2. Dezember 2014, 10:26 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der längste Stollen, die größte Kerze, der älteste Weihnachtsmarkt – zur Adventszeit übt sich Deutschland in Superlativen. Ein Überblick.
Vor Weihnachten herrscht in Deutschland Rekordfieber. Dahinter stecken neben Benefizaktionen und Einzelhändler auch die Städte selbst, die somit für sich werben wollen. Nur ein bisschen Glühwein, ein paar Buden und gebrannte Mandeln – das reicht nicht mehr aus, wenn man aus der Vielzahl der Weihnachtsmärkte und Adventsziele herausstechen möchte. Hier sieben Rekorde:
1. Der längste Stollen
Dresdens Bäcker haben wieder an einem Rekordstriezel gebacken. In den Backstuben und Konditoreien des Schutzverbandes „Dresdner Stollen“ fertigten sie etwa 400 Teilstücke, die schließlich zu einem 4,34 Meter langen Striezel zusammengesetzt wurden: eine Kalorienbombe aus Mehl, Zucker, Butter, Sultaninen, Zitronat, Orangeat und Rum.
2. Die größte Kerze
Auf dem Markt der hessischen Kleinstadt Schlitz leuchtet die vielleicht größte Kerze der Welt. Sie besteht aus einem 36 Meter hohen Steinturm, 110 Glühbirnen sind zu einer sechs Meter hohen Flamme arrangiert. Insgesamt ist die Kerze 42 Meter hoch. Sie fand auch schon Erwähnung im Guinnessbuch der Rekorde. Gestartet wurde die Aktion 1991 von Einzelhändlern.
3. Das größte Adventskalenderhaus
Das laut Veranstalter größte Adventskalenderhaus der Welt steht in Gengenbach im Schwarzwald. Bis Heiligabend wird jeden Tag ein Fenster geöffnet. Als Kulisse dient das historische Rathaus der Kleinstadt. An seinen 24 Fenstern erstrahlen in diesem Jahr Kinderbuchfiguren wie zum Beispiel das Sams, Grüffelo, Pippi Langstrumpf oder Harry Potter.
4. Die größte Naturwurzelkrippe
Waldbreitbach im Westerwald, selbst ernanntes „Weihnachts- und Krippendorf“, geht wieder auf Rekordjagd. Dort lockt zur Weihnachtszeit die „weltweit größte Naturwurzelkrippe“. Bestandteile: 1000 von Hand gesammelte Wurzeln, 40 Figuren und 85 Tiere.
5. Die größten Adventskränze Deutschlands
Einer der größten Adventskränze Europas hängt im niedersächsischen Lüneburg. Der Aluminiumkranz mit einem Durchmesser von 13 Metern ist 1,5 Tonnen schwer. Mit einer SMS oder per Anruf können seine Lichter zum Leuchten gebracht werden – eine Aktion für Flüchtlingskinder. Im Dörfchen Erbstorf, ganz in der Nähe von Lüneburg, haben Feuerwehrleute in einer Benefizaktion aus echtem Grün einen Kranz mit 19,50 Meter Durchmesser gebastelt. Mächtige Konkurrenz zum Beispiel für Kaufbeuren in Bayern, das seit Jahren mit einem Rekordkranz wirbt.
6. Der älteste Weihnachtsmarkt des Landes
Deutschlands bekanntester Markt ist der Christkindlesmarkt in Nürnberg, der bis Heiligabend etwa zwei Millionen Gästen aus aller Welt erwartet. Er geht auf das Jahr 1628 zurück. Damit ist er nicht der älteste Markt in Deutschland. In Sachsen finden sich zwei Anwärter mit einer längeren Geschichte: Bautzen feiert den 630. Wenzelsmarkt, Dresden den 580. Striezelmarkt.
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7. Der höchste Weihnachtsbaum
Auch in diesem Jahr dürfte die Hochhausmetropole Frankfurt mit ihrem Weihnachtsbaum viele deutsche Städte überragen. Auf dem Römerberg steht eine 30 Meter große Fichte aus der österreichischen Steiermark. Den höchsten Baum hat Frankfurt damit jedoch nicht – diesen Rekord beansprucht Dortmund für sich: Auf dem dortigen Adventsmarkt steht gar der höchste Weihnachtsbaum der Welt. 45 hoch ragt er hoch, allerdings wird hier gemogelt, denn der Baum besteht aus insgesamt 1700 einzelnen Fichten.
Das schlechteste Image kann Berlins „Pannenbaum“ an der Gedächtniskirche für sich beanspruchen. Eine aus Bayern gelieferte Fichte war mal so unansehnlich, dass sie an Elefanten verfüttert und „bayerische Provokation“ getauft wurde. Ein anderes Exemplar zerbrach schon beim Transport. Immerhin: Diesmal ging beim Aufstellen an der Gedächtniskirche alles glatt.