30. Juni 2024, 8:22 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die älteste Brücke der Welt wird noch heute genutzt. Wir erzählen, wieso die Kazarma-Brücke in Griechenland heute noch steht und wo Sie die Sehenswürdigkeit besuchen können.
Die Akropolis, das Pantheon und die Meteora Klöster sind nur drei der geschichtlich bedeutenden Sehenswürdigkeiten in Griechenland. Das Land am Mittelmeer hat aber noch einige andere geschichtsträchtige Artefakte. Eines davon ist bis heute kaum bekannt. Es handelt sich bei der Attraktion nahe der griechischen Stadt Arkadiko um die älteste Brücke der Welt.
Die älteste Brücke der Welt ist 3.300 Jahre alt
Auf den ersten Blick ist der Steinhaufen, der dort platziert ist, nicht gerade spektakulär. Tatsächlich handelt es sich dabei aber um die Kazarma-Brücke und somit um eine der spannendsten Sehenswürdigkeiten des Landes. Denn bei der Attraktion handelt es sich um die älteste Brücke der Welt. Während sie heute von Fußgängern und Autos genutzt wird, waren es einst Streitwägen, die sie passierten.
Die Brücke ist nicht nur ein wichtiger Teil des Straßennetzes, sie ist auch ein antikes Artefakt. Denn die älteste Brücke der Welt macht die Architektur des antiken Griechenlands begreifbar. Geschaffen wurde sie ursprünglich als Teil einer Militärstraße. Griechische Soldaten haben hier mit ihrer Hilfe unter anderem Waren transportiert. Später wurde die Brücke als Teil einer öffentlichen Straße genutzt und verband die Kultstätte Epidauros, die man auch heute noch besuchen kann, mit Mycenae, einer der im Griechenland der späten Bronzezeit bedeutendsten Städte.
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Warum die Brücke heute noch nutzbar ist
Besonders spektakulär ist aber, dass eine Brücke, die über 3.300 Jahre alt sein dürfte, auch heute noch benutzbar ist. Das liegt daran, dass die alten Griechen die Kazarma-Brücke mithilfe der zyklopischen Methode erbaut haben. Dabei schlichtet man feste Kalksteinblöcke übereinander. Die Besonderheit: Beim Bau wird kein Stoff, der die Steine zum Haften bringen soll, verwendet. Ein anderes berühmtes Beispiel für die Bauweise ist die Inkastadt Machu Picchu.
Zwischen großen Steinen stecken einige kleinere, die meisten haben keine perfekte rechteckige Form. So ergibt sich ein unregelmäßiges Fugenbild, das Jahrtausendelang gehalten hat. Um sie für Streitwägen noch stabiler zu machen, wurden außerdem kleine Bordsteine entlang der Brücke platziert. Der Bau funktionierte ganz ohne moderne Werkzeuge und von Hand – und das so erfolgreich, dass einige Methoden, die hier angewandt wurden, noch heute beim Bau von Steinbrücken genutzt werden.
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Wo in Griechenland steht die älteste Brücke der Welt?
Besucher der Brücke werfen also nicht nur einen Blick auf ein paar Steine, sie sehen ein Artefakt aus der Bronzezeit und die Geburtsstätte einer Technik, die man auch heute noch beim Bau einiger Brücken nutzt. Wer in Griechenland ist und die älteste Brücke der Welt besuchen will, sollte auf der Schnellstraße Nauplion-Epidaurus ab dem 15. Kilometer aufmerksam sein. Besucher können die Brücke von einer kleinen Schlucht, die sich neben der Straße befindet, auf Augenhöhe betrachten.