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Unweit des Gardasees

Diese Kirche schwebt in fast 800 Metern Höhe über dem Abgrund

Santuario Madonna della Corona
Das Santuario Madonna della Corona ist eine der atemberaubendsten Kirchen der Welt, was auch ihrer Lage auf einem 774 Meter hohen Felsvorsprung geschuldet ist Foto: Getty Images
Robin Hartmann Autorenkopf
Freier Autor

12. April 2024, 17:14 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Unweit des Dorfes Spiazzi in der italienischen Provinz Verona befindet sich eine der spektakulärsten Kirchen der Welt: Die Basilika Madonna della Corona. Gelegen auf einem mehr als 700 Meter hohen Felsen, scheint sie sprichwörtlich über der Erde zu schweben. Seit über 500 Jahren ist der Ort eine wichtige Pilgerstätte.

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Wer auf dem nächsten Italien-Urlaub rund um den beliebten Gardasee noch ein besonderes Ausflugsziel sucht, der sollte unbedingt in das kleine Bergdorf Spiazzi fahren. Denn ganz in der Nähe befindet sich, in der Provinz Verona, eine der atemberaubendsten Kirchen auf der ganzen Welt. Das Santuario Madonna della Corona, übersetzt etwa das „Heiligtum der gekrönten Jungfrau“. Es ist ein Gotteshaus, das seit mehr als 500 Jahren sprichwörtlich am Abgrund steht – gemeint ist damit aber nicht sein Zustand, sondern seine unvergleichlich spektakuläre Lage.

Die besondere Kirche schmiegt sich nämlich, wie einem Fantasyfilm entsprungen, an einen schmalen Felsvorsprung des Berges Monte Baldo. Laut der offiziellen Seite des Santuario Madonna della Corona schwebt sie in 774 Metern Höhe quasi über allem Irdischen, während direkt daneben ein steiler Abgrund gähnt. Bereits seit über 1000 Jahren ist der Ort eine christliche Kultstätte, seit mindestens 500 Jahren ein wichtiges Pilgerziel in Italien. Die Geschichte der Kirche, wie wir sie heute kennen, beginnt aber erst im Jahr 1522.

Entstanden dank eines Wunders

Santuario Madonna della Corona
Seit 1522 eine Kult- und Pilgerstätte: Das Santuario Madonna della Corona Foto: Getty Images

Demnach lebten bereits um das Jahr 1000 Mönche des St.Zeno-Ordens in der Gegend um den Monte Baldo. Sie nutzten den Felsen als Rückzugsort für ihre Kontemplation. Ab der Mitte des 13. Jahrhunderts befand sich an der Stelle, wo heute die Madonna della Corona thront, schon eine Kapelle, gewidmet der Heiligen Maria von Montebaldo. Doch dann geschah, dem Glauben nach zumindest, an dem noch heute von Christen aus aller Welt besuchten Ort, ein Wunder. So soll eine Statue der gekrönten Jungfrau von der Insel Rhodos auf geheimnisvolle Weise auf den Monte Baldo gelangt sein.

Die offizielle Webseite gibt an, dass Rhodos zu dieser Zeit von einer muslimischen Armee angegriffen wurde, woraufhin eine Schar von Engeln die Statue rettete und quasi „überführte“. Die wundersame Geschichte machte schnell die Runde, und so wurden die Kirche und ihre Madonna della Corona schnell zu einem bedeutenden Wallfahrtsort. In den Folgejahren baute man gleich zwei Zugänge über Treppen und eine Brücke in den Fels, die Gläubigen den Zugang zur Jungfrau und ihrem Gotteshaus erleichtern sollten.

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Der Papst war auch schon da

Der wachsende Zustrom an gottesfürchtigen Besuchern machte schließlich eine Vergrößerung der Kirche notwendig. Diese führte man zwischen 1625 und 1685 aus, wobei die neue Kathedrale auf den Mauern der alten errichtet wurde. Auch ein Hospiz entstand in der Nähe, um die zur Madonna della Corona Pilgernden unterbringen zu können. Zudem besserte man die Wege aus, um den Menschen den Aufstieg zu erleichtern. Bis 1899 erhielt der Bau dann seine heutige Fassade im gotischen Baustil.

Ein weiterer Wendepunkt in der Geschichte der Madonna della Corona kam 1974, als der Architekt Guido Tisato einen ganz besonderen Auftrag erhielt. Er sollte die Kirche neuer und noch größer bauen. Dies allerdings erforderte einen Abriss, bei dem dennoch die wichtigsten Teile des alten Tempels erhalten bleiben sollten. Am 4. Juni 1978 feierte man dann große Neuweihung. 1982 erhielt das Gotteshaus den Status einer „kleineren Basilika“. Am 17. April 1988 kam in Gestalt des damaligen Papstes Johannes Paul II. Besuch von quasi ganz oben in die Bergkirche, um hier zur gekrönten Jungfrau zu beten.

Wer das Gotteshaus selbst besuchen möchte, sollte zunächst einmal körperlich in guter Verfassung sein: Denn auch mehr als 500 Jahre nach ihrer Entstehung muss man zur Madonna della Corona empor wandern. Die christliche Kultstätte ist das ganze Jahr über für Besucher geöffnet. Von November bis März im Zeitraum von 8 bis 18 Uhr, von April bis Oktober von 7 bis 19.30 Uhr. Auf der offiziellen Webseite finden sich weitere nützliche Informationen. Und ganz oben winkt dann nicht nur ein Besuch in der wahrscheinlich spektakulärsten Kirche Europas, sondern auch ein grandioser Ausblick über das Etschtal.

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