1. Oktober 2023, 14:32 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Das London Eye ist heute eines der bekanntesten Wahrzeichen der englischen Hauptstadt. Keine andere Touristenattraktion in ganz Großbritannien, für die man bezahlen muss, zieht mehr Menschen an als das weltberühmte Riesenrad. Dabei sollte der Besuchermagnet ursprünglich eigentlich nur fünf Jahre lang in Betrieb sein.
Seit mittlerweile mehr als 20 Jahren hat die englische Hauptstadt London, neben weltberühmten Ikonen wie Big Ben, Westminster Abbey und Buckingham Palace, noch eine Mega-Touristenattraktion. Dabei handelt es sich um einen Besuchermagneten der Moderne: das Riesenrad London Eye. Und dieses läuft allen anderen Highlights in der City, ja im gesamten Vereinigten Königreich, mittlerweile in puncto Beliebtheit längst den Rang ab. Dabei sollte es heute ursprünglich eigentlich nur fünf Jahre in Betrieb sein.
Mit einer Höhe von 135 Metern überragt das London Eye laut der offiziellen Webseite das moderne Stadtbild an der Themse. In den mittlerweile 23 Jahren, seit es in Betrieb ist, hat es mehr als 85 nationale und internationale Preise gewonnen, unter anderem für Architektur und Ingenieurskunst. Bis 2006 war es sogar das größte Riesenrad weltweit. Es hat sich zudem im Laufe seiner Existenz zum beliebtesten zahlungspflichtigen Touristen-Hotspot in ganz Großbritannien entwickelt. Seine unvergleichliche Erfolgsgeschichte beginnt im Jahr 1993.
Eine Kapsel für jeden Bezirk
Damals kommt „Encyclopedia Britannica“ zufolge den Architekten David Marks und Julia Barfield vom Büro Marks Barfield Architects ihre Idee für das London Eye. Sie reichen sie bei einem Wettbewerb der renommierten Zeitung The Sunday Times ein. Bei diesem geht es darum, sich ein neues Wahrzeichen für die Stadt zur Feier des Millenniums im Jahr 2000 auszudenken. Und obwohl niemals offiziell ein Sieger verkündet wird, beschließen die beiden, ihr kühne Vision selbst umzusetzen. Sie finden das geeignete Grundstück an der Adresse, wo das Riesenrad auch heute noch steht, und so beginnt 1998 der Bau.
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Das Geld für das London Eye sponsert vorrangig die Fluggesellschaft British Airways. Das gigantische Riesenrad wird zunächst in der Horizontalen zusammengebaut, bevor man es zu seiner jetzigen Position aufrichtet. Das Rad selbst hat einen Durchmesser von 120 Metern und ist bestückt mit 32 Kapseln, in denen jeweils bis zu 25 Besucher mitfahren und -staunen können. Die Zahl der Kapseln repräsentiert die Anzahl der 32 Londoner Verwaltungsbezirke (boroughs). Wer das London Eye besteigt, hat bei der Fahrt einen spektakulären Blick auf die Stadt. Die Attraktion liegt unter anderem direkt gegenüber von Big Ben und den Houses of Parliament. Auch den Tower of London und den Buckingham Palace kann man von oben sehen.
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Dass es das London Eye aber heute überhaupt noch gibt, ist seiner großen Beliebtheit zu verdanken. Denn ursprünglich sollte es nur fünf Jahre in Betrieb sein, nachdem der damalige britische Premier Tony Blair es am 31. Dezember 1999 offiziell eingeweiht hatte. Als man dann am 9. März 2000 den ersten zahlenden Gast registrierte, wurde es schnell so populär, dass davon keine Rede mehr war. Heute ist es ein nicht mehr wegzudenkendes Wahrzeichen von London. Wer es besteigt, den erwartet eine sehr gemächliche, nun ja, Rundfahrt: Das Riesenrad dreht sich pro Stunde gerade zweimal. Das ist so langsam, dass Passagiere auch bei voller Fahrt zusteigen können, nur für Menschen mit körperlichen Einschränkungen wird es angehalten.
An klaren Tagen kann man vom London Eye bis zu 40 Kilometer weit schauen. Doch dieses Privileg hat natürlich seinen Preis. So kostet ein Standard-Ticket auf der offiziellen Webseite aktuell mindestens 25,50 Britische Pfund, wenn man es vorab online kauft, also umgerechnet gut 30 Euro. Wer ein Fast Track Ticket kauft, um nicht in einer Warteschlange zu versauern, zahlt schon 48 Pfund (knapp 55 Euro). Alle Tarife finden Sie hier. An Wochentagen ist das London Eye aktuell von 11 bis 18 Uhr für Besucher geöffnet, samstags und sonntags sogar bis 20.30 Uhr. Die offizielle Webseite warnt aber schon einmal vorsorglich vor langen Anstehzeiten, denn jährlich besuchen mehr als drei Millionen Menschen das Riesenrad.
Wer noch etwas mehr Geld in eine unvergessliche Erfahrung investieren möchte, kann sich eine der 32 Kapseln auch privat buchen. Heiratsanträge auf dem London Eye erfreuen sich großer Beliebtheit und gehen mittlerweile in die tausende. Der Preis hierfür beträgt aktuell ab 550 Pfund, also gut 642 Euro. Inbegriffen sind dafür eine Flasche Champagner, eine Pralinenschachtel und sogar eine Art eigener Butler. In der Vergangenheit konnte man sogar auf dem Riesenrad heiraten, doch dieses Angebot gibt es aktuell nicht mehr. Laut offizieller Webseite arbeite man daran, es so bald wie möglich wieder für Verliebte mit ins Programm aufzunehmen. Aber auch bei einem ganz normalen Besuch dürfte eine Fahrt mit dem London Eye schon unvergesslich genug sein.