14. August 2019, 11:48 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Haben Sie schon einmal von der Fluggesellschaft Corendon gehört? Deren Flugzeuge werden seit diesem Jahr in Deutschland an immer mehr Flughäfen gesichtet. Was steckt hinter der Airline mit den rot lackierten Flugzeugen?
Auch wenn der Name „Corendon“ in Deutschland noch immer weitgehend unbekannt ist, gibt es die Fluggesellschaft schon lange – und ihren Vorläufer sogar noch länger. Schon 1997 wurde der Reiseveranstalter Corendon gegründet und 2005 nahm dann die daraus entstandene Fluggesellschaft Corendon Airlines ihre Tätigkeit auf. Doch Achtung: Es gibt nicht nur eine Airline mit diesem Namen, sondern gleich drei. 2011 folgten nämlich die Corendon Dutch Airlines und 2017 dann noch die Corendon Airlines Europe. Warum?
Das hat Christopher Kubaseck, Pressesprecher von Corendon, TRAVELBOOK erklärt: „Als Corendon Airlines gegründet wurde, flogen wir vor allem von Europa in die Türkei. Als die Zahl der Zielgebiete unseres Reiseveranstalters ebenso wie die Zahl der Passagiere anstieg, gründeten wir die Corendon Dutch Airlines, die von den Niederlanden zu Reisezielen, die dort beliebt sind, fliegt. Später gründeten wir dann auch die Corendon Airlines Europe, mit der wir von anderen europäischen Ländern, vor allem Deutschland, aus zu den griechischen Inseln, nach Ägypten, Afrika und Spanien fliegen. Das lässt sich mit Corendon Airlines Europe effektiver durchführen.“
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Corendon profitierte in Deutschland von der Germania-Insolvenz
Aktuell besteht die Corendon-Flotte aus 24 Maschinen vom Typ Boeing 737. Hinzu kommen sieben Airbus A320 und eine Boeing 737-800, die bei „Wet Lease-Operationen”, bei denen ein Flugzeug und die Crew lediglich gemietet werden, eingesetzt werden. Insgesamt fliegt Corendon 145 Flughäfen in 45 Ländern an, allein in Deutschland gibt es 19 Abflughäfen. 2018 hat Corendon mehr als drei Millionen Fluggäste befördert, für 2019 strebt die Airline laut Kubaseck vier Millionen Passagiere an. Doch warum tritt die Airline für viele Passagiere dann erst jetzt auf den Plan?
Das hat mit dem Ende einer anderen Airline zu tun. Genauer: Mit der Insolvenz der deutschen Fluggesellschaft Germania. „Durch den Marktaustritt der Germania haben sich an einigen Abflughäfen in Deutschland Lücken ergeben, die wir teilweise gefüllt haben.“, so Kubaseck. Das grundsätzliche strategische Wachstum finde aber unabhängig davon statt, so Kubaseck weiter.
Die Flugrouten von Corendon ab Deutschland
Aktuell fliegt Corendon von Deutschland nach Antalya, Gazipasa, Hurghada, Kreta, Rhodos, Kos, Mallorca, Gran Canaria, Teneriffa und Fuerteventura. Für den Sommer 2020 sei zudem ein weiterer Ausbau der Türkei-Strecken geplant. Neben mehr Frequenzen nach Antalya und Izmir kommen auch Bodrum und Dalaman neu ins Flugprogramm. Außerdem werden die italienischen Orte Olbia und Lamezia Terme sowie Arrecife auf Lanzarote neu aufgenommen. Die meisten Flüge werden von großen Reiseveranstaltern, wie FTI und Thomas Cook, für All-Inclusive-Reisen genutzt – wer möchte, kann die Flüge aber auch über die Website von Corendon buchen.
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Wenig Komfort, dafür geringe Preise
Wer mit Corendon fliegt sollte sich darüber im Klaren sein, dass es sich um eine Billigfluggesellschaft handelt. Heißt: Man sollte keinen großen Komfort erwarten. Enge Bestuhlungen, kein Bord-Entertainment sowie Extrakosten für Essen und Getränke sind hier, wie auch bei anderen Billigfliegern wie Ryanair, normal. Kostenlos an Bord erlaubt ist ein Handgepäckstück, das bis zu 8 Kilogramm wiegt und nicht größer als 55 x 35 x 25 Zentimeter einschließlich Griffen und Rädern sein darf sowie ein Aufgabegepäckstück bis zu 20 Kilogramm.
Wer das aber in Kauf nimmt und was Reisedaten und Ziel angeht flexibel ist, kann bei Corendon tatsächlich Schnäppchen machen. So kostet dort etwa ein Flug von Berlin-Schönefeld nach Antalya am 9. September inklusive Rückflug am 16. September 194 Euro – ohne Umsteigen. Zu den gleichen Flugdaten liegt das günstigste Angebot auf Flugvergleichsportalen wie etwa opodo.de bei 242 Euro – allerdings mit drei Zwischenstopps und einer fast dreimal so langen Flugdauer.