11. Dezember 2022, 6:05 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Sie ist nicht nur die berühmteste Kirche von Paris, sondern auch eine der bekanntesten weltweit: die Kathedrale Notre-Dame de Paris. Bekannt war sie den meisten auch schon vor ihrem verheerenden Brand im Jahr 2019. Die folgenden Fakten über das „Herz von Paris“ dürfte allerdings nicht jeder kennen.
Wer nach Paris reist, muss der berühmten Kathedrale Notre-Dame unbedingt einen Besuch abstatten. Der Dom ist seit dem Brand im Jahre 2019 zwar für die Öffentlichkeit geschlossen, aber allein die Fassade der Kathedrale sollte man auf jeden Fall betrachten. Um vor dem Besuch ein wenig informiert zu sein, hat TRAVELBOOK sieben kuriose Fakten zur Notre-Dame gesammelt:
Die Zwillingstürme sind gar nicht identisch
Obwohl die beiden Türme auf den ersten Blick kaum zu unterscheiden sind, weisen sie in Wirklichkeit einige Unterschiede auf: So ist der Nordturm etwa ein Stück größer als der Südturm. Das liegt daran, dass er 15 Jahre früher errichtet wurde. Bis zur Fertigstellung des Eiffelturms 1889 waren die Türme die höchsten Gebäude von Paris.
Notre-Dame ist auch geografisches Herz von Paris
Direkt vor der Kirche befindet sich der „Point Zéro“. Von hier aus wird die Entfernung zu den großen Straßen Frankreichs berechnet, die nach Paris führen und auch die Distanz zu anderen Städten. Die Kirche ist damit nicht nur symbolisch, sondern auch geografisch das Herz von Paris.
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Einstige Glocken wurden zu Kanonen
Fast alle Glocken von Notre-Dame wurden nach der Französischen Revolution eingeschmolzen, um aus dem Metall Kanonen anzufertigen. Die Note-Dame erfuhr im Zuge der Revolution, die sich vor allem gegen die Monarchie und kirchliche Elite richtete, viel Zerstörung. So wurden zum Beispiel auch 28 Königsstatuen aus der Kathedrale 1793 mit Seilen nieder gerissen und von einem wütenden Mob enthauptet.
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Victor Hugo rette einst die Kathedrale
Vor dem Erfolgsroman „Der Glöckner von Notre-Dame“ von Victor Hugo, der zu der berühmten Disney-Verfilmung führte, war die Notre-Dame in einem furchtbaren Zustand. Erst durch das Buch, das 1831 erschien, und das Hugo nur schrieb, um auf den schrecklichen Zustand der Kathedrale aufmerksam zu machen, gewann die Kirche in den Vorstellungen der Pariser den Status, die Seele von Paris und Frankreich zu repräsentieren. So kam es zu einer gründlichen Renovierung und Sanierung der Kirche.
Den „Buckligen“ von Notre-Dame gab es wirklich
Lange glaubte man, Hugos Romanheld, der im Französischen und Englischen nicht Glöckner, sondern nur „Buckliger“ genannt wird, wäre eine reine Erfindung. 2010 haben Wissenschaftler jedoch die Memoiren eines britischen Bildhauers gefunden, der in der Kathedrale arbeitete, während das Buch geschrieben wurde. Er schreibt von einem buckligen Bildhauer, der die Gesellschaft aller anderen Arbeiter in der Kathedrale mied.
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Die berühmten Wasserspeier sind jünger als die meisten denken
Während viele denken, die gruseligen Wasserspeier seien ein Zeugnis aus dem Mittelalter, sind die meisten der Statuen in Wirklichkeit erst genau während der Renovierungen im 19. Jahrhundert hinzugefügt worden: Für diese sorgte ebenfalls Hugo, der die Architekten mit seinen eindringlichen Beschreibungen der wenigen verbliebenen Statuen aus dem Mittelalter dazu inspirierte.
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Besuch der Notre-Dame nach dem Brand
Zurzeit sind die Kathedrale Notre-Dame und der Vorplatz für Besucher geschlossen. Der Brand im April 2019 richtete immensen Schaden an. Der höchste Turm, der Vierungsturm, stürzte beim Brand ein und Teile des Dachs fielen in sich zusammen. Hunderte Feuerwehrleute waren an den Rettungs- und Löscharbeiten des Brandes beteiligt: Nur so konnten unter anderem die beiden Haupttürme an der Westfassade und Teile des Deckengewölbes gerettet werden. Mehr als 900 Millionen Euro wurden für den Wiederaufbau der Kathedrale gespendet. Die Neueröffnung soll 2024 stattfinden, doch bis dahin bleiben der Dom und auch der Vorplatz für die Öffentlichkeit geschlossen.