25. Februar 2022, 12:38 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die Gärten der Welt, das Schloss Biesdorf und der Kienbergpark mit seiner Seilbahn sind Attraktionen, die man un Marzahn-Hellersdorf besichtigen kann. Doch nun haben sie Konkurrenz bekommen. Denn der Berliner Bezirk hat jetzt eine Sehenswürdigkeit der etwas anderen Art: eine Pfütze. TRAVELBOOK hat sie besucht.
In den Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf zu fahren, dauert selbst für viele Berliner eine Weile. Wer einen Tagesausflug in der Gegend plant, braucht also eine Attraktion, die wirklich überzeugt. Doch aufgepasst: Scheinbar gibt es im Mahlsdorf eine neue Sehenswürdigkeit, die sich lohnt. Also zumindest, wenn man den Bewertungen auf Google Maps Glauben schenkt.
Mahlsdorfer Pfütze in Marzahn-Hellersdorf hat Bewertung von 4,9 Sternen
Wer die Google Rezensionen der Mahlsdorfer Pfütze liest, glaubt, einen Geheimtipp gefunden zu haben. Die Pfütze hat eine Bewertung von 4,9 von fünf Sternen, in den Rezensionen wird geschwärmt: „Einer der sehenswertesten Orte, die ich bisher in meinem Leben erkunden durfte. Frische Luft, herrliche Idylle und das Wasserrauschen der Mahlsdorfer Pfütze sind unvergesslich. Von diesem Ort werde ich noch meinen Enkelkindern erzählen.“
„Ich komme immer wieder gerne hierher, um einfach mal die Natur zu genießen, abzuschalten und bei einem Picknick mit der Familie die angenehme Luft bei diesem herrlichen Wasserrauschen zu genießen!“ heißt es auf Google weiter. Eine andere Rezension lobt die Pfütze als eine, „die ihresgleichen sucht.“ Sie habe einen „unerreichten Tiefgang“, außerdem spiegele sich der Mahlsdorfer Himmel darin „vortrefflich“. Um in den Genuss zu kommen, wird empfohlen, an einem Sonntag „mit der Familie und ein paar Campingstühlen davor entspannen.“
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Schüler ärgern sich über die „Sehenswürdigkeit“
Aber Achtung: Bevor Sie den Picknickkorb packen, kommt hier noch ein Service-Hinweis. Denn TRAVELBOOK hat sich die Pfütze noch etwas genauer ansehen. Sie liegt vor der integrierten Sekundarschule Mahlsdorf (ISS) und durch diese Lage ist sie wohl für die Schüler zum nervigen Hindernis geworden. Denn manchmal ist der Umweg für die Schüler bis zu 30 Meter lang, denn so lang und vier Meter breit ist die Pfütze an ihren besten Tagen. Umgehen kann man sie wohl nur selten. Danell Becker, Schülersprecher der ISS, sagte dem „Tagesspiegel“, dass die Pfütze praktisch immer da sei.
Mit dem Hochstilisieren zur Sehenswürdigkeit haben die Schüler nun scheinbar einen lustigen Weg gefunden, auf das Problem aufmerksam zu machen. Und wer weiß, vielleicht locken sie mit ihren Bewertungen ja sogar den ein oder anderen Besucher mehr nach Marzahn-Hellersdorf? Immerhin heißt es in einer Bewertung, die Pfütze sei „der Beweis, dass ein Tagesausflug nicht immer gleich an die Ostsee gehen muss. Manchmal liegen die besten Orte direkt vor der Haustür.“
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