15. Februar 2024, 15:36 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Den Eiffelturm kann man sich aus Paris nicht wegdenken und das Empire State Building nicht aus New York. Aber wussten Sie, dass beide Gebäude von den Einheimischen gar nicht gemocht wurden, als sie errichtet wurden? TRAVELBOOK stellt sieben Wahrzeichen weltweit vor, die nicht immer so populär waren wie heute.
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7 Wahrzeichen, die einst unbeliebt waren
Der Eiffelturm, Paris
Noch bevor der eigentliche Bau des Eiffelturms begonnen hatte, protestierten die Intellektuellen von Paris heftig gegen den „nutzlosen und monströsen“ Eiffelturm, wie es in der Ausgabe der Tageszeitung „Les Temps“ von 1887 heißt. Der Aufruf wurde von damaligen Stars wie den Schriftstellern Alexandre Dumas († 68) und Guy de Maupassant († 42) unterschrieben. Der Eiffelturm wurde als hässlich und nackt empfunden, da es damals alles andere als üblich war, eine Stahlkonstruktion ohne Fassade zu errichten, wenn es sich nicht um ein industrielles Gebäude handelte.
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Die Elbphilharmonie, Hamburg
Zu Beginn war die Elbphilharmonie alles andere als beliebt: Zu hohe Kosten bei zu langen Bauarbeiten. Doch mittlerweile wird das Konzerthaus von vielen Hamburgern geliebt: Bei Touristen steht vor allem der Ausblick, den man von dem Dach des Gebäudes über Hamburg hat, hoch im Kurs. Von Seiten der Musiker, die in der Elbphilharmonie auftreten, kam es jedoch auch schon öfters zur Kritik an der Akustik der Halle, wie der „Tagesspiegel“ berichtete.
Vittorio Emanuele II Monument, Rom
Die Römer haben das „Vittoriano”, wie das Denkmal auch kurz genannt wird, immer als unglückliche architektonische Eingliederung in das historische Zentrum der Stadt angesehen, sowohl des anachronistischen Stils, als auch der weißen Farbe des verbauten Carrara-Marmors wegen, die sich von dem klassischen hellgelben und warmen Farbton der Bauwerke im Umfeld abhebt. Der gängige Spitzname der Einwohner ist „Macchina da scrivere“ , „die Schreibmaschine.“ Fertiggestellt wurde das Denkmal erst 1927. Es spiegelt die ultranationalistische Stimmung dieser Zeit wider, weshalb es die Römer noch heute nicht besonders mögen.
Sagrada Família, Barcelona
Die Kritik an der berühmtesten Kirche Spaniens richtet sich weniger gegen das imposante Bauwerk an sich, als an die touristische Ausschlachtung und Neuinterpretation von Architekten. Denn seit der Architekt Antoni Gaudí gestorben ist, wird die Kirche an seinen Originalplänen vorbei weitergebaut. Alle paar Jahre sammelt sich Widerstand gegen den Weiterbau, der „nur für die Touristen“ stattfinden würde, schrieb „La Vanguardia“. In den 60er Jahren schlossen sich Star-Architekten wie Walter Gropius und Le Corbusier dem Widerstand gegen die Sagrada Família an.
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Empire State Building, New York City
Da das Empire State Building 1931 zur Zeit der Wirtschaftskrise in den USA fertiggestellt wurde, war es zu Beginn fast leer: Kaum jemand konnte es sich leisten, in dem Gebäude Räumlichkeiten zu mieten, schrieb die „New York Times“. Deshalb wurde es von der hungernden Bevölkerung von New York auch gehässig „Empty State Building“ genannt. Doch mit dem Wiederaufschwung der Wirtschaft stieg auch die Beliebtheit des Gebäudes: Heute ist es eines der berühmtesten Wahrzeichen von New York City und gilt als architektonische Meisterleistung.
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Mount Rushmore National Memorial, South Dakota
Das berühmte Denkmal der bis dato beliebtesten Präsidenten der USA: George Washington, Abraham Lincoln, Theodore Roosevelt und Thomas Jefferson. Bis heute wird es von den First Nation People der Lakota gehasst. Denn der Berg, in den die Steingesichter der Präsidenten-Skulpturen gehauen sind, gehört zum heiligen Land der Sioux-Stämme und wurde gegen ihren Willen von der Regierung für die Errichtung des Monuments ausgesucht. Bis heute protestieren die Ureinwohner Nordamerikas gegen diesen Vorgang, schreibt die Nachrichtenagentur „Associated Press“.
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Centre Pompidou, Paris
Als Mitte der 70er Jahre in Paris der moderne Bau des Kunst- und Kulturzentrums Centre Pompidou eröffnete, waren die Pariser empört, schreibt die „BBC“: dieser hässliche Glaskasten inmitten der Prachtbauten aus dem 15. Jahrhundert des 4. Arrondissements? Doch das Centre übertraf mit seinen Besucherzahlen alle Erwartungen. Heute gilt die Fassade des einst unbeliebten Wahrzeichens als einer der mutigsten Entwürfe der Architektur überhaupt.