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Wie aus Tausendundeiner Nacht

Die Scheich-Zayid-Moschee ist Abu Dhabis Gotteshaus der Superlative

Scheich-Zayid-Moschee
Die Scheich-Zayid-Moschee ist eines der größten islamischen Gotteshäuser der Welt. Pro Jahr besuchen sie mehrere Millionen Gläubige und Touristen Foto: Getty Images
Robin Hartmann Autorenkopf
Freier Autor

14. Juni 2024, 15:04 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Die Scheich-Zayid-Moschee ist eine der größten ihre Art auf der ganzen Welt. In Auftrag gegeben von ihrem Namensgeber, dem ersten Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, zieht der prunkvolle Bau jedes Jahr Millionen von Touristen an. Und die staunen nicht nur über die einzigartige Architektur, sondern auch über gleich mehrere skurrile Guinness-Weltrekorde.

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In Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, steht eines der einzigartigsten Gotteshäuser auf der ganzen Welt. So groß und prachtvoll ist der Wunderbau, dass er mehr an ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht als an ein echtes Gebäude denken lässt. Die Scheich-Zayid-Moschee, benannt nach ihrem Namensgeber, dem ersten Präsidenten des Landes, zieht jeden Tag bis zu 50.000 Gläubige, und pro Jahr mehrere Millionen Touristen an. Und für einen der gleich mehreren Guinness-Weltrekorde, den die Moschee hält, zeichnet sogar eine deutsche Firma verantwortlich.

Laut der offiziellen Seite der Scheich-Zayid-Moschee denkt ihr Namensgeber bereits in den 1980er Jahren darüber nach, seinem Land ein weltweit unvergleichliches Gotteshaus zu schenken. Scheich Zayid bin Sultan Al Nahyan ist zu diesem Zeitpunkt der erste Präsident der bereits 1971 gegründeten Vereinigten Arabischen Emirate, und wird es auch bis zu seinem Tod im Jahre 2004 bleiben. Er träumt damals von einem Bau mit historischen Ausmaßen, der, so die Seite, der ganzen Welt die „islamische Botschaft von Frieden, Toleranz und Vielfältigkeit“ nahebringen soll. Er soll außerdem die islamische Architektur der Vergangenheit mit der der Gegenwart harmonisch verbinden.

Prunk aus 30 Millionen Mosaiksteinen

Scheich-Zayid-Moschee
Das Innere der Scheich-Zayid-Moschee ist prunkvoll verziert. Hier findet sich auch der größte handgeknüpfte Teppich der Welt Foto: Getty Images

Dennoch dauert es bis zum 5. November 1996, bis die Vision des Scheichs beginnt, erste Formen anzunehmen. An diesem Tag startet in Abu Dhabi der Bau der Scheich-Zayid-Moschee, die heute eine der größten ihrer Art auf der ganzen Welt ist. Mehr als 3000 Arbeiter von 38 Firmen aus der ganzen Welt beteiligen sich an der Errichtung des gigantischen Komplexes. Auf der Baustelle tummeln sich so Menschen aus Deutschland, Italien, China, Indien, Marokko, der Türkei, Großbritannien, Neuseeland, Griechenland und natürlich den Vereinigten Arabischen Emiraten selbst. Was sie in elf Jahren Bauzeit schaffen, grenzt in seinen Dimensionen an ein modernes Weltwunder.

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So hat die Scheich-Zayid-Moschee heute 82 Kuppeln, von denen die größte auch den Guinness-Weltrekord für die größte ihrer Art überhaupt hält. Vier 106 Meter hohe Minarette überragen den Bau, von hier aus werden die Gläubigen aus der ganzen Welt zum Gebet aufgerufen. „CNN“ zufolge ist der Bau gestützt von 1096 Säulen außen und noch einmal 96 im Inneren, die über und über mit Halbedelsteinen verziert sind. Genau wie übrigens die Wände, die wundervolle florale Elemente aus den kostbaren Steinen schmücken. Der britische Künstler Kevin Dean verwendete für das einmalige Design außerdem mehr als 30 Millionen Mosaiksteine aus Marmor.

Gleich mehrere skurrile Weltrekorde

Ein weiterer Guinness-Rekord geht an den größten Kronleuchter innerhalb einer Moschee, der bei einer Größe von 15 Metern und einer Breite von 10 Metern unglaublich 12 Tonnen wiegt. Die insgesamt sieben Kronleuchter, die die Münchner Firma Faustig aus Swarovski-Kristall herstellte, sind außerdem auch noch mit 24-Karat-Blatgold verziert. Doch der skurrilste Superlativ ist wohl der größte handgeknüpfte Teppich auf der ganzen Welt, der laut „Abu Dhabi Culture“ unglaubliche 5700 Quadratmeter misst. Zum Vergleich: Das gesamte Gebäude ist etwas über 22.000 Quadratmeter groß. 1200 Künstler arbeiteten zwei Jahre lang an dem Teppich, der so schwer ist, dass er von zwei Flugzeugen eigens nach Abu Dhabi eingeflogen werden musste.

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2007 eröffnete die Scheich-Zayid-Moschee dann pünktlich zum islamischen Opferfest Eid Al Adha. Die Baukosten für das Gebäude der Superlative beliefen sich zu diesem Zeitpunkt auf 545 Millionen Dollar, umrechnet gut 500 Millionen Euro. Heute besuchen jährlich mehrere Millionen Touristen die Moschee, in der seit seinem Tod im Jahre 2004 auch ihr Namensgeber begraben liegt. Laut offizieller Seite kamen allein im ersten Halbjahr 2022 mehr als 1,5 Millionen Menschen. Die Touristen überwogen dabei die Gläubigen, die hier täglich beten, im Verhältnis Zwei zu Eins.

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Beachten Sie die Etikette

Wer die Scheich-Zayid-Moschee einmal selbst besuchen möchte, hat dazu samstags bis donnerstags von 9 bis 22 Uhr Gelegenheit. Freitags öffnet das Gotteshaus erst von 16.30 bis 22 Uhr, da dieser Tag im Islam heilig und das Haus daher vorher allein den Gläubigen vorbehalten ist. Der Eintritt in die Moschee ist kostenlos, genauso wie die geführten Touren, die hier regelmäßig stattfinden. Wer ob des immer zu erwartenden immensen Andrangs aber nicht warten möchte, kann sich auf der offiziellen Website ein Zeitfenster für einen Besuch buchen.

Touristen sind zudem unbedingt angehalten, auf die Besucher-Etikette in der Scheich-Zayid-Moschee zu achten. So ist es für alle Gäste Pflicht, ihre Schultern wie auch die Beine zu verhüllen, Frauen müssen zudem eine Kopfbedeckung tragen. Traditionelle Abayas und auch Kopftücher werden von dem Gotteshaus zu diesem Zweck für Besucherinnen bereitgestellt. Zudem sollten Sie Ihre Sonnenbrille nicht vergessen, denn auf dem blendend weißen Marmor wird das Licht der Sonne sehr stark reflektiert.

Themen Asien
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