Direkt zum Inhalt wechseln
logo Deutschlands größtes Online-Reisemagazin
Jeden Sonntag

Altonaer Fischmarkt – eine der berühmtesten Attraktionen Hamburgs

Fischmarkt Hamburg
Jeden Sonntag wollen Tausende Besucher die einzigartige Atmosphäre des Hamburger Fischmarkts erleben Foto: dpa picture alliance
TRAVELBOOK Logo
TRAVELBOOK Redaktion

10. Mai 2018, 11:10 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Jeden Sonntag zieht es um die 70.000 Besucher auf den Hamburger Fischmarkt. Die berühmten Marktschreier bieten Nachtschwärmern, Touristen und Frühaufstehern ihre Waren an und sorgen für eine einzigartige Atmosphäre.

Artikel teilen

„Rennt nicht weg, ich brauch doch euer Geld“, schreit „Nudel-Olli“ von der Ladefläche seines Lkws. Um seinen Stand herum hat sich eine Menschentraube gebildet. Bereits seit 18 Jahren verkauft er die italienische Spezialität aus Hartweizengrieß auf dem Hamburger Fischmarkt.

Eine Tüte voll mit etwa fünf Kilogramm der Teigware, von der Spaghetti bis zur Spiralnudel, können Interessierte bei ihm für rund zehn Euro erwerben. „Bitte nicht überlegen, als ob ihr euch ein Haus kauft. Es geht nur um Nudeln“, schiebt Olli frech hinterher. Dort, wo am Donnerstag (10. Mai) der 829. Hafengeburtstag gefeiert wird, tummeln sich am Sonntagmorgen bereits vor Sonnenaufgang unzählige Besucher entlang der Waterkant im Stadtteil Altona.

Fischmarkt Hamburg: „Nudel-Olli“ preist seine Pasta an
„Nudel-Olli“ preist seine Pasta an Foto: dpa picture alliance

Auch lebende Hühner und Tauben werden angeboten

Nachtschwärmer, Touristen und Schnäppchenjäger – das Publikum auf dem Fischmarkt ist bunt gemischt. Manche sind extra früh aufgestanden, andere haben noch gar nicht geschlafen und sind gerade erst aus einem der Clubs auf der nahegelegenen Reeperbahn gestolpert. Genauso vielfältig wie die Besucher ist auch das Angebot. Neben allerlei Meeresfrüchten – ob fangfrisch, zubereitet im Brötchen oder geräuchert – werden auch lebende Tiere wie Hühner oder Tauben verkauft.

Für Gesundheitsbewusste gibt es Bastkörbe voll mit Obst: Ananas, Mangos, Trauben, Orangen, Avocados und passend zur Jahreszeit Spargel und Erdbeeren. Die geflochtenen Körbe werden so lange vollgepackt, bis sich ein Käufer findet. Neben Lebensmitteln bieten auch Pflanzenhändler ihre Ware feil. Für die Touristen gibt es darüber hinaus Souvenirs wie etwa Matrosenhemden oder die Elbphilharmonie im Mini-Format.

Auch interessant: Die 18 kultigsten Imbissbuden in Deutschland

Fischmarkt Hamburg
Den Hamburger Fischmarkt gibt es seit 1703 Foto: dpa picture alliance

Bis zu 70.000 Besucher jeden Sonntag

Für die besondere Atmosphäre sorgen vor allem die Marktschreier, deren Rufe über die gesamte Verkaufsfläche von etwa 20.000 Quadratmetern ertönen. Neben „Nudel-Olli“ heißen sie etwa „Aale-Dieter“, „Bananen-Fred“ oder „Käse-Tommi“. Sie sind für ihre derben Sprüche bekannt. „Ihr seid hier auf dem Fischmarkt und ihr kauft Obst, oder was“, raunt ein Fischhändler zwei Besucher an, die mit Taschen voller Früchte vorbeigehen und ihn ungläubig anstarren.

Bis zu 70.000 Menschen zieht es laut des Bezirksamts Altona jeden Sonntag an das Elbufer. „Wie viel wir verkaufen ist ganz unterschiedlich“, berichtet ein Obstverkäufer. Gerade im Sommer laufe es bei ihm aber gut. Zwischen Mitte März und Mitte November beginnt bereits um fünf Uhr morgens der Verkauf, im Winter geht es erst um sieben Uhr los. Auf Kiezgänger, die noch nicht wollen, dass die Party zu Ende ist, wartet in der Fischauktionshalle ein Frühschoppen. Zum kalten Bier gibt es Live-Musik, aus dem 1894 erbauten Gebäude dröhnen Coversongs der Beatles.

Während die Stadt langsam erwacht, genießen Simone und Dettmar an der Kaimauer die ersten Sonnenstrahlen. Beide haben sich für ein belegtes Brötchen mit Backfisch zum Frühstück entschieden. Vor dem Hafenpanorama gönnen sich die Touristen eine Verschnaufpause, bevor sie ihre vollbepackten Einkaufstüten zurück zu ihrem Hotel bringen. Die beiden Sauerländer sind übers Wochenende in die Hansestadt gekommen. „Da darf ein Besuch auf dem Fischmarkt natürlich nicht fehlen“, findet Dettmar.

Wetter Platzhalter
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Wetter
Um mit Inhalten aus Wetter zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Seit mehr als 300 Jahren eine Institution

Den Markt gibt es bereits seit 1703 – mehr als 300 Jahre später ist er längst eine Institution geworden und bei Einheimischen wie Touristen gleichermaßen beliebt. „Es ist hier einfach eine ganz besondere Atmosphäre“, schwärmt Hans, der im Stadtteil Eimsbüttel lebt. „So fangfrischen und günstigen Fisch bekommt man sonst nirgendwo.“

Je später der Morgen, desto voller wird es Gegenüber des Containerhafens. In den engen Gassen zwischen den Ständen gibt es kaum noch ein Durchkommen. Pünktlich um 9.30 Uhr ertönt ein Glockenschlag, der das Ende des Fischmarkts einläutet.

Mehr zum Thema

Weitere Informationen zum Fischmarkt

Adresse: Große Elbstraße 9, 22767 Hamburg

Öffnungszeiten: Von April bis Oktober: 5 – 9.30 Uhr; von November bis März: 7 – 9.30 Uhr

Themen Deutschland Hamburg
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.