9. August 2023, 6:20 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Die Animes von Studio Ghibli haben ganze Generationen verzaubert. Allen voran der Film „Chihiros Reise ins Zauberland“, bei dem der Gründer des Kultstudios, Hayao Miyazaki, Regie führte. Aber auch viele weitere weltbekannte Werke, wie „Mein Nachbar Totoro“ oder „Das wandelnde Schloss“, stammen vom japanischen Anime-Giganten. Zur Freude aller Fans hat im vergangenen Jahr der Ghibli-Park eröffnet, der den beliebten Produktionen gewidmet ist.
Fans von Studio Ghibli haben einen weiteren Grund, nach Japan zu reisen. In der Präfektur Aichi, weniger als eine Zugstunde von Kyoto und etwa 300 Kilometer von Tokio entfernt, hat Ende vergangenen Jahres ein Themenpark eröffnet, der den Produktionen des beliebten Animationsstudios gewidmet ist. Auf 17,5 Hektar Fläche ist der Ghibli-Park in den Moricoro Park eingebettet, ein 200 Hektar großes bewaldetes Gelände, auf dem im Jahr 2005 die Weltausstellung stattgefunden hatte. Große Fahrgeschäfte wie im Disneyland gibt es jedoch nicht. Stattdessen setzt man im Ghibli-Park auf Nachhaltigkeit, wie etwa beim Erhalt des natürlichen Baumbestandes. Die Besucher sollen „mit ihren eigenen Füßen gehen, den Wind spüren und die Geheimnisse des Waldes entdecken“, heißt es auf der offiziellen Website des Ghibli-Parks. Welche Geheimnisse das sind und was die Besucher erwartet – TRAVELBOOK gibt einen Überblick:
Übersicht
Themenwelten im Ghibli-Park
Seit dem Baubeginn im Jahr 2020 wurden immer wieder kleine Ausschnitte des Parkdesigns und der Fantasiewelten veröffentlicht. So gab es bereits im Februar 2022 die Ankündigung, dass zum Zeitpunkt der Eröffnung erst drei der fünf Themenwelten fertig sein werden: nämlich „Dondokos Wald“, „Ghiblis großes Lagerhaus“ und der „Hügel der Jugend“.
Für die zwei fehlenden Themenbereiche wurden ebenso die voraussichtlichen Zeitpunkte der Eröffnung bekannt gegeben. Das Themengebiet „Monokes Dorf“ wird am 1. November 2023 eröffnet und das „Tal der Hexen“ folgt am 16. März 2024.
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Dondokos Wald
Von „Mein Nachbar Totoro“ inspiriert, besteht dieser Bereich vor allem aus Wald und Bäumen. Inmitten von „magischen Wanderwegen“ steht das Haus von Satsuki und Mei, das eine Ausstellung des Studio Ghibli beherbergt. Außerdem können Besucher nach den Rußgeistern aus dem Film Ausschau halten.
Für diejenigen, die mit den Werken von Studio Ghibli nicht vertraut sind: „Mein Nachbar Totoro“ ist ein Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1988 über zwei junge Schwestern, Satsuki und Mei. Währen die beiden Mädchen darauf warten, dass sich ihrer Mutter von einer langwierigen Krankheit erholt, freunden sie sich mit skurrilen Kreaturen in ihrem neuen Haus auf dem Land an.
Ghiblis großes Lagerhaus
In der „Haupthalle“ können Besucher mehr über die Geschichte des Studio Ghiblis erfahren oder auch einen Abstecher ins Kino machen. „Ghiblis großes Lagerhaus“ ist wie eine überdachte Stadt aufgebaut: mit Straßen, Exponaten und berühmten Szenen aus den Animations-Filmen, darunter ein Katzenbus in Originalgröße aus dem Film „Totoro“. Die Kulissen sind darauf ausgelegt, ein Teil der Geschichte zu werden und gemeinsam mit den Figuren Fotos zu machen. Einige kleine Räume, welche nur zum Anschauen dienen, zeigen die verschiedenen Figuren in ihrer detailreichen Film-Umgebung.
