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Denkmal für eine unsterbliche Liebe

Taj Mahal in Indien – das schönste Mausoleum der Welt

Taj Mahal
Das Taj Mahal ist wohl eines der bekanntesten und ikonischsten Bauwerke der Welt. Und ein romantisches Denkmal für die ewige Liebe. Foto: Getty Images
Robin Hartmann Autorenkopf
Freier Autor

21. Januar 2023, 16:08 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

In der indischen Stadt Agra steht mit dem Taj Mahal die wohl schönste Grabstätte auf der ganzen Welt. Das beeindruckende Marmor-Mausoleum erzählt die Geschichte einer großen Liebe, die selbst der Tod nicht beenden konnte. Heute ist es eines der bekanntesten Gebäude auf der ganzen Welt, das Millionen Menschen jedes Jahr besuchen. Und doch hat es immer noch Geheimnisse.

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Im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh steht in der Stadt Agra ein Stein gewordenes Denkmal für die Liebe. Eine Liebe, so stark, dass sie noch heute Millionen von Menschen jedes Jahr zu dem monumentalen Bau am Yamuna-Fluss führt. Was anmutet wie ein prunkvoller Palast, ist in Wirklichkeit ein Mausoleum. Doch nicht irgendeines: Das Taj Mahal ist ohne Zweifel das bekannteste und romantischste Grabmal der Welt. Auch fast 400 Jahre nach seiner Erbauung hat es nichts von seinem Reiz verloren. Denn es erzählt eine Geschichte, die Menschen auf der ganzen Welt wohl immer in seinen Bann ziehen wird.

Im Jahr 1631 wird das Leben des mächtigen Herrschers Shah Jahan von einer Tragödie erschüttert. Seine geliebte dritte Frau, Mumtaz Mahal, stirbt bei der Geburt ihres 13. Kindes, wie die offizielle Webseite des Taj Mahal berichtet. Der Mughal-Fürst ist darüber so verzweifelt, dass seine Haare und sogar sein Bart innerhalb kürzester Zeit ergrauen. Doch dann erinnert er sich an die vier Versprechen, die seine Angebetete ihm noch zu Lebzeiten abgenommen hatte und er gibt für sie eine Gedenkstätte in Auftrag, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat.

So lange dauerte der Bau des Taj Mahal

Taj Mahal
In seinem Inneren ist das Taj Mahal nicht weniger beeindruckend als von außen betrachtet Foto: Getty Images

Darum hatte Mumtaz Mahal ihn im Falle ihres Todes übrigens selbst gebeten. Ihre anderen Wünsche an ihren Gatten: Er solle wieder heiraten, fürsorglich für die gemeinsamen Kinder da sein und jedes Jahr an ihrem Todestag ihr Grab besuchen. Und so groß Jahans Liebe zu Mumtaz war, so gewaltig und epochal wird auch ihre letzte Ruhestätte. „Encyclopedia Britannica“ zufolge engagiert der trauernde Monarch für den Bau mehr als 20.000 Arbeiter aus Indien, Persien, dem Ottomanischen Reich und sogar Europa. Etwa um 1632 beginnen die Arbeiten am Taj Mahal, das eigentliche Mausoleum ist schätzungsweise sieben Jahre später fertig.

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Doch Shah Jahan möchte seiner Frau auch einen würdigen Tempel widmen. Erbaut wird jener aus purem, weißem Marmor, verziert mit zahllosen Edelsteinen und Halbedelsteinen. Und so dauert es insgesamt 22 Jahre, bis das Taj Mahal, das wir heute kennen, fertiggestellt ist. Das Herzstück ist natürlich das Grab von Mumtaz Mahal, überdacht von fünf bis zu 73 Meter hohen Kuppeln. Doch es ist ein spezieller Effekt, der sprichwörtlich alles an dem Gebäude überstrahlt.

Das Wunder der Grabmoschee

Je nachdem nämlich, wie stark und in welchem Winkel das Licht der Sonne bzw. des Mondes auf den Marmor treffen, scheint er seine Farbe zu wechseln. Scheint das Monument in den Morgenstunden pink zu leuchten, hat es in dem Abendstunden einen milchig-weißen Schimmer. Nachts, wenn Mondlicht auf das Taj Mahal fällt, sieht es so aus, als würde es golden reflektieren.

