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Wasserwelt des Europa-Parks

Lohnt sich ein Besuch im Rulantica? Ein Erfahrungsbericht

Unsere Autorin hat zum ersten Mal die Wasserwelt Rulantica besucht – was sie dort erlebt hat
Unsere Autorin hat zum ersten Mal die Wasserwelt Rulantica besucht – was sie dort erlebt hat Foto: picture alliance/dpa | Patrick Seeger / TRAVELBOOK / Collage: TRAVELBOOK
Larissa Königs
Larissa Königs Autorin

16. Juni 2023, 13:51 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten

Ein großes Wellenbad im Zentrum, ein Fluss, der langsam durch das Bad fließt, diverse spektakuläre Rutschen, eine Wellness-Lagune und ein gigantischer Rutschenturm im Außenbereich, der mehr einem Wasserspielplatz ähnelt – das alles findet sich in der Wasserwelt „Rulantica“. Immer wieder wird das erst vor wenigen Jahren eröffnete Erlebnisbad zu einem der besten Deutschlands gekürt. Was ist dran am Hype? TRAVELBOOK hat sich vor Ort umgeschaut und verrät, für wen und vor allem wann sich ein Besuch lohnt.

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Wer in Deutschland auf der Suche nach einem Adrenalin-Kick ist, wird früher oder später im beschaulichen Rust in Baden-Württemberg landen. Hier befindet sich mit dem Europa-Park nicht nur ein mehrfach prämierter Freizeitpark, der mitunter sogar als bester Freizeitpark Europas gilt, sondern auch ein außergewöhnliches Spaß- und Erlebnisbad. Denn vor den Toren des größten Freizeitparks in Deutschland befindet sich die Wasserwelt „Rulantica“. Sie gehört zwar formal zum Europa-Park, ist aber räumlich etwas getrennt ist. Auch sie wurde bereits mehrfach prämiert und seit ihrer Eröffnung im November 2019 mehrfach erweitert – so gibt es heute einiges zu entdecken.

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Diese Attraktionen gibt es im Rulantica

Insgesamt gibt es mittlerweile 14 unterschiedliche Themenbereiche mit unterschiedlichem Fokus. So kann man etwa im „Hyggedal“-Bereich, der erst ab 12 Jahren zugänglich ist, Ruhe- und Saunabereiche finden, wohingegen der Bereich „Svalgurok“ Outdoor-Rutschenspaß bieten soll. Insgesamt gibt es in dem gigantischen Schwimmbad derzeit mehr als 50 Attraktionen und 38 Wasserrutschen mit mehr als 3000 Rutschenmetern.

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Ein Tag im Rulantica – das habe ich erlebt

Anfahrt zum Rulantica

Sowohl der Europa-Park als auch das Rulantica liegen nicht wirklich zentral. Dementsprechend frage ich mich vor meinem Tag, ob ich wirklich ohne Probleme hin komme. Doch die Anreise gestaltet sich extrem einfach. Vom Bahnhof aus verweisen große Plakate schon in Richtung Bushaltestelle, der Bus bringt mich quasi direkt zum Eingang der Wasserwelt. Als ich ankomme, fällt auf, wie gepflegt alles ist. Die Grünflächen auf den Hügel sind akkurat geschnitten, im Hintergrund läuft Klavier- und Flötenmusik. Ich fühle mich, wie im Land der Teletubbies – nur mit maritimem Flair.

Vom gepflegten Vorplatz geht es für mich in die Eingangshalle. Normalerweise drängeln sich hier sicherlich Menschenmassen, doch da ich außerhalb der Schulferien und des Wochenendes das Rulantica besuche, kann ich direkt zur Kasse durchgehen. Dort bestätigt mir die Kassiererin, dass ich heute Glück habe, denn es sei wirklich außergewöhnlich wenig los. Außerdem empfiehlt sie mir, mein Ticket online zu buchen statt bei ihr vor Ort. Dadurch spare ich 6 Euro und betrete beschwingt das Bad und mache mich auf den Weg zu den Umkleiden.

Saubere Umkleiden, teurer Spind und ein altbekanntes Problem

Dort zeigt sich, dass das gepflegte Erscheinen sich auch im Inneren fortsetzt. Alles wirkt sauber und hochwertig, die Duschen erinnern eher an die einer Therme, als an jene eines klassischen Erlebnisbads. Kleiner Wermutstropfen ist, dass auf den ohnehin schon relativ hohen Eintrittspreis noch 1 Euro für einen Spind kommt. Ein ungewöhnliches Vorgehen. Auf TRAVELBOOK-Nachfrage erklärt eine Sprecherin: „Um auch bei großer Besucherzahl noch genügend Locker für alle Gäste zur Verfügung stellen zu können, wird dieser Aufpreis erhoben“. Durch die Gebühr pro Person sollten Familien dazu gebracht werden, sich ein Schließfach zu teilen. In meinem Fach wäre auf jeden Fall noch mehr Platz gewesen – ob für mehr als eine weitere Person, ist hingegen fraglich.

