29. Oktober 2024, 17:18 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die bekanntesten Weihnachtsmärkte Deutschlands locken jedes Jahr zahlreiche Besucher an. Besonders an den Wochenenden verzeichnen diese oft hohe Besucherzahlen, was zu langen Warteschlangen an den Glühwein- und Essensständen führt. Für viele also das Gegenteil von Besinnlichkeit. Ein Besuch lohnt sich natürlich trotzdem, doch wer nach schönen Alternativen abseits des Trubels sucht, sollte den neuen Reisetrend „Detour Destinations“ ausprobieren, welcher sich auch auf Weihnachtsmärkte anwenden lässt.
Laut einem globalen Reisetrendreport der Expedia-Reise-App besuchen rund 63 Prozent der Reisenden nicht mehr immer nur eine Destination. Stattdessen nehmen viele Umwege in Kauf, um zusätzlich weniger bekannte Orte, die sogenannten „Detour Destinations“, zu erkunden. Diese „Detour Destinations“ sind meist weniger stark besucht, bieten jedoch trotzdem kulturelle, kulinarische oder architektonische Highlights, die es wert sind, die ausgetretenen Pfade zu verlassen. Dieser Reisetrend zeigt sich nicht nur bei Städtereisen, sondern lässt sich ebenso auf die beliebten Wochenendbesuche von Weihnachtsmärkten in der Adventszeit übertragen.
„Bei diesem neuen Reisetrend geht es darum, eine bekannte mit einer weniger bekannten Destination zu kombinieren, um das Beste aus beiden Welten zu erleben“, sagt Expedia-Sprecherin Susanne Dopp. „Wer diesen Advent einen Wochenendtrip plant, um einen bestimmten Weihnachtsmarkt zu besuchen, der sollte auch unbedingt Station bei einem kleineren Weihnachtsmarkt in der näheren Umgebung machen.“ TRAVELBOOK stellt fünf Weihnachtsmärkte vor, die sich als Detour Destination anbieten und zu denen sich ein Umweg lohnt.
Von Nürnberg nach Erlangen
Der Nürnberger Christkindlesmarkt zählt zu den ältesten Weihnachtsmärkten in Deutschland. Jedes Jahr am Freitag vor dem ersten Advent wird er feierlich durch das Nürnberger Christkind eröffnet. Dieses besondere Ereignis zieht jährlich Tausende von Besuchern aus aller Welt an – das Gedränge auf dem Christkindlesmarkt ist entsprechend groß. Wer es etwas ruhiger mag, findet nur rund 20 Kilometer entfernt in Erlangen eine beschaulichere Detour Destination. Hier laden gleich drei unterschiedliche Weihnachtsmärkte zum Entdecken ein: Der Schlossplatz verwandelt sich in ein idyllisches Winterwäldchen, rund um die Neustädter Kirche lockt ein historischer Markt mit mittelalterlichen Ständen, und der Altstädter Weihnachtsmarkt verbreitet festliche Stimmung auf dem Kirchenplatz. Die Erlanger Märkte sind vom 25. November bis zum 23. bzw. 24. Dezember 2024 geöffnet und bieten so ein vielseitiges vorweihnachtliches Erlebnis.
Von Berlin nach Potsdam
In Berlin gibt es jedes Jahr über 100 Weihnachtsmärkte. Besonders beliebt sind der Weihnachtsmarkt am Gendarmenmarkt und der an der Gedächtniskirche. In der Brandenburger Landeshauptstadt Potsdam finden sich ebenfalls mehrere, jedoch deutlich kleinere Weihnachtsmärkte. Der bekannteste unter ihnen ist der „Blaue Lichterglanz“. Wie der Name schon verrät, schafft er mit seinen blauen Lichtelementen entlang der Brandenburger Straße eine einzigartige Atmosphäre. Als größter Weihnachtsmarkt Potsdams ist er vom 25. November bis zum 29. Dezember 2024 geöffnet. Alternativ lädt der Böhmische Weihnachtsmarkt in Potsdam-Babelsberg an den ersten beiden Adventswochenenden dazu ein, böhmische Traditionen zu erleben. Zeitgleich findet im Kutschstallhof der Polnische Weihnachtsmarkt statt. Am dritten Adventswochenende bringt der niederländische Nikolaus „Sinterklaas“ das Holländische Viertel in festliche Stimmung. Dabei bringt er Spezialitäten wie Kniepertjes, Matjes und Genever mit.
