27. März 2024, 14:24 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
In Italien eröffnet pünktlich zu Ostern die höchste tibetische Hängebrücke Europas. Ziel der Attraktion ist es, den Tourismus in der Region Umbrien anzukurbeln.
Das 1000-Seelen-Dorf Sellano, im Herzen von Umbrien, möchte gerne den Tourismus im Ort ankurbeln. Um dies zu erreichen, wurde dort jetzt offiziell die höchste tibetische Brücke Europas eröffnet. Sie erstreckt sich laut „Travelnews“ in einer Höhe von maximal 175 Metern über dem Talboden und hat eine Länge von knapp 518 Metern. Wer sich traut, kann in etwa 40 Minuten die 1023 Trittstufen in schwindelerregender Höhe überqueren.
Fast 1,5 Millionen Euro Kosten
Das Bauwerk verbindet die Dörfer Sellano und Montesanto. Der Zutritt ist nur gesichert gestattet und laut der italienischen Zeitung „La Repubblica“ dürfen sich maximal 75 Personen gleichzeitig auf der Konstruktion befinden. Die Baukosten für die Brücke beliefen sich auf etwa 1,5 Millionen Euro.
Die Attraktion in Sellano stellt einen Rekord für die höchste tibetische Hängebrücke Europas auf. Zuvor beanspruchte die „Arouca 516“ in Portugal den Titel für sich, welche sich zwar auf der gleichen Höhe befindet, jedoch zwei Meter kürzer ist, wie der Name bereits verrät. Die längste Hängebrücke der Welt befindet sich in Dolní Moraga in Tschechien und trägt den Titel „Sky Bridge“. Diese ist zwar 721 Meter lang, befindet sich jedoch nur 95 Meter über dem Boden.
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Was ist eine tibetische Hängebrücke?
Laut der Webseite „In Lombardia“ weisen tibetische Brücken verschiedene Merkmale auf, die durch die morphologische Struktur des Geländes bestimmt werden, durch das sie führen. Ursprünglich bestand die Struktur tibetischer Hängebrücken aus drei im Dreieck angeordneten Seilen. Zwei davon parallel an den Seiten, um sich mit den Händen daran festzuhalten, und einem weiteren Seil darunter, um die Füße abzustützen.
Ein weiteres Merkmal einer tibetischen Hängebrücke ist, dass diese vollständig von Ankern an den Enden gestützt wird und weder über Türme noch stützende Pfeiler verfügt. Die Konstruktion ist dennoch äußerst robust, da die Seile so straff gespannt sind, dass sie Schwingungen verringern. Der Name dieses Brückentyps stammt aus einer Zeit noch vor Christus. Erstmals wurden sie von den chinesischen diplomatischen Vertretungen in den Himalaya-Ländern während der Zweiten Han-Kaiser-Dynastie genutzt. Im Laufe der Zeit haben sich die Hängebrücken im Hinblick auf Baumaterialien und Technologie weiterentwickelt, weswegen sie nicht mehr nur aus drei Seilen bestehen, sondern meist auch aus breiteren Holzbrettern, auf welche man treten kann.
Eines haben sie alle gemeinsam: Sie bieten Nervenkitzel und spektakuläre Aussichten.