12. Dezember 2023, 12:57 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Stellen Sie sich vor, Sie üben einen seriösen Beruf aus, und auf einmal wird Ihnen zusammen mit einer neuen Uniform vorgeschrieben, dass Sie künftig durchsichtige Blusen bei der Arbeit tragen sollen – und darunter eine bestimmte Art von BH! So soll es sich aktuell bei British Airways ereignet haben. TRAVELBOOK kennt die ganze Geschichte.
In vielen Berufen gibt es einen Dresscode. Darunter sind auch solche, die eine „aufreizende“ Kleidung vorschreiben; man denke etwa an Strip-Lokale oder eine bestimmte Art von Nachtclubs. Dagegen sind Flugbegleiterinnen eigentlich nicht im Dienst, um bei den Kabinengästen Assoziationen zu wecken. Entsprechend echauffierten sich die weiblichen Besatzungsmitglieder bei British Airways sehr, als man ihnen – zusammen mit einer insgesamt neuen Uniform – auffällig transparente Blusen aushändigte. Auch was danach passierte, wirkt wie aus der Zeit gefallen.
Übersicht
Streit um neue Uniform bei British Airways eskaliert
Es sei ein „demütigendes Fiasko“, von dem die britische Boulevardzeitung „The Sun“ als erste berichtete. Flugbegleiterinnen bei British Airways haben sich demnach darüber beschwert, von Passagieren auf ihre Unterwäsche angesprochen worden zu sein. Die Damen haben sich nicht etwa in der Kabine entkleidet – die zu ihren neuen Uniformen gehörenden Blusen müssen so transparent sein, dass sie den BH deutlich durchscheinen lassen. Zwischenzeitlich haben sich dem Bericht zufolge Gewerkschaftsfunktionäre eingeschaltet.
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BH-Vorschriften (waren) Teil der Firmenrichtlinien
Noch mal zu dem, was die Mitarbeiterinnen darunter trugen. Auch das rührte offenbar aus Ansagen der Airline her; British Airways hat dies inzwischen auf „The Sun“-Nachfrage bestätigt. In den offiziellen Richtlinien las es sich demnach wie folgt: „Unterwäsche sollte einfarbig weiß oder in Nudefarben sein, ohne Spitze, Muster oder Aufschrift.“
Nach dem Protest der Flugbegleiterinnen, auf den eben die Gewerkschaft aufmerksam geworden war, wurde dieser Absatz entfernt. Oder anders: die „Empfehlung“, wie ein Sprecher der Airline es gegenüber „Business Insider“ nennt. „Wir haben die Empfehlung aus unseren einheitlichen Richtlinien gestrichen und werden künftig auf unsere Kollegen hören, was für sie am besten funktioniert“, hieß es auf Nachfrage des Nachrichten-Portals.
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Erstmals neue Uniformen bei British Airways seit fast 20 Jahren
Im Januar bereits wurde die neue Arbeitskleidung angekündigt – entworfen vom britischen Designer Ozwald Boateng, wie „Business Insider“ berichtet. Es sei die erste Look-Veränderung seit fast 20 Jahren. Doch das heißt nicht, dass das scheinbar Bewährte keine Kritiker hatte. 2019 soll eine Gewerkschaftsvorsitzende von einer „Sexualisierung der Uniform“ gesprochen haben, denn bereits damals seien die weißen Blusen zu transparent gewesen.
Hehre Absicht: mehr Inklusivität und Geschechterneutralität
Interessant: Die Einführung der neuen Uniformen bei British Airways hatte eigentlich einen „modernen“, inklusiven Hintergrund.
Wie „Business Insider“ im September berichtete – damals wurde sie erstmals der Öffentlichkeit präsentiert –, enthielt die 125 Teile umfassende Kollektion unter anderem auch Hijabs und Tuniken und sollte nicht zuletzt eine geschlechtsneutralere Bekleidung der Mitarbeiter ermöglichen. Die neuesten Ereignisse sprechen da eine ganz andere Sprache.