24. Mai 2023, 17:30 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Robben Island zählt zu den Haupt-Touristenattraktionen nahe Kapstadt. Berühmt ist die Insel hauptsächlich für das einst berüchtigte Hochsicherheitsgefängnis, in dem u. a. der Freiheitskämpfer und Politiker Nelson Mandela eingesperrt war. Heute ist der Komplex ein Museum, das Geschichte erzählt, die nachdenklich stimmt.
Ein Raum von vier Quadratmetern Größe war 18 Jahre lang Wohnort von Nelson Mandela. Kaum mehr als eine Matte, eine Decke, ein Tisch und eine Blechtonne fanden darin Platz, und vor dem Fenster versperrte ein massives Gitter die Sicht auf die Welt – und die Freiheit. Eine Freiheit, auf die der am 5. Dezember 2013 verstorbene Freiheitskämpfer und Politiker insgesamt 27 Jahre lang verzichten musste.
Die Zelle gehörte zum Gefängnis auf der Insel Robben Island, etwa zwölf Kilometer vor Kapstadt im Meer gelegen. Hier hatte das südafrikanische Apartheids-Regime von 1961 bis 1991 vor allem politische Gefangene eingesperrt – berühmtester Insasse war Nelson Mandela.
Berüchtigtes Hochsicherheitsgefängnis
Robben Island war ein berüchtigtes Hochsicherheitsgefängnis in Südafrika. Die Häftlinge mussten ohne Schutzkleidung Schwerstarbeit im Steinbruch leisten und auf dünnen Strohmatten schlafen. 1971 besserte sich die Situation etwas, nachdem die Häftlinge – allen voran Nelson Mandela – mit Streiks und Protesten humanere Haftbedingungen gefordert hatten. So gab es fortan sogar eine Universität im Gefängnis. Mandela, der dort wegen seines Kampfes gegen die Apartheid einsaß, nutzte den Ort für die Fortbildung und schrieb hier den ersten Teil seiner Autobiographie „Der lange Weg zur Freiheit“.
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Heute ist der Komplex ein Museum
Fünf Jahre nachdem das Hochsicherheitsgefängnis für politische Gefangene aufgelöst worden war, gab das Land auch den Gefängnisbereich für gewöhnliche Kriminelle auf. Heute ist der Gebäudekomplex ein Museum und gilt als wichtige Attraktion nahe Kapstadt. Das Robben Island Museum, kurz RIM, erzählt allerdings nicht nur die Geschichte des politischen Gefängnisses. Denn die Insel wurde schon im 16. Jahrhundert als Sträflingskolonie genutzt, diente zwischenzeitlich als Verbannungs-Ort für unliebsame politische Gegner und als Lager für Leprakranke, bevor es 1939 Militärbasis wurde.
Doch erst mit der Einrichtung des Hochsicherheitsgefängnisses im Jahre 1961 drang die 547 Hektar große Insel ins Bewusstsein der Welt. Deshalb zieht das Museum auf Robben Island heute viele Touristen an, die sich über die Schrecken der Apartheid und über Nelson Mandela informieren wollen.
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Robben Island gehört zum Weltkulturerbe der Unesco
Die Gefängnisbauten wurden erhalten und auch den Steinbruch, in dem die Häftlinge schuften mussten, gibt es noch. Die Zellen von Nelson Mandela und seinen Mithäftlingen wurden als mahnende Symbole gegen die Apartheid erhalten. Seit 1999 gehört Robben Island zum Weltkulturerbe der Unesco. Die Insel ist ein ebenso wichtiges Touristenziel in Südafrika wie der Tafelberg, die Drakensberge oder der Kruger-Nationalpark.
Besucher-Infos
Wer Robben Island besuchen möchte, nimmt eine der Fähren, die am Nelson Mandela Gateway des V&A Waterfront in Kapstadt starten. Auf der Insel werden die Besucher dann per Bus zum Museum gebracht. Die Fährtickets sind im Eintrittspreis für das Museum inbegriffen. Tickets kosten für Erwachsene 600 Südafrikanische Rand (ca. 29 Euro), für Kinder 310 Rand (ca. 15 Euro).
Karte: Lage von Robben Island
(Text: Silke Böttcher)