5. November 2024, 6:10 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Gustave Eiffel hat Paris mit einem der berühmtesten Wahrzeichen der Welt ausgestattet: dem Eiffelturm. Das Bauwerk sollte für die ganze Welt da sein, doch ein Stück seines Triumphs wollte Eiffel für sich allein behalten: An der Spitze des Turms richtete sich der Ingenieur ein luxuriöses Mini-Apartment ein, zu dem nur er und seine engsten Vertrauten Zutritt hatten.
Der Eiffelturm, völlig egal, ob man ihn in seinem alltäglichen Stahlgewand oder in goldenes Licht getaucht bei Nacht bewundert, ist immer noch das markanteste Pariser Wahrzeichen. Doch es prägt nicht nur das Stadtbild der französischen Hauptstadt, von oben hat man eine fantastische Aussicht auf dieselbe.
Fährt man als Besucher mit dem Aufzug auf die Aussichtsplattform, ist es allerdings nicht ganz so romantisch, wie man denkt: Das Panorama von Paris wird einem von zahlreichen Selfie-Touristen vermiest. Hätte man den Eiffelturm doch nur für sich allein! Das hat sich Ingenieur Gustave Eiffel auch gedacht. Der berühmte Schöpfer und Namensgeber des Turms ließ sich nahe der Spitze eine eigene, private Wohnung einrichten. Auf 285 Metern Höhe!
Die Mini-Wohnung im Eiffelturm
Das Inventar der kleinen, aus zwei ineinander übergehenden Räumlichkeiten bestehenden Wohnung stand im Kontrast zur modernen Konstruktion: Innen wollte Eiffel es gemütlich haben und stattete das Apartment mit edlen Holzmöbeln, einem kostbaren Teppich und sogar einem Klavier aus. Die Wände bedeckte eine orientalische Paisley-Tapete, an der teure Ölgemälde hingen.
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Viele baten darum, einmal im Apartment im Eiffelturm zu übernachten
Laut dem französischen Schriftsteller Henri Girard machte das Gerücht von Eiffels Privatdomizil im Eiffelturm bald die Runde in den feinsten Kreisen Frankreichs. In seinem Buch „La Tour Eiffel de Trois Cent Métres“ erzählt Girard, wie bald Dutzende von Briefen in Eiffels Büro eintrudelten: Prominente und reiche Pariser boten ihm „ein kleines Vermögen“, um eine Nacht in der Wohnung schlafen zu dürfen. Aber Eiffel lehnte jedes Angebot ab. Er wollte nicht, dass die Wohnung eine Touristenattraktion wurde. Stattdessen hielt er sich meistens allein dort auf. Nur hin und wieder lud er seine Familie und ausgewählte Gäste ein: so zum Beispiel den US-amerikanischen Erfinder Thomas Edison.
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Wohnung im Eiffelturm ist auch für Touristen geöffnet
Seit 2015, ob es Eiffel nun gefällt oder nicht, dürfen Touristen die wegen ihrer Exklusivität lange in Vergessenheit geratenen Räumlichkeiten wieder besichtigen – allerdings, so steht es auf der offiziellen Website des Eiffelturms, nur durch Glasscheiben hindurch. „Aufgrund seiner beengten Größe ist das Büro leider nicht für Besucher zugänglich. Das Büro ist eine historische Rekonstruktion und nimmt nur einen kleinen Teil der Fläche der ursprünglichen Wohnung ein, die Gustave Eiffel bewohnte“, heißt es dort.
Zu sehen gibt es auch drei extra angefertigte Wachsfiguren: Sie zeigen Eiffel selbst im Gespräch mit Thomas Edison, der ihm ein von ihm erfundenes Grammofon schenkt. Dahinter steht elegant, aber still im Hintergrund, Eiffels Tochter Claire.
Wer bis auf die Spitze des Eiffelturms rauf will, muss allerdings relativ tief in die Tasche greifen. 35,50 Euro kostet das Ticket für Erwachsene, wenn man mit Aufzügen bis ganz nach oben fahren möchte. Wer stattdessen bis zur 2. Etage die Treppen nimmt, zahlt „nur“ 26,90 Euro.