8. Juli 2020, 6:21 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Mare Nostrum – so heißt einer der leistungsstärksten Computer der Welt. Er steht in Barcelona und wird von dem Barcelona Supercomputer Centre (BSC) betrieben und man könnte meinen, dass er in einem Gebäude steht, das so modern wie seine Technik ist. Doch tatsächlich befindet er sich einer jahrhundertealten Kapelle, der Torre Girona.
In Barcelona gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten, unter anderem natürlich die weltberühmte Kirche Sagrada Familia. Doch es gibt noch eine andere Kirche in der Stadt, die für die Welt von großer Bedeutung ist – wenn auch weniger wegen ihrer Schönheit, als viel mehr wegen dem, was sie beherbergt. In der Torre Girona steht nämlich einer der größten Computer der Welt.
Mit 11,1 Petaflops liegt das dortige Exemplar auf Platz 16 der rechenstärksten Computer der Welt. Der Name des aktuellen Super-Computers, und aller seiner Vorgänger, ist MareNostrum und er befasst sich mit großen Themengebieten wie etwa Big Data, Bioinformatik, technischen Simulationen, Geophysik, Quanteninformatik und extremen mathematischen Problemen.
Insidertipps Geheimtipp Girona – eine idyllische Alternative zu Barcelona
St.Nikolaus-Kirche in Nordmazedonien Die Kirche, die immer wieder aus den Fluten auftaucht
Baustelle seit 1882 Die Sagrada Familia – wird Barcelonas ewig unfertige Kirche doch bald fertiggestellt?
Kirche aus dem 18. Jahrhundert
Für diese komplexen Aufgaben benötigt man eine extrem hohe Rechenleistung und folglich auch einen extrem großen Rechner. Abgestellt wurde er da, wo Platz war – in der Kapelle von Torre Girona. Die Kirche, die im späten 18. Jahrhundert erbaut wurde, wurde dafür entkernt. Wie das Technikportal „Heise.de“ berichtet, wurde 2004 innerhalb von vier Monaten die kirchliche Ausstattung auf 170 Quadratmetern vollständig entfernt.
Wer die aktuelle 4. Generation des Supercomputers in den altehrwürdigen Mauern des Rechenzentrums mal anschauen möchte, kann das tatsächlich machen. Touren gibt es von Montag bis Freitag von 9 bis 19 Uhr. Die Dauer ist jeweils etwa 30 bis 60 Minuten. Alternativ gibt es auch eine digitale Tour, die sowohl den Supercomputer als auch das zugehörige Museum zeigt.