Direkt zum Inhalt wechseln
logo Deutschlands größtes Online-Reisemagazin
Pariser Wahrzeichen

Notre-Dame wiedereröffnet – was Touristen wissen müssen

Notre-Dame wurde bei einem Brand 2019 schwer beschädigt – nun wurde die Wiedereröffnung gefeiert
Notre-Dame wurde bei einem Brand 2019 schwer beschädigt – nun wurde die Wiedereröffnung gefeiert Foto: Getty Images for Notre-Dame de Paris
TRAVELBOOK Logo
TRAVELBOOK Redaktion

9. Dezember 2024, 15:26 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Nach dem verheerenden Brand, der die Pariser Kathedrale Notre-Dame im Frühjahr 2019 schwer beschädigte, wurde die Ankündigung eines Wiederaufbaus binnen fünf Jahren zunächst belächelt. Nun stehen die Türen von Notre-Dame tatsächlich wieder offen. TRAVELBOOK zeigt Tipps für den Besuch.

Artikel teilen

Gut fünfeinhalb Jahre war die Kathedrale Notre-Dame nach einem verheerenden Feuer für den Wiederaufbau geschlossen. Jetzt öffnet das Pariser Wahrzeichen wieder seine Türen. Seit dem 8. Dezember können Besucher hinein – in der Eröffnungswoche, die bis 15. Dezember andauert, gelten allerdings noch besondere Öffnungszeiten.

Planmäßiger Besuch ab dem 16. Dezember möglich

Ab dem 16. Dezember ist die Kathedrale in der Regel von 8.00 bis 19.00 Uhr geöffnet, donnerstags bis 22.00 Uhr. Was müssen Besucher wissen?

Was erwartet Besucher?

Ungefähr eine halbe Stunde dauert der Rundgang durch das gotische Meisterwerk. Für Besucher gibt es dabei eine kostenlose App, die verschiedene Tourenvorschläge bereithält, unter anderem für Familien und Pilger. Die Anwendung gibt es für Android und iOS. Aktuell stehen als Sprachen Englisch, Französisch und Spanisch zur Wahl, weitere sollen 2025 folgen.

Was kostet der Eintritt?

Der Rundgang selbst ist kostenlos. Nur wer die Schatzkammer mit den katholischen Sakramentalien, Ornamenten und liturgischen Büchern sehen möchte, muss 10 Euro Eintritt dafür zahlen – für alle unter 18 Jahren sind es 6 Euro.

Was ist los?

Das Besucherinteresse wird erwartungsgemäß groß sein. Es wird daher empfohlen, online kostenlose Tickets für bestimmte Zeitfenster vorab zu reservieren. Das geht bis zu zwei Tage im Voraus. So vermeidet man lange Wartezeiten vor der Kirche. 

Falls keine Zeitfenster-Tickets mehr verfügbar sind, solle man immer mal wieder im System nachschauen, heißt es auf der Website der Kathedrale. Es würden stetig neue Zeitfenster freigeschaltet. Bekommt man kein solches Ticket, bleibt jedoch nur: anstellen und warten.

Einschneidendes Erlebnis für ganz Frankreich

Der Brand war am 15. April 2019 versehentlich ausgelöst worden und beschädigte das Pariser Wahrzeichen schwer. Neben dem Dachstuhl fiel auch der Innenbereich zu großen Teilen den Flammen zum Opfer. Die Anteilnahme nach der Katastrophe war so groß, dass mehr als eine Milliarde Euro wurde für ihren Wiederaufbau gespendet. Dank der Spenden ging der Wiederaufbau schnell.

Notre-Dame
Der Großteil des Gebäudes war über Jahre eingezäunt (Bild vom 13. Februar 2024) Foto: Getty Images

Umbaupläne betreffen nicht nur Wiederaufbau

Schon seit Langem war klar: Wenn Notre-Dame wieder eröffnet, wird sie nicht genauso aussehen, wie zuvor. Zwar wird das Äußere nahezu identisch nachgebaut. Doch einige Änderungen soll es bei der Bepflanzung und auch im Innenbereich künftig durchaus geben. Das zeigen auch Entwürfe zur Neugestaltung des Architekten Bas Smets.

Der neue Außenbereich der Notre-Dame von der Seine aus gesehen
Der neue Außenbereich der Notre-Dame von der Seine aus gesehen Foto: Studio Alma pour le Groupement BBS

Der Belgier legte vor allem einen Fokus auf die Begrünung des Außenplatzes, der 30 Prozent mehr Bepflanzung als vor der Brandkatastrophe aufweisen sollen. So will man den bestehenden Baumbestand um 131 weitere Bäume erweitern und auf der Rückseite der Kathedrale eine große Rasenfläche schaffen. Der neu begrünte Vorplatz soll zudem als Warteplatz für die zu erwartenden Massen an Touristen dienen.

Das Besucherzentrum in einem alten Parkhaus ist eher minimalistisch
Ein angedachtes Besucherzentrum in einem alten Parkhaus könnte eher minimalistisch ausfallen Foto: Jeudi Wang pour le Groupement BBS

Unter ihm befindet sich ein weiteres Highlight der Entwürfe. Hier soll ein altes Parkhaus zu einem neuen Besucherzentrum umgebaut werden, in dem es Schließfächer, Toiletten und eine „Museumsinfrastruktur“ geben soll, wie WELT berichtet. Über einen Aufgang soll man zur Krypta von Notre-Dame kommen. Im Innenbereich werden unter anderem der Altar, das Taufbecken und 1500 Sitzplätze neu gestaltet. Zudem soll es eine neue Besucherführung in Notre-Dame geben. Gläubigen und Touristen, die nicht aus dem Besucherzentrum kommen, sollen durch die Haupt-, statt wie bislang durch die Seitentür eintreten. Außerdem will man statt der alten auch zeitgenössische Bilder anbringen, Bänke beleuchten und beweglich gestalten und sogar eine Videoprojektion mit Bibelzitaten in verschiedenen Sprachen installieren.

Mehr zum Thema

Kritik an Plänen

Es gibt jedoch auch Kritik an den Wiederaufbau-Plänen, vor allem was die Multimedia-Gestaltung und den Innenbereich angeht. Notre-Dame werde zu einem „Disneyland“ gemacht, hieß es. Die Pläne seien „grotesk“, sagte etwa der Journalist Stéphane Bern bereits im Dezember 2021 in einem offenen Brief, den knapp 100 Intellektuelle und Kunsthistoriker unterzeichneten. Darin heißt es, mit den Wiederaufbau-Plänen reduziere man Notre-Dame „auf ein Nichts“.

(Mit Material von dpa)

Themen Frankreich News Paris
Günstige Flüge buchen - Skyscanner Anzeige
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.