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Von Dresden nach Pirna
Der Striezelmarkt in Dresden blickt auf eine mehr als 500-jährige Geschichte zurück und gilt als der älteste Weihnachtsmarkt Deutschlands. Ein Höhepunkt ist das große Stollenfest, das am Samstag vor dem zweiten Advent gefeiert wird und tief in der sächsischen Tradition verankert ist. Für diejenigen, denen das Gedränge auf dem Striezelmarkt ein wenig zu groß ist, bietet sich der Weihnachtsmarkt in Pirna als Detour Destination an. Der Canalettomarkt findet auf dem historischen Marktplatz im Herzen der Altstadt statt. Er ist deutlich ruhiger und intimer als der Markt in Dresden. Benannt nach dem italienischen Maler Canaletto, der Pirna auf elf beeindruckenden Stadtansichten festgehalten hat, verwandelt sich der Markt jedes Jahr durch ein stimmungsvolles Lichtkonzept in eine malerische Weihnachtslandschaft. Der Canalettomarkt ist einer der wenigen sächsischen Weihnachtsmärkte, die nach den Feiertagen noch einmal öffnen. Somit können Gäste ihn sowohl vom 26. November bis 23. Dezember bestaunen als auch vom 27. Dezember bis 30. Dezember 2024.
Von Hamburg nach Lüneburg
Hamburgs Weihnachtsmärkte sind weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt für ihre Größe und Vielfalt. Besonders der historische Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus zieht jährlich Hunderttausende Besucher an und ist ein beliebter Treffpunkt in der Adventszeit. Einen ruhigeren, aber ebenso beeindruckenden Charme bietet der Weihnachtsmarkt am Lüneburger Rathaus. Eingebettet in die Kulisse des historischen Marktplatzes mit Backstein- und Fachwerkfassaden, verbreitet dieser Markt ein beinahe märchenhaftes Flair. Zu den Höhepunkten gehört der tägliche Auftritt eines Trompeters, dessen Musik um 16:45 Uhr vom Balkon des Rathauses über den Marktplatz erklingt. Zusätzlich erstrahlen das Rathaus, die Brausebrücke sowie die drei Innenstadtkirchen jedes Jahr in festlichem Licht und schaffen schöne Fotomotive. Der Weihnachtsmarkt am Lüneburger Rathaus ist vom 27. November bis zum 30. Dezember 2024 geöffnet.
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Von Aachen nach Maastricht
Der Weihnachtsmarkt in Aachen erfreut sich nicht nur in Deutschland, sondern auch international großer Beliebtheit. Ein entscheidender Grund für die Attraktivität des Marktes sind die Aachener Printen, die viele Besucher unbedingt kosten möchten. Wer nach einem Besuch des Aachener Weihnachtsmarkts noch Hunger hat, kann in weniger als 50 Kilometern Entfernung im niederländischen Maastricht Poffertjes genießen. Der Weihnachtsmarkt „Magisch Maastricht“ bietet sich wunderbar als Detour Destination an und erstreckt sich rund um den Vrijthof, einen der bekanntesten Plätze der Stadt. Neben den traditionellen Weihnachtsbuden bietet der Markt eine überdachte Eislaufbahn, Karussells und ein Riesenrad mit geschlossenen Glasgondeln, das einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt und ihre Umgebung ermöglicht. Der Weihnachtsmarkt „Magisch Maastricht“ ist vom 28. November bis zum 30. Dezember 2024 geöffnet.