Shah Jahan selbst kann sich an seinem Bauwerk für die Ewigkeit allerdings nicht mehr lange erfreuen. 1658 wird er von seinem eigenen Sohn Aurangzeb in einem Machtkampf bis an das Ende seines Lebens im Agra Fort inhaftiert. 1666 ist Jahan wieder mit seiner geliebten Mumtaz vereint, diesmal bis in alle Ewigkeit.

So viele Menschen besuchen jährlich das Taj Mahal

Heute ist das Taj Mahal eines der bekanntesten und ikonischsten Gebäude der Welt, und wird laut offizieller Website von bis zu acht Millionen Menschen jährlich besucht. Seit 1983 gehört das Mega-Mausoleum auch zum Unesco-Welterbe. Die wenigsten Besucher dürften allerdings wissen, dass das Herzstück des insgesamt 17 Hektar großen Komplexes tatsächlich eine Moschee ist. Der Grund: Mumtaz Mahal war eine persische Prinzessin islamischen Glaubens. Das erklärt auch, warum sich überall auf dem Gebäude Verse aus dem Koran in arabischer Kalligraphie-Schrift finden.

Taj Mahal
Der Vollmond über dem Taj Mahal verleiht dem ohnehin schon beeindruckenden Anblick etwas märchenhaftes Foto: Getty Images

Besuchszeiten und Eintrittspreise für das Taj Mahal

Der offiziellen Webseite zufolge ist das Taj Mahal jeden Tag bis auf freitags für Touristen besuchbar. Es öffnet demnach bereits eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang und schließt 30 Minuten vor Sonnenuntergang. Ausländische Touristen zahlen 1100 Rupien Eintritt, das sind umgerechnet etwa 12,50 Euro. Wer das Mausoleum sehen möchte, das sich in einem beeindruckenden achteckigen Raum im Inneren des Taj Mahal befindet, muss noch einmal 200 Rupien (ca. 2,30 Euro) extra bezahlen. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um die echten Gräber von Mumtaz Mahal und ihrem Mann. Die Leichname liegen ein Stockwerk tiefer in einer Krypta.

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Tagestouren zum Taj Mahal kann man direkt über die offizielle Website oder bei zahlreichen anderen Anbietern im Netz buchen. Die Preise variieren hier je nach Dauer und Leistung. Ein besonderes Highlight sind Besuche bei Vollmond, die in den entsprechenden Nächten von 20.30 bis 0.30 Uhr im Halbstundentakt stattfinden. Hier gilt es, unbedingt rechtzeitig zu buchen, denn der Zutritt ist auf maximal 400 Besucher limitiert. Der Preis für einen Erwachsenen beträgt hierfür 750 Rupien, also etwa 8,50 Euro. Kinder bis 15 Jahren zahlen 500 Rupien, etwa 5,60 Euro.

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Das Geheimnis der geschlossenen Räume im Taj Mahal

Besuchern ist es innerhalb des Mausoleums nicht erlaubt, zu fotografieren. Zudem soll man sich ruhig und respektvoll verhalten und aus demselben Grund keine Mauern und Oberflächen in dem Welterbe-Denkmal anfassen. Das Filmen per Drohne ist ebenfalls streng verboten. Mehr als 20 Räume im Taj Mahal sind zudem permanent geschlossen und für Touristen unzugänglich, wie „BBC“ berichtet. Ein Mitglied der indischen Regierungspartei reichte daher 2022 sogar eine Petition ein, um sie öffnen zu lassen. Er vermutet in Ihnen Geheimnisse. Schon seit Langem kursiert öffentlich das Gerücht, es könne sich darin ein Hindu-Schrein für die Gottheit Shiva befinden.

Die meisten dieser Räume befinden sich unterirdisch. Tatsächlich waren sie bis 1978 für Besucher geöffnet, als eine Überschwemmung das Gebäude heimsuchte. Laut Historikern befindet sich aber nichts von Bedeutung darin. Und ohnehin ist das Taj Mahal auch imposant, wenn man es aus einem respektvollen Abstand betrachtet. Die besondere Magie, die von diesem Ort immer noch ausgeht, wird man vermutlich auch dann spüren. Die Magie einer Liebe, die Menschen aus aller Welt seit fast 400 Jahren begeistert und inspiriert.

Themen Asien Indien
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