Nachdem ich meine Sachen in dem kostenpflichtigen Schränkchen verstaut habe, mache ich mich auf ins richtige Bad. Auf dem Weg dorthin wird immer wieder hingewiesen, dass man keine Liegen reservieren soll. Das halte ich für sehr sinnvoll. Diese Marotte ist mir, wie vielen vermutlich, schon lange ein Dorn im Auge. Allerdings sehe ich schon bei meinem ersten Rundgang, dass sich scheinbar niemand an den Hinweis hält. Zwar sind vergleichsweise wenig Besucher unterwegs, die Hälfte der Liegen in der Haupthalle ist dennoch mit Handtüchern blockiert.

Auf Anfrage von TRAVELBOOK wird betont, dass dies nicht der Regelfall sei: „Da es, wie Sie selbst sagen, an Ihrem Besuchstag ruhiger war, ist dies an solchen Tagen nicht notwendig. An stärker frequentierten Tagen achtet man hier schon genauer drauf.“ Allerdings finden sich auf dem Bewertungsportal Tripadvisor diverse Beiträge, die den Mangel an Liegen monieren. So schreibt etwa ein User: „Der Spaß vergeht schnell, wenn man z. B. einen Liegeplatz sucht – wir waren um 10 Uhr da und es gab keine Plätze mehr!“

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Liebevolle Gestaltung bis ins kleinste Detail

Was allerdings positiv auffällt und sich auch in mehreren Bewertungen im Netz zeigt: die große Auswahl an Attraktionen und die liebevolle Gestaltung der jeweiligen Themenbereiche. Das Oberthema ist hier, im Gegensatz zu vielen anderen Erlebnisbädern nicht ein Ausflug in die Tropen oder die Karibik, sondern Skandinavien. Je nach Bereich liegt der Fokus eher auf einer „Unterwasserwelt“ mit animierten Meerjungfrauen, einem Schiffswrack, in dem selbst die kleinsten Schrauben eine Geschichte zu erzählen scheinen, einer Piratenlandschaft oder einer eisigen Gletscher-Welt. In letzterer befinden sich die meisten Rutschen im Rulantica.

Nach einem Bad im Wellenbecken, das auch deshalb so viel Spaß macht, weil kaum andere Besucher sich dafür begeistern, lasse ich mich in „Snorris Saga“ auf einem Reifen gemütlich durchs Bad treiben. Anschließend erkunde ich den Außenbereich. Hier finden sich zwar ebenfalls diverse Rutschen, testen kann ich jedoch keine einzige, denn der Rutschenturm „Svalgurok“ gleicht einem gigantischen Wasserspielplatz. Und zu einem eben solchen gehört, dass man an diversen Stellen von oben oder seitlich mit Wasser bespritzt wird – welches wohlgemerkt nicht beheizt ist. Da die Außentemperaturen sich an diesem Tag um die 20 Grad bewegen, ist mir das definitiv zu kalt. Stattdessen zieht es mich zu den Indoor-Rutschen.

Hoher Spaßfaktor bei den Rutschen

Hier habe ich die Auswahl zwischen den Themenbereichen „Nordiskturn“, der erst vor Kurzem eröffnet hat, dem Bereich „Rangnakor“ und dem Eispalast „Vinterhal“. Sowohl im Nordiskturn als auch in Rangnakor kann man auf Rutschen gegeneinander antreten – wer mit der Familie oder Freunden da ist, kann hier sicher viel Spaß haben. Ansonsten gibt es im Nordiskturn nur noch zwei „Freier-Fall“-Rutschen, die mir erfahrungsgemäß eher weniger Spaß machen. Zwar verheißt der Start Nervenkitzel, am Ende habe ich jedoch immer Wasser in der Nase. Ich lasse die Rutschen deswegen aus und wandere zu Vinterhal.

Hier werde ich extrem positiv überrascht, denn tatsächlich begeistern mich alle Rutschen. Selbst die kürzeren, wie etwa der „Isbrekker“ machen wirklich Spaß und da ist an einem relativ wenig besuchten Tag da bin, muss ich kaum anstehen. Highlight ist für mich die Rutsche „Vinter Rytt“, bei der man in eine Halfpipe rutscht. Kribbeln im Bauch ist hier garantiert!

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Wie ist das Essen im Rulantica?

