9. Juli 2019, 11:44 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Das Problem am Reisen mit dem Rad: Es kann streckenweise ganz schön anstrengend sein. Zu anstrengend für manchen Einsteiger. Daher sind vor allem zwei Dinge wichtig: die Planung und eine gute Infrastruktur.
Durchschnittlich 70 Kilometer am Tag legen Radurlauber auf Streckenfahrten zurück. Bei Sterntouren mit fixem Standort sind es immerhin noch täglich 40 bis 60 Kilometer. Diese Distanzen lassen sich nur mit guter Planung schaffen. Die Tipps für den ersten Radurlaub:
Rad-Tickets in der Bahn reservieren
Für die An- und Abreise zum Urlaubsort oder für Transfers bietet sich die Fahrrad-Mitnahme in der Bahn an. Im Inter- und Eurocity sowie im ICE gibt es aber nur begrenzt Stellplätze. Louise Böhler vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) rät, direkt eine Fahrkarte zu buchen, die eine Reservierung für einen Stellplatz enthält.
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Radler-Hotels finden
Wer gesicherte Stellflächen sucht, braucht Hotels mit Angeboten speziell für Radler. Recherchieren lassen sie sich zum Beispiel über die ADFC-Plattform www.bettundbike.de mit rund 5800 radfahrerfreundlichen Gastbetrieben in Deutschland und Österreich. Auch viele Hotelportale bieten Unterkünfte mit Extras für Radler.
Zu den Qualitätsanforderungen des ADFC gehört, dass es für Radfahrer keine Mindestzahl an Übernachtungen gibt – viele wollen auf der Tour ja nur für eine Nacht am selben Ort bleiben. Zudem müssen die Unterkünfte Werkzeug, einen abschließbaren Raum für Fahrräder sowie Möglichkeiten zum Trocknen von Kleidung und Ausrüstung haben.
Leih-Räder am Urlaubsort
Eine Option sind Leihräder am Urlaubsort, die gerade in Großstädten weit verbreitet sind. Allerdings handelt es sich häufig um Alltags- oder Stadt-Räder. Für sportlichere Varianten lohnt es sich zum Beispiel, in lokalen Sportgeschäften nachzufragen. Auch Ski-Verleiher setzen im Sommer häufig darauf. Wer E-Bikes sucht, findet online Vermittlungsportale wie Travelbike.com.
Einstieg auf Flussradwegen
Ungeübten und Familien mit Kindern rät Böhler zu flachen Strecken, die sich zum Beispiel bei Flussradwegen finden. Möglich sind auch kombinierte Trips mit Rad und Übernachtung auf dem Schiff, laut Böhler gerade bei Älteren beliebt. Und wer in einer trainierten Gruppe mithalten will, kann ein E-Bike nutzen.
Das E-Bike gibt vielen Reisenden neue Möglichkeiten. Mit motorisierter Unterstützung seien Steigungen von 150 Höhenmetern keine Schwierigkeit, erläutert Thomas Eberl vom Veranstalter Mecklenburger Radtour. „Wir entdecken gerade den Harz neu.“ Die neuen Strecken sind nicht unbedingt länger, sondern führen höher hinauf. Im hügeligen Gelände rechts und links des Weser-Radweges sieht der Fahrradprofi ebenfalls Potenzial für weitere individuelle Touren.
Ähnlich sieht das Wolfgang Sareiter von Feuer und Eis Touristik, einem Anbieter von Aktivreisen im Alpenraum. Die Nutzung von E-Rädern steigere das Interesse an diesem Ziel, wobei bereits aktuell 50 Prozent seiner Kunden mit Motor unterwegs seien.
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Organisation sparen mit geführten Touren
Die Planung in Eigenregie ist zu mühsam? Alternativ bieten sich organisierte Radtouren an. Bei den geführten Touren zu festgelegten Terminen ist die Fahrradmiete in der Regel im Preis inkludiert. Vor allem Alleinreisende schätzten das gemeinsame Erlebnis in der Gruppe, berichtet Eva Machill-Linnenberg von Wikinger Reisen.
Wer lieber ungestört mit Freunden oder Partner unterwegs sein möchte, kann die ausgearbeiteten Routen individuell buchen. Der Vorteil: Reiseverlauf und Etappenbeschreibungen mit GPS-Daten werden vom Veranstalter ausgearbeitet. Zeitpunkt, Anreisetag und Verweildauer sind flexibel buchbar. Unterkünfte, Gepäcktransport, Ansprechpartner vor Ort sowie eine Notfallrufnummer gehören zum Pauschalpaket. Für Leihräder fallen zusätzliche Kosten an.