Kinder können sich auf dem großen Indoor–Spielplatz austoben oder den Himmelsgarten aus „Das Schloss im Himmel“ entdecken. Über dem ganzen Areal hängt außerdem eine Nachbildung des sechs Meter langen Luftschiffs „Goliath“, das von der Armee für die Suche nach der Hauptperson Laputa benutzt wird. Ein weiterer Teil der Haupthalle ähnelt dem Zuhause der Borger aus dem Film „Arietty“. Die Borger sind kleine Wesen, die sich für ihr Überleben Dinge aus Menschenhäusern borgen.
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Hügel der Jugend
Der „Hügel der Jugend“, ist das Erste, was Besucher des Ghibli-Parks sehen, denn hier befindet sich auch der Haupteingang. Die Gebäude, deren Architektur von den Science-Fiction-Animes „Das wandelnde Schloss“ und „Schloss im Himmel“ inspiriert ist, befinden sich im Norden des Parks. Fans können hier den Antiquitätenladen aus „Stimme des Herzens“ besichtigen oder eine Mini-Version des Katzenbüros aus „Das Königreich der Katzen“.
Tal der Hexen
Für diesen Ort dienen die Filme „Kikis kleiner Lieferservice“ und „Das wandelnde Schloss“ als Inspiration. Hier soll bis zum16. März 2024 eine 16 Meter hohe lebensgroße Nachbildung des wandelnden Schlosses entstehen, in dessen Inneren man Hauros Schlafzimmer betreten kann.
Monokes Dorf
Im Dorf der Prinzessin Monoke wird unter anderem die Eisenhütte stehen. Dabei handelt es sich um eine riesige Schmiede, in der im Film von einem ganzen Dorf Waffen hergestellt werden. Geplant sind auch eine Darstellung des großen Tatari-Gotts und anderer mystischer Kreaturen des Animes.
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Besucher müssen vorab reservieren
Der Ghibli-Park ist wochentags von 10 bis 17 Uhr und an Feiertagen sowie am Wochenende von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Dienstags ist der Park geschlossen, es sei denn, der Dienstag fällt auf einen Feiertag. Es gibt keine allgemeine Eintrittskarte für den gesamten Park. Stattdessen müssen Eintrittskarten für jeden einzelnen Bereich im Voraus gebucht werden. Die Kosten reichen dabei von etwa 6,70 Euro für den „Hügel der Jugend“ und den „Dondoko-Wald“ bis zu etwa 16,90 Euro für „Ghiblis großes Lagerhaus“.
Buchungen können über die offizielle Website des Parks vorgenommen werden. Die Besucher können auf der Webseite (bisher nur auf Japanisch und Englisch verfügbar) Tickets reservieren und die Eintrittszeiten für die verschiedenen Bereiche auswählen.
Wie die Deutsche Welle berichtete, erhalten pro Tag maximal 5000 Besucher Zutritt zu den Fantasiewelten. Allerdings sind die Tickets rasch ausverkauft – Interessierte aus dem Ausland sollten deshalb frühzeitig reservieren.
TRAVELBOOK-Tipp: Aktuell haben Einwohner Japans Vorrang beim Kauf der Eintrittskarten und können den Park für die gesamte Öffnungszeit besuchen. Für internationale Besucher sieht das anders aus: Es ist meist nur eine Auswahl zwischen zwei Zeitslots möglich: entweder von 12 bis 17 Uhr oder von 14 bis 17 Uhr. Wer also alles in Ruhe ansehen möchte, sollte möglichst mindestens einen Monat im Voraus buchen und versuchen, den früheren Slot zu ergattern. Die Warteschlangen im Ghibli-Park sind teilweise sehr lang, weil sich einige Besucher den gesamten Tag im Park aufhalten dürfen und zu den beiden festgelegten Zeitpunkten noch mehr Menschen ohne japnischen Pass auftauchen. Der 3-Stunden-Slot reicht zwar gerade so aus, aber wer noch entspannt in den Ghibli-Shops stöbern möchte, sollte versuchen, mehr Zeit einzuplanen.