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Trotz Tragödie

Tauch-Expeditionen zum Titanic-Wrack werden weiterhin von OceanGate beworben

Schon bald sind Expeditionen zum Wrack der Titanic möglich
Derzeit führt OceanGate keine Tauch-Expeditionen zur Titanic durch – beworben werden sie allerdings weiterhin Foto: Getty Images / dpa Picture Alliance
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TRAVELBOOK Redaktion

3. Juli 2023, 11:10 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Viele Menschen träumen davon, der originalen Titanic einmal näher zu kommen. Entsprechende Angebote gab es in den vergangenen Jahren immer wieder, unter anderem vom Unternehmen OceanGate. Doch die Reise birgt Risiken, wie sich kürzlich zeigte. Nachdem vor der Ostküste Nordamerikas eine Kapsel mit fünf Menschen an Bord verschwunden war, die zu einem Tauchgang zum Wrack der Titanic gestartet waren, kam es zu einem katastrophalen Unfall. Dennoch werden weiterhin Expeditionen beworben.

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Das Unternehmen OceanGate hatte für Mai und Juni 2023 fünf bemannte Expeditionen zum Wrack der Titanic geplant, an denen auch Nicht-Forscher teilnehmen dürfen. Die sogenannten „Titanic Survey Expeditions“ dauern jeweils acht Tage und starten von Neufundland aus. Neu ist das Angebot nicht – bereits 2021 und 2022 fanden schon Tauchgänge für Touristen zu dem ikonischen Schiffswrack statt. Derzeit gibt es allerdings keine Touren. „OceanGate hat alle Explorations- und kommerziellen Aktivitäten eingestellt“, heißt es auf der Website des Unternehmens. Hintergrund ist ein tragisches Unglück, das sich im Juni 2023 ereignete.

Am 18. Juni 2023 war ein mit fünf Passagieren besetztes U-Boot vom Radar verschwunden. Zahlreiche Rettungskräfte waren im Einsatz – ohne Erfolg. Lange gab es die Befürchtung, den Passagieren würde der Sauerstoff knapp werden. Die Betreiber der Expedition konnten die Sauerstoffversorgung im U-Boot nur für rund 96 Stunden gewährleisten. Doch es kam schon deutlich früher zu einem dramatischen Unfall. Das Mini-U-Boot sei bereits nach dem Start bei seinem Tauchgang in einer Wassertiefe von rund 3800 Metern implodiert. Alle Insassen starben. Dennoch wird auf der Website des Unternehmens weiterhin für die gefährlichen Expeditionen geworben.

So laufen Expeditionen zum Titanic-Wrack ab

Insgesamt dauern die Ausflüge acht Tage. Neben dem Tauchgang finden in dieser Zeit auch Trainings statt, welche die Teilnehmer auf die Bedingungen über und unter Wasser vorbereiten. Private Teilnehmer heißen deshalb „Missionsspezialisten“.

Der reine Tauchgang dauert zwischen sechs und acht Stunden. Mit Mini-U-Booten tauchen ein Pilot, drei Missionsspezialisten und ein Titanic-Experte hinab zum Schiffswrack – das Wrack liegt in etwa 3,8 Kilometern Tiefe. Dank verglaster Wände und einiger Außenkameras soll den Insassen während des Tauchgangs eine einmalige Aussicht auf das versunkene Schiff und die vielfältige Meereswelt geboten werden.

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Während des Tauchgangs gleitet das U-Boot über das Deck des ikonischen Schiffswracks. Das Innere wird so beleuchtet, dass die Taucher die Überreste der großen Treppe sehen können. Außerdem können verbliebene Teile der ikonischen Brücke sowie ein großes Feld mit Artefakten erkundet werden.

Voraussetzungen für die Titanic-Mission

Um Teil der Expedition zu sein, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • mindestens 17 Jahre alt sein (bei Beginn der Expedition)
  • fähig sein, eine Woche auf einem Taucher-Unterstützungsschiff leben zu können
  • einen gültigen Reisepass besitzen
  • kleine Schlauchboote bei rauer See besteigen können
  • sich in dynamischen Umgebungen wohlfühlen, wo sich (Zeit-) Pläne jederzeit ändern können
  • Gleichgewicht und Flexibilität demonstrieren können (beispielsweise durch das Klettern an einer Leiter und dem Tragen von rund Zehn-Kilo-Gewichten)

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Risiken

Auf gewisse Gefahren kann man sich nicht vorbereiten – das zeigt die aktuelle Tragödie, bei der fünf Insassen starben. So tragisch wie der Fall auch ist, bleibt die Frage, wie überraschend ein solches Ereignis ist. Laut einem Bericht der „New York Times“ waren Risiken im Zusammenhang mit den durch OceanGate durchgeführten Expeditionen längst bekannt. Bereits vor Jahren sollen Branchen-Experten Sicherheitsbedenken geäußert haben. Von einem „experimentellen Ansatz“ war die Rede, der demnach zu negativen Ergebnissen von geringfügig bis „katastrophal“ führen könne. Unternehmenschef Stockton Rush sei schon 2018 dazu aufgerufen worden, das U-Boot, das einen auffällig improvisierten Eindruck gemacht haben soll, von unabhängigen Fachleuten prüfen zu lassen. Rush befand sich unter den verunglückten Passagieren. Derzeit laufen die Ermittlungen zu dem katastrophalen Unfall.

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Wie viel kostet eine Expedition zur Titanic?

Der Preis pro Person beträgt satte 250.000 US-Dollar (umgerechnet 227.385 Euro). Inbegriffen ist neben dem Tauchgang zur RMS Titanic auch die Unterbringung auf den Stationen auf hoher See, die Verpflegung und das Training für die Mission. Außerdem bekommt man die nötige Ausrüstung gestellt und darf an Events mit Wissenschaftlern und Experten teilnehmen.

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