24. Februar 2022, 15:35 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Emissionsfreies und klimaneutrales Fliegen? Das Ende des Kerosin-Zeitalters in der Luftfahrt ist heute noch eine Zukunftsvision. Doch das könnte sich schon bald ändern: Immer mehr Konzepte fokussieren umweltverträgliches Fliegen. Airbus macht nun konkrete Schritte und beginnt mit dem Umbau eines A380 zum Wasserstoff-Flugzeug.
Fliegen soll schon bald ohne CO₂-Ausstoß möglich sein. Auch Airbus setzt auf einen klimaneutralen Antrieb und kündigte bereits im Jahr 2020 mit „ZEROe“ drei Modelle mit unterschiedlichen Ansätzen für das weltweit erste emissionsfreie Passagierflugzeug an. Nun hat Airbus einen Triebwerkspartner: In wenigen Jahren soll ein umgebauter A380 startklar sein, der auf Wasserstoff als Energieträger setzt.
Airbus A380 bekommt Wasserstoff-Triebwerk
Der Airbus A380 ist das größte Passagierflugzeug der Welt. Über 800 Passagiere finden Platz in dem Giganten und die Spannbreite beträgt fast 80 Meter. Nun setzt der Luftfahrtkonzern Airbus auf Wasserstoff als Energieträger bei dem „Riesen der Lüfte“. Dafür arbeitet der weltweit größte Flugzeugbauer AirbusAIR.PAAIRG.DE mit dem französisch-amerikanischen Triebwerksbauer CFM International an der Entwicklung eines wasserstoffgetriebenen Flugzeugmotors.
Bis 2025 soll ein sogenannter Demonstrator für ein solches Triebwerk stehen, das mit Wasserstoff statt mit Kerosin läuft, wie die beiden Partner am Dienstag, 22. Februar, ankündigten. Dazu baut CFM ein herkömmliches Turbofan-Triebwerk so um, dass es mit Wasserstoff betrieben werden kann. Weiter ist geplant, das Wasserstoff-Triebwerk in ein A380-Großraumflugzeug mit Wasserstofftanks einzubauen und am Boden sowie in der Luft zu erproben.
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Emissionisfreies Fliegen bis 2035
Airbus hatte bereits 2020 in Aussicht gestellt, emissionsfreies Fliegen bis 2035 möglich zu machen. „Seit der Vorstellung unserer ZEROe-Konzepte im September 2020 ist das der wichtigste Schritt, den Airbus unternimmt, um eine neue Ära des Fliegens mit Wasserstoffantrieb einzuleiten“, sagte Airbus-Technik-Chefin Sabine Klauke am Dienstag, dem 22. Februar, auf einer Pressekonferenz.
Zu den Kosten des Projekts wollte sie sich nicht äußern. CFM hatte im vergangenen Jahr ebenfalls für 2035 Triebwerke der nächsten Generation angekündigt, die auch mit Wasserstoff betrieben werden können. Die Brennkammer muss dazu höhere Temperaturen aushalten. Die direkte Verbrennung von Wasserstoff als Treibstoff ist für Airbus aber nur eine von zwei Möglichkeiten. Klauke sagte, der Flugzeugbauer sei weiterhin auch offen für Brennstoffzellen-Technologie, in der Wasserstoff zum Betrieb eines Elektromotors verwendet wird. Die Entscheidung soll bis 2025 fallen.
Mit Material von reuters