8. November 2021, 14:16 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Bereits im Jahr 79 n. Chr. wurde Pompeji beim Vulkanausbruch des Vesuvs unter meterhoher Asche, Schlamm und Lava begraben. Im 18. Jahrhundert entdeckte man Pompeji wieder – heute ist die Ausgrabungsstätte eine von Italiens Hauptattraktionen. Der Archäologiepark birgt dabei nach wie vor spektakuläre Entdeckungen. So verrät etwa eine aktuelle Ausgrabung, wie die Sklaven einer Prachtvilla gelebt haben.
Auch fast drei Jahrhunderte nach Ausgrabungsbeginn gibt Italiens berühmte Ausgrabungsstätte am Fuße des Vesuvs immer wieder spektakuläre Zeitzeugnisse preis. Nun haben Archäologen in Pompeji mit einem Sklavenzimmer erneut einen Sensationsfund gemacht. In einer Villa haben sie eine Kammer entdeckt, in der die Menschen lebten, die sich um das antike Anwesen gekümmert haben.
Die Nachttöpfe standen noch unter dem Bett
Archäologen haben das außerordentlich gut erhaltene Sklavenzimmer etwas außerhalb der antiken Stadt Pompeji entdeckt, wie unter anderem WELT unter Berufung auf die Deutsche Presse Agentur (dpa) berichtete. In der 16 Quadratmeter großen Kammer haben die Forscher drei Betten, Amphoren, Vasen und eine Kiste mit Zaumzeug für Pferde gefunden. „Hier sehen wir nun etwas, das normalerweise im Schatten bleibt“, sagte Gabriel Zuchtriegel, der Museumsdirektor von Pompeji, und betonte somit auch die Bedeutung des Funds.
Der Fund der schmucklosen Unterkunft gibt einen erstaunlichen Einblick in das Leben der Sklaven. Geschlafen wurde auf einfachen, mit Seilen bespannten Holzpritschen, auf die Tücher oder Teppiche gelegt wurden. Zwei der Betten sind 1,70 Meter lang und eines 1,40 Meter – es gehörte wohl einem Kind. Unter den Betten standen, so berichtet der Spiegel, sogar noch die Nachttöpfe.
In der Mitte des Sklavenzimmers, das nur ein kleines Fenster hatte, haben die Forscher eine Holzkiste mit Zaumzeug entdeckt. Demnach haben sich die Sklaven nicht nur um Haus und Hof, sondern auch um die Pferde gekümmert.
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Das Sklavenzimmer gehörte zur Villa Civita Giuliana
Die Kammer gehörte zur Villa Civita Giuliana. Sie wurde entdeckt, als die Polizei 2017 auf illegale Tunnel gestoßen war: Die Villa wurde über mehrere Jahre von Grabräubern geplündert.
In der Villa haben Forscher zuvor bereits einen zeremoniellen Prunkwagen gefunden und einen Stall, in dem einst Pferde angeschirrt waren. Ein Reichtum, von dem die Sklaven wenig gehabt haben dürfen. Umso wichtiger, dass das gefundene Sklavenzimmer auch an die Schwächsten der antiken Gesellschaft erinnert und eine Vorstellung ihrer Lebenswelt gibt.