19. Oktober 2022, 10:53 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Torfhaus im Oberharz ist mit 812 Metern die höchstgelegene Siedlung in Niedersachsen – und schon bald wird die Ortschaft im Landkreis Goslar noch im Zusammenhang mit einem weiteren Superlativ genannt werden. Denn in Torfhaus soll der höchste Holz-Aussichtsturm Deutschlands eröffnen. Doch der Harzturm schlittert von einem Problem zum nächsten. Abermals gibt es Lieferschwierigkeiten bei Baumaterialien. Die Folge: ein späterer Eröffnungstermin.
In Torfhaus, einem Ortsteil von Altenau-Schulenberg im Landkreis Goslar, baut die Harzturm GmbH derzeit den nach eigenen Angaben höchsten Holz-Aussichtsturm Deutschlands. Mit einer Höhe 65 Metern soll die imposante Holzkonstruktion Besuchern einen einzigartigen Blick zum Brocken und auf den gesamten umliegenden Harz und den Nationalpark bieten. Zum Vergleich: Der laut „Badische Neueste Nachrichten“ bislang höchste Aussichtsturm in Deutschland, der Aussichtsturm „Himmelsglück“ in Schömberg in Baden-Württemberg, ist lediglich 55 Meter hoch.
Bis vor Kurzem war geplant, dass der Turm im Dezember 2022 fertig würde. Doch das Bauprojekt für den sogenannten Harzturm habe Probleme mit Lieferengpässen bei Baumaterialien, hieß es nun in einer Pressemitteilung. Die Touristenattraktion im Landkreis Goslar soll jetzt im Frühjahr 2023 eröffnen. „Unsere Metallbaufirma hat angezeigt, dass eine rechtzeitige Fertigstellung der Turmkonstruktion des Harzturms in diesem Jahr nicht mehr erfolgen wird“, sagte Geschäftsführer Hannes Mairinger. Konkret gehe es um verzinkte Bauteile. Wegen der hohen Energiepreise habe der Hersteller seine Produktion zurückgefahren.
Beim Bau des Aussichtsturms kam es schon mehrfach zur Verschiebung von Eröffnungsterminen. Grund seien immer wieder Lieferengpässe gewesen, unter anderem wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie. Ursprünglich war die Eröffnung schon in diesem Frühling geplant gewesen. Der Spatenstich war im Mai 2021.
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Harzturm mit Skywalk und Erlebnisrutsche
Wenn er eröffnet, soll der Harzturm soll mit gleich zwei Highlights aufwarten. Zum einen ist ein Skywalk, eine gläserne Brücke, in etwa 45 Metern Höhe geplant. Wem das noch nicht spektakulär genug ist, den erfreut vielleicht die geplante 110 Meter lange spiralförmige Erlebnisrutsche aus Edelstahl. Im Eingangsgebäude, wo sich der Turmzugang mit Treppe und Fahrstuhl befindet, sollen zudem ein Café und ein Souvenirshop untergebracht werden.
Optisch auffällig am Harzturm ist vor allem die hölzerne Turmschraube. Diese imitiere einen hohlen, drehwüchsigen Baumstamm, wie die Harzturm GmbH in einer TRAVELBOOK vorliegenden Pressemitteilung schreibt. Geplant wurde das Bauwerk von dem österreichischen Architekten Dietmar Kaden und dem Tragwerksplaner Markus Lackner.
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Die Harzturm GmbH investiert nach eigenen Angaben circa acht Millionen Euro in den Panoramaturm. Das Land Niedersachsen und der Bund förderten das Projekt zusammen mit rund 1,4 Millionen Euro.
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mit Material der dpa