28. September 2020, 15:55 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wussten Sie, dass es die Brücken auf den sieben verschiedenen Euro-Scheinen tatsächlich gibt? Noch besser: Sie stehen alle in einem einzigen Ort. TRAVELBOOK hat die Story dazu.
Wenn Sie sich die sieben verschiedenen Euro-Scheine, die im Zahlungsverkehr im Umlauf sind, schon einmal aufmerksam angesehen haben, dann wird Ihnen vermutlich auch ein besonderes Detail aufgefallen sein: Auf all diesen Banknoten, also dem 5-Euro-Schein, dem 10er, dem 20er, dem 50er, dem 100er, dem 200er sowie dem 500er, sind Brücken abgebildet.
Als aber die EU im Jahre 2002 die Geldscheine entwarf, gab es diese noch gar nicht. Wie die Seite „Atlas Obscura“ berichtet, sorgte man sich darum, dass die Abbildung tatsächlich existierender Brücken zu Eifersüchteleien unter den EU-Mitgliedern führen könnte – dabei wollte man die Gleichheit sämtlicher Mitglieder bei der neuen Währungsunion betonen. Deswegen entschied man sich dazu, fiktionale Bauwerke auf die Banknoten zu drucken.
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Spijkenisse baute die Euro-Brücken nach
Dieser Burgfrieden hielt bis zum Jahr 2011, als sich die Stadt Spijkenisse bei Rotterdam in den Niederlanden entschied, die auf den Scheinen abgebildeten Brücken tatsächlich bauen zu lassen, und zwar allesamt innerhalb der Grenzen von Spijkenisse. Dafür warb man den Künstler Robin Stam, der sich bei der Erschaffung genau an die Vorlagen auf dem Papiergeld hielt. Die sieben Brücken repräsentieren in ihrer jeweiligen Bauart übrigens die verschiedenen architektonischen Epochen in Europa, angefangen von der Antike bis hin zur zeitgenössischen Architektur des 20. Jahrhunderts.
Schon damals dachten die Erbauer anscheinend daran, auf virales Marketing zu setzen: So ist an jeder der Brücken ein Schild angebracht, auf dem steht, aus welchem Winkel man das Bauwerk am besten fotografieren kann, damit es so aussieht wie auf dem entsprechenden Schein. Übrigens: Die „echten“ Brücken, also die auf den Geldscheinen, hat der Österreicher Robert Kalina entworfen, der damals als Angestellter der österreichischen Bundesbank die Ausschreibung zur Gestaltung der neuen Währung gewann.