6. November 2023, 12:23 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Dass es sich beim Gunung Padang im indonesischen Dorf Karyamukti um eine uralte archäologische Stätte handelt, war bekannt. Tatsächlich soll es weltweit keine ältere Pyramide geben – das wollen Forscher nun eindeutig festgestellt und darüber hinaus weitere spannende Details herausgefunden haben. Lesen Sie mehr dazu bei TRAVELBOOK.
Auf den ersten Blick ist die bewachsene Anhöhe in der Nähe der Stadt Cianjur, konkret im Ort Karyamukti, ein „einfacher“ Berg. Doch man geht davon aus, dass er nicht natürlich entstanden ist. In seinem Inneren verbirgt sich ein schier riesiges Bauwerk, weshalb das Gelände mit seiner beachtlichen Gesamtfläche von rund 3000 Quadratmetern längst eine beliebte Sehenswürdigkeit in Indonesien darstellt. Nun erhält sie noch eine Superlative: Gunung Padang soll demnach die älteste Pyramide der Welt sein.
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Älteste Pyramide der Welt? Forscher sind überzeugt
Holländische Forscher sollen die Steinbauten im Jahr 1890 erstmals entdeckt haben. Schon damals war zu vermuten, dass es sich bei Gunung Padang um eines der ältesten von Menschenhand erschaffenen Bauwerke überhaupt handelt. Doch wie alt wirklich, und vor allem wie diffizil – das zeigt sich demnach erst jetzt.
Untersuchungen seit 2015
Ein Team indonesischer Wissenschaftler um Studienleiter Danny Hill hat sich in einer gemeinsamen Arbeit intensiver mit dem Bauvorgehen und Materialeinsatz der Pyramide auseinandergesetzt. Sie begannen ihre weitreichenden Untersuchungen bereits 2015, Details dazu sind aktuell im Fachmagazin „Archaeological Prospection“ nachzulesen.
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Die Forscher sollen demnach Bodenradargeräte für detaillierte Aufnahmen des Untergrunds verwendet und darüber Gesteinsproben aus rund 30 Metern in der Tiefe genommen und ausgewertet haben. Es sei ihnen gelungen, „die allerersten Schichten“ des Gunung Padang zu erforschen, und so zu ermitteln, dass die Stätte vor Tausenden von Jahren in mehreren Bauphasen entstanden sein muss. Und: dass sich die erste dieser Bauphasen auf die Altsteinzeit zurückdatieren lässt. Sie läge somit zwischen rund 16.000 und gar 27.000 Jahren zurück, also weit vor etwa Stonehenge im Süden Englands und den Pyramiden von Gizeh.
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„Bemerkenswerte bauliche Fähigkeiten“
Hill und sein Team sind von ihren Funden begeistert. Denn vor allem sprächen sie für „bemerkenswerte bauliche Fähigkeiten“, wie sie demnach nicht typisch seien für traditionelle Jäger- und Sammlerkulturen. Die Forscher wollen in Tests mithilfe seismischer Wellen Hinweise auf eingebaute Hohlräume und verborgene Kammern von jeweils bis zu 15 Metern Länge und 10 Metern Höhe gefunden haben. Wie, warum und zu welchem Zweck – das soll in weiterführenden Untersuchungen ermittelt werden. Jetzt bereits liege „angesichts der langen und ununterbrochenen Besiedlung von Gunung Padang (…) die Vermutung nahe, dass die Stätte von großer Bedeutung war und antike Menschen dazu veranlasste, sie wiederholt zu besetzen und zu verändern“.