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Am Highway No. 1

Wie Kaliforniens ikonische Brücke zum Postkartenmotiv wurde

Bixby Creek Bridge
Seit 1932 überspannt die Bixby Creek Bridge den gleichnamigen Canyon an der kalifornischen Pazifik-Küste, und ist heute eines der beliebtesten Fotomotive entlang der legendären Straße Highway 1 Foto: Getty Images
Robin Hartmann Autorenkopf
Freier Autor

13. Dezember 2024, 7:11 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Seit 1932 überspannt die heute ikonische Bixby Creek Bridge auf spektakuläre Weise einen Canyon entlang der kalifornischen Pazifikküste. Damals eine technische Meisterleistung, beeindruckt das ikonische Bauwerk noch heute unzählige Reisende als einer der sprichwörtlichen Höhepunkte auf dem legendären Highway No. 1. Trotzdem konnte die Brücke erst fünf Jahre nach ihrer Fertigstellung überhaupt das erste Mal genutzt werden – und das hatte einen skurrilen Grund.

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Im kalifornischen Monterey County, südlich von Monterey und Carmel-by-the-Sea, steht ein Bauwerk, das auch noch gut 90 Jahre nach seiner Fertigstellung Reisenden den Atem verschlägt. Nicht nur die Bixby Creek Bridge an sich ist aber spektakulär, sondern vor allem die Lage der Brücke in den rauen Hügeln der Pazifikküste.

Brücke zu Beginn nicht nutzbar

Mit einem direkten Blick auf den wilden Ozean dürfte ihre Überquerung wohl für jeden Fahrer auf der legendären Küstenstraße Highway No. 1 ein sprichwörtliches Highlight sein. Ihr Bau war damals ein technisches Meisterwerk. Und dennoch war sie aus einem ungewöhnlichen Grund erst fünf Jahre nach Fertigstellung überhaupt nutzbar.

Es ist der Beginn der 1930er-Jahre. Die USA befinden sich mitten in einer landesweiten Wirtschaftskrise, die heute als die „Große Depression“ bekannt ist. Die kalifornische Region Big Sur ist damals laut der „Monterey County Historical Society“ allerhöchstens rudimentär an das Verkehrsnetz in dem Bundesstaat angebunden. Über marode Straßen kann man sie dementsprechend nur schwer erreichen. Vor ein besonderes Problem stellt die Planer einer damals als Highway 56 bekannten Straße ein tiefer, V-förmiger Canyon. Schließlich entscheidet man sich, um die Schlucht zu überwinden, für den Bau einer fast 80 Meter hohen Brücke. Es ist die Geburtsstunde der Bixby Creek Bridge.

45.000 Sack Zement

Bixby Creek Bridge
Die Bixby Creek Bridge liegt spektakulär zwischen den kalifornischen Hügeln des Big Sur und dem Ozean. Foto: Getty Images

Auf die Konstrukteure warten gleich mehrere nicht unerhebliche Herausforderungen. Zunächst einmal gilt es, die unglaublichen Mengen an benötigtem Baumetarial für die Bixby Creek Bridge überhaupt heranzuschaffen. Die „Straße“ hinauf zu der Schlucht ist damals nicht mehr als ein holperiges Flickwerk. Für die Fahrer der Lastwagen gilt sie auch wegen ihrer zahllosen Haarnadelkurven als äußerst gefährlich. Zum eigentlichen Bau stellt sich eine weitere Frage. Wie könnte man die Materialien innerhalb der Schlucht an jeweils die Stelle befördern, wo sie benötigt würden? Schließlich entscheidet man sich für ein Transportsystem aus Plattformen und Schlingen. Sie sind an Kabeln 90 Meter über der Schlucht aufgehängt.

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Unglaubliche 45.000 Sack Zement befördert man so während der Bauzeit über den Canyon. Mehr als dreieinhalb Millionen Kilogramm Erde müssen ausgehoben werden. Das Gerüst, das für den Bau der Bixby Cree Bridge errichtet werden musste, verschlingt mehr als 90.000 Laufmeter Holz. Am 27. November 1931 beginnen schließlich die Bauarbeiten, nachdem die Firma Ward Engineering Co. den Zuschlag für einen Auftrag in Höhe von damals gut 200.000 Dollar erhalten hatte. Und obwohl man wegen der in Kalifornien notorischen Winterstürme eine Pause einlegt, kann die neue Brücke bereits am 15. Oktober 1932 fertiggestellt werden.

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Kein Anschluss unter dieser Brücke

Nun gab es nur noch ein Problem der skurrilen Art. Denn obwohl technisch gesehen nutzbar, konnte die Bixby Bay Bridge noch weitere fünf Jahre lang überhaupt nicht befahren werden. Der Grund dafür war schlicht, dass die Straße, die heute als Highway No. 1 San Carmel über San Simeon mit San Luis Obispo verbindet, zum damaligen Zeitpunkt noch nicht fertiggestellt war. Benannt ist die Brücke übrigens nach Charles Henry Bixby, einem kalifornischen Geschäftsmann und Cousin des ehemaligen US-Präsidenten James K. Polk. Er wirkte mehrere Jahre in der heute als Big Sur bekannten Region und gilt als ihr wichtigster Erschließer.

Heute ist die Bixby Creek Bridge ohne Zweifel eines der bekanntesten und beliebtesten Fotomotive entlang des Highway No. 1. Weltweite Berühmtheit erlangte sie zudem als Bildschirmschoner-Motiv des Apple-Betriebssystems macOS Big Sur. „Visit California“ zufolge ist das Parken entlang der Straße, um die Brücke zu fotografieren, aus Sicherheitsgründen seit September 2024 nicht mehr gestattet. Um ein möglichst spektakuläres Motiv zu bekommen, gibt es aber eigens dafür vorgesehen Parkbuchten. Wer den Ausblick auf die Brücke und den Pazifik ganz ohne Ablenkung genießen möchte, kann außerdem die täglich verkehrende Buslinie Monterey-Salinas Transit nutzen.

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