17. Juli 2023, 14:31 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Das Kolosseum ist das wohl berühmteste Denkmal Roms. Es wurde es in der Antike erbaut, heute sind die verbliebenden Mauern des Monuments eine beliebte Sehenswürdigkeit. Wohl deshalb hielt es eine 17-jährige Touristin für eine gute Idee, sich im Sockel des einstigen Amphitheaters zu verewigen. Nun ist sie wegen Vandalismus angeklagt und könnte nicht bloß eine satte Geldstrafe erhalten, sondern womöglich im Gefängnis landen.
Schon wieder Vandalismus am Kolosseum! Unter anderem die italienische Presseagentur „Agenzia Nazionale Stampa Associata“ (ANSA) berichtet in ihrer Online-Ausgabe davon, dass jüngst eine Touristin ihre Initialen in die Mauer des Kolosseums eingeritzt hat. Bei der 17-Jährigen handelte es sich dem Bericht zufolge um eine Schweizerin, die mit ihrer Familie Urlaub in Rom machte. Ein Reiseleiter habe den Vandalismus beobachtet und den anwesenden Aufpassern gemeldet: Kurz darauf sei das Mädchen direkt von der Polizei abgeführt worden.
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Es droht eine Geld- und Freiheitsstrafe
Die Anklage lautet auf „Verunstaltung und Beschädigung von Kulturgütern“. Dafür muss, wie ANSA schreibt, die Minderjährige mit einer Geldbuße in Höhe von rund 15.000 Euro rechnen. Daneben könne die Straftat gemäß dem italienischen Recht auch mit einer Freiheitsstrafe von zwischen zwei und fünf Jahren geahndet werden.
Muss man wirklich erklären, dass antike Mauern mit Respekt zu behandeln sind? Dass es Vandalismus ist, wenn man z. B. dem Kolosseum einen persönlichen „Anstrich“ verpasst? Anscheinend leider schon. Denn es kommt immer wieder zu vergleichbaren Fällen, von denen sicherlich nicht alle an die Öffentlichkeit gelangen. Anders gesagt: Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich noch deutlich höher.
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Jüngster öffentlicher Fall vor wenigen Wochen
Vor wenigen Wochen erst war es ein britischer Tourist, der 27-jährige Ivan Dimitrov. Er wurde sogar dabei gefilmt, wie er mit einem Schlüssel den eigenen sowie den Vornamen seiner Freundin (Hayley) in das Wahrzeichen einbrachte, vervollständigt mit der Jahreszahl des gemeinsamen Rom-Besuchs. Leugnen wäre also zwecklos gewesen. Doch der Fitnesstrainer will ohnehin eine „gute“ Erklärung für sein Handeln gehabt haben. Den hat er in einem Entschuldigungsbrief an Roberto Gualtieri, den Bürgermeister Roms, angegeben. Davon berichtet etwa die italienische Tageszeitung „Il Messaggero“. So habe Dimitrov laut eigener Aussage nicht gewusst, dass es sich beim Kolosseum um ein Denkmal handelte – und somit bei seiner unüberlegten Aktion um Vandalismus. Seine Tat sei ihm jetzt „zutiefst peinlich“. Er hofft laut seinem Anwalt auf eine milde Strafe.