12. Dezember 2024, 16:49 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Nur 100 km östlich von München und 50 km nördlich von Salzburg befindet sich die längste Burganlage der Welt – und sie steht sogar im Guinness-Buch der Rekorde. TRAVELBOOK weiß, wie es zu der gigantischen Burg kam.
In Deutschland gibt es zahlreiche Burgen und Schlösser. Aber wussten Sie, dass hierzulande, in Burghausen in Bayern, die längste Burg der Welt steht? Erbaut wurde sie schon vor fast 1000 Jahren, im Jahr 1255. Damals sollte sie der Zweitsitz der niederbayerischen Herzöge aus dem Geschlecht der Wittelsbacher werden, die eigentlich im knapp 80 Kilometer entfernten Landshut residierten.
Elf Meter hohe Mauern
Als Festung eines so bedeutenden Adelsgeschlechts wurde sie besonders aufwendig gebaut. So war die Burg mit ihren elf Meter hohen Mauern und den fünf Vorhöfen samt weiterer Mauern und Gräben uneinnehmbar. Lange galt sie als stärkste Festung im ganzen Land und wurde tatsächlich auch nie eingenommen. Das lag auch an der besonderen Lage. Denn die Burg thront direkt oberhalb des Flusses Salzach.
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Von der Burg gibt es den besten Ausblick
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Von dort, oberhalb des Flusses, bietet sich bis heute ein hervorragender Ausblick über die Region. Das soll auch der Grund dafür gewesen sein, dass die Herzöge die Burg von Burghausen immer weiter ausbauten – bis sie schließlich die Weltrekordlänge von 1051 Metern erreicht hatte. Das Geld dafür hatten die Burgherrscher von dem Salzhandel, den sie betrieben.
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An ausgewiesene Wege halten
Das Salz als Quelle des Reichtums in Burghausen ist mittlerweile zwar versiegt. Die Region hat aber einen neuen Wirtschaftsfaktor: die Chemie-Industrie, die seit fast 100 Jahren hier betrieben wird. Sie hat auch dazu geführt, dass das gerade einmal 18.700 Einwohner zählende Burghausen heute eine der wohlhabendsten Kommunen Bayerns ist. Jährlich werden hier etwa neun Milliarden Euro mit Chemieprodukten erwirtschaftet.
Von Burghausens Chemie-Imperium ist oben auf der Burg jedoch nichts zu sehen. Dort wirkt es, als würde man durch ein idyllisches Dorf spazieren. Aber Achtung: Wer dort unterwegs ist, sollte sich an die ausgewiesenen Wege halten. Denn noch heute leben Menschen in der Burg – nur sind es keine Adligen und ihr Hofstaat mehr, sondern die Bewohner der knapp 50 Privatwohnungen in der Festungsanlage.