Apropos Bauch – nach dem Adrenalinkick auf den Rutschen wird es Zeit für eine Stärkung. Möglichkeiten gibt es im Rulantica einige: Neben diversen Bars, viele davon aus dem Wasser erreichbar, gibt es mehrere Cafés und Restaurants. Ich schwanke zwischen der mediterranen Auswahl im Lumålunda und klassischem Fast Food im Viking Snåck und entscheide mich schlussendlich für Letzteres.

Bestellt wird nicht an der Kasse, sondern an Selfservice-Automaten. Für einen vegetarischen Burger und Pommes mit Mayonnaise (die extra kostet) zahle ich knapp 14 Euro. Für den Preis erwarte ich zumindest ein frisch zubereitetes Menü, womit auch auf der Website geworden wird – doch als ich meinen Zettel mit der Bestellung an der Kasse abgebe, dreht sich die Mitarbeiterin um und greift einen bereits zubereiteten und verpackten Burger aus dem Fach hinter sich. Beim Probieren bestätigt sich meine Befürchtung: Dieser Burger lag dort schon länger als nur ein paar Minuten. Frisch zubereitet sieht für mich leider anders aus. Die Pommes hingegen sind hervorragend: Knusprig, heiß und wirklich frisch. Meine Vermutung: Der vegetarische Burger wird weniger nachgefragt als der reguläre, weshalb die Veggieburger länger liegen bleiben. Enttäuschenderweise überzeugt das Essen daher nur halb.

Entspannung in der „Lagune“ – zumindest unter der Woche

Zum Abschluss und zur Verdauung sehne ich mich noch nach etwas Entspannung und begebe mich in die „Skog Lagune“. Das Design ist an einen Waldsee angelehnt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Themenbereichen ist es hier weniger verspielt und es ist klar ersichtlich, dass dieser Bereich eher für Erwachsene als Kinder gedacht ist, die jedoch ebenfalls erlaubt sind. Besonders begeistern mich die kleinen Wasserfälle, die gelegentlich in Nebel gehüllt werden, was ich tatsächlich ganz hübsch finde.

Auf einer der „Sprudelliegen“, die man aus den meisten Erlebnisbädern kennt, mache ich es mir für ein paar Minuten bequem und kann tatsächlich gut runterfahren und die Umgebungsgeräusche ausblenden. Für mich ein perfekter Abschluss – aber ich glaube, dieses Level an Entspannung ist am Wochenende kaum zu erreichen, wenn der Lautstärkepegel im gesamten Bad noch deutlich höher ist.

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Lohnt sich ein Besuch von Rulantica?

Mein Fazit zu meinem ersten Besuch in der Wasserwelt Rulantica: Es wird extrem viel geboten und die Attraktionen sind, meiner Meinung nach, von höchster Qualität. Sowohl Kinder als auch Erwachsene können hier viel Spaß haben. Gerade für Familien ist das Rulantica eine tolle Ergänzung zum Europa-Park. Allerdings: Ich bin der Ansicht, dass ein Besuch sich vor allem außerhalb der Ferien und des Wochenendes lohnt, wenn es leerer ist, man nicht allzu lange bei den Rutschen anstehen muss und auch wirklich Chancen auf eine Liege hat – was wiederum schwierig mit schulpflichtigen Kindern ist. Natürlich kann auch ein Besuch in den „Kernzeiten“ Spaß machen. Dann sollte man sich allerdings auf einen höheren Lärmpegel, volle Attraktionen und schlussendlich dadurch auch auf ein schlechteres Preis-Leistungs-Verhältnis einstellen.

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Infos zu Rulantica im Überblick

Anreise: Mit dem Auto über die A5, Ausfahrt 57b Rust. Ein Parkplatzticket kostet 8 Euro pro Tag. Mit der Bahn bis zur Haltestelle Ringsheim/Europa-Park, von dort aus pendeln regelmäßig Busse.

Öffnungszeiten: Täglich von 9:30 bis 22:00 Uhr, Übernachtungsgäste des Erlebnishotels und Gäste mit einem „Abenteuerticket“ dürfen bereits ab 9:00 Uhr Rulantica betreten. An Heiligabend und am 1. Weihnachtsfeiertag hat das Rulantica geschlossen. An Silvester ist der Eintritt verkürzt.

Eintrittspreise:

  • Tagesticket: 44 Euro für Erwachsene (ab 12 Jahren), Kinder ab vier Jahren 41 Euro.
  • Abendticket ab 17 Uhr: 41 Euro für Erwachsene (ab 12 Jahren), Kinder ab vier Jahren 38 Euro.
  • Moonlight-Ticket ab 19 Uhr: 30 Euro für Erwachsene und Kinder.
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