4. August 2017, 12:00 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
„Buckets of fun for everyone“, also Eimer voll Spaß für Jedermann – das verspricht Diggerland seinen Besuchern. In England gibt es gleich vier der Freizeitparks, in denen Kinder und Erwachsene zum Bauarbeiter werden können.
Der Engländer Hugh Edeleanu hat eindeutig eine Leidenschaft für Bagger: Nicht nur ist er Vorsitzender von H.E. Services, dem größten Bagger-Verleih Europas, er ist auch Gründer von Diggerland – einem themenbasierten Freizeitpark, der fast vollständig aus Baggern besteht.
Was im ersten Moment absurd klingt, stellt sich schnell als witziger Spielplatz für Klein und Groß heraus. Nicht nur kann man mit den klassischen kleinen Baggern Sand schaufeln, man kann auch richtige Bagger ausprobieren, in einem Baggerkarussel durch die Luft fliegen oder sich in einer riesigen Baggerschaufel schwindelig drehen lassen.
Die Idee hatte Edeleanu, nachdem er einen Tag der offenen Tür bei seinem Bagger-Verleih erlebte. Die Kinder waren fasziniert und spielten begeistert auf den massiven Maschinen. „Als Hugh die Kinder beobachtete, war das Konzept von Diggerland geboren“, sagt eine Park-Mitarbeiterin auf Nachfrage von TRAVELBOOK.
In der Baggerschaufel umherschleudern
Insgesamt vier Diggerlands gibt es inzwischen in England, zwei im Süden in Devon und Kent, zwei in Mittelengland in Durham und Yorkshire. Am liebsten fahren die Besucher mit einer Attraktion namens „Spindizzy“, wie die Diggerworld-Mitarbeiterin weiß. Kinder und Erwachsene können in eine riesige Baggerschaufel klettern und sich hin und her schleudern lassen. „Nach links wirbeln, nach rechts wirbeln, in die Luft gehoben werden und dann ganz schnell wieder fallen gelassen werden, das macht wirklich Spaß“, beschreibt die Mitarbeiterin das Erlebnis. „Aber es ist definitiv keine Attraktion, die man direkt nach dem Essen genießen sollte“, fügt sie hinzu.
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Einen Bagger bedienen lernen
Und der Park hat nicht nur für Kinder was zu bieten, auch für die Großen ist was dabei: Baggerverrückte Erwachsene können die „MONSTER Digger Experience“ buchen und lernen, wie man einen riesigen Bagger bedient. Oder in einem schlammigen „Dumper Truck Race“ gegeneinander antreten. „Für über 17-Jährige bieten wir einige großartige Erlebnis-Tage während der Saison an, die sehr beliebt sind.“
Auf die Frage, warum die signalgelben Freizeitparks so viele Kinder anzieht, sagt die Mitarbeiterin: „Es ist der Traum von jedem kleinen Jungen, kleinen Mädchen und auch größeren Jungs und Mädchen, einmal in einem richtigen Bagger zu sitzen und ihn selbst bedienen zu dürfen, mit ihm zu spielen und ihn zu erkunden.“ Richtige Baustellen seien für Kinder jedoch verboten, da sie zu gefährlich sind. Und gerade dieses Verbot verstärke das Verlangen. „Es ist dieselbe alte Geschichte: Man will etwas haben, was man nicht haben, nicht erkunden und nicht anfassen darf. Das Verbot steigert die Lust daran. In Diggerland werden diese Grenzen geöffnet und wir lassen die Träume der Menschen wahr werden.“
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Ein Reporter des Lifestyle-Magazins „Vice“ hat Diggerland getestet und kam zu dem Fazit: „Riesige Haufen Dreck in einer gewaltigen Metall-Schaufel zu heben, lässt dich fühlen, als wärst du Gott in einer Warnweste.“ Wer sich auch mal so fühlen möchte, kann dies wahlweise in einem der vier Parks tun – oder in den USA: Das einzige Diggerland außerhalb Englands liegt in West Berlin im Bundesstaat New Jersey.
Übrigens gibt es auch in Deutschland einige Parks, in denen man sich im Baggern oder Traktorfahren ausprobieren kann, etwa den Monsterpark im bayerischen Rattelsdorf oder den Baggerpark Emsland in Niedersachsen. Bagger, die zu Fahrgeschäften umgebaut wurden, finden die Besucher jedoch nur in den britischen Diggerlands.