besonders Großem: der tatsächlich höchsten Brücke der Welt, und zwar in Bezug auf die Höhe der Fahrbahn über dem Untergrund. Dieser ist der Fluss Beipan Jiang, den bereits die einige Kilometer entfernte Beipanjiang-Brücke überspannt; mehr Infos zu ihr hier. Bislang durfte sich die Beipanjiang-Brücke (auch: Duge Bridge) als die höchste Brücke der Welt in Bezug auf den Abstand zwischen Fahrbahn und Boden bezeichnen.
An dem „Superprojekt“ – so nennen es chinesische Medien wie „China Daily“ – wird seit 2022 gebaut. Die Eröffnung ist laut einem Bericht der Tageszeitung für Juli 2025 geplant. Und dann werde die höchste Brücke der Welt zu einem „Tourismusziel von Weltrang“ werden – davon ist Zhang Shenglin, einer der Chefingenieure der verantwortlichen Baufirma und zugleich Mitglied des höchsten Parlaments Chinas, überzeugt.

Details zur Huajiang-Grand-Canyon-Brücke
Laut „China Daily“ wird die Huajiang-Grand-Canyon-Brücke nicht nur die höchste, sondern auch die längste Brücke der Welt sein, die jemals in einem Gebirge errichtet wurde. Sie verbindet die Stadt Liuzhi mit dem Kreis Anlong und überquert dabei ein bislang schwer zugängliches Tal, das auch als „Riss in der Erde“ bekannt ist. Warum, ist auf den Bildern gut zu erkennen. Ihre Eckdaten machen die Huajiang-Grand-Canyon-Brücke zu einem zentralen Knotenpunkt des südwestchinesischen Schnellstraßennetzes. Für die Strecke hätte man zuvor rund zwei Stunden benötigt, die Mega-Brücke verkürzt die Fahrzeit auf nur zwei Minuten.
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Welche technische Mammutleistung hinter dem Bauprojekt steckt, zeigt unter anderem das enorme Gewicht der Brücke. Allein die Stahlträger bringen rund 22.000 Tonnen auf die Waage. Zum Vergleich: Die Stahlkonstruktion des Eiffelturms wiegt „nur“ etwa 7300 Tonnen. Angesichts der Herausforderungen der Bauarbeiten – insbesondere über einer tiefen Schlucht – wird auch der logistische Aufwand der Montage deutlich.

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Hintergrund des Superprojekts
Der Bau der Huajiang-Grand-Canyon-Brücke soll die Wirtschaft in der ländlichen Region ankurbeln. Durch die bessere Erreichbarkeit soll der Verkauf regionaler Produkte, von landwirtschaftlichen Erzeugnissen bis hin zu traditionellem Kunsthandwerk, gefördert werden. Laut „China Daily“ ist zudem der Bau des Yundu Service Centers geplant: ein 21.100 Quadratmeter großer Multifunktionskomplex mit Gastronomien, Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten sowie Unterkünften für Besucher.