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Keine Extravaganzen

Für Flugbegleiter(innen) gilt ein strenger Dresscode

Uniform Flugbegleiter
Ganz in Blau: Zwei Flugbegleiterinnen von Eurowings in ihren Dienstuniformen Foto: Eurowings
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TRAVELBOOK Redaktion

1. November 2018, 11:31 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Flugbegleiter(innen) ziehen häufig bewundernde Blicke auf sich, wenn Sie auf Flughäfen mit ihren Trolleys zum Gate eilen, die Treppen hinauf ins Flugzeug steigen und an Bord der Maschine agieren. Warum aber ziehen Flugbegleiter so viele Blicke auf sich? Was haben sie, was andere nicht haben?

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Die Antwort liegt auf der Hand: Flugbegleiter machen beruflich das, wovon viele träumen. Sie fliegen ständig in der Welt umher und lernen immer wieder neue Länder und Städte kennen. Doch es gibt noch einen anderen Grund, weshalb fliegendes Personal oftmals bestaunt wird. Es sind die eleganten Uniformen.

Selbst ein Langstreckenflug von zehn oder mehr Stunden, scheint einem perfekt sitzenden Make-up oder einer aufwändig gestylten Föhnfrisur nichts anhaben zu können.

Die Uniform repräsentiert die Marke

Bei fast allen Airlines gibt es Vorschriften für das Outfit der Crew. Dabei entsprechen die Farben und gegebenenfalls auch Muster auf den Uniformen häufig den Logos beziehungsweise Schriftzügen auf den Flugzeugen. Schließlich soll die Uniform die Fluggesellschaft repräsentieren.

Bei Tuifly etwa zeigt sich das blaue Wellenmuster nicht nur auf den Maschinen, sondern auch auf den Halstüchern der Flugbegleiterinnen. Ähnliches gilt für die Farbgebung der Uniformen bei Ryanair, die mit ihrem Blau (u. a. Röcke und Jacken) und Gelb (u. a. Mäntel und Halstücher) dem Design der Flugzeuge entsprechen.

Flugbegleiterinnen Ryanair
Bei Ryanair ist alles gelb und blau: die Farben der Uniformen, des Logos der Airline und auch die Flugzeuge Foto: Ryanair

Überhaupt setzen viele europäische Airlines wie auch Lufthansa beim Branding auf die Farbe Blau. Wohl aus gutem Grund: Denn aus farbpsychologischer Sicht ist Blau die Farbe der Ferne (das menschliche Auge nimmt Himmel und Meer als blau wahr). Außerdem steht Blau für Vertrauen, Zuverlässigkeit und Sehnsucht.

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Teile der Uniform

Die Uniformen der Flugbegleiter setzen sich aus einer ganzen Reihe Einzelstücke zusammen. Bei Eurowings beispielsweise besteht bei weiblichem Kabinenpersonal eine komplette Uniform für den täglichen Einsatz u. a. aus einem Blazer, zwei Blusen (eine muss als Ersatz im Gepäck mitgeführt werden), wahlweise einem Rock, einer Hose oder einem Kleid, einem Gürtel, ein paar Kurzhandschuhen und einer Schürze.

Ergänzt werden kann die vorgeschriebene Dienstkleidung beispielsweise um einen Mantel, eine Weste, einen Wollschal und eine Handtasche. Für passende Schuhe, Strumpfhosen und Strümpfe müssen die Flugbegleiterinnen bei Eurowings selbst sorgen.

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Flugbegleiter Lufthansa
Die aktuellen Uniformen des Kabinenpersonals bei Lufthansa Foto: Lufthansa

Die übrigen Kleidungsstücke können über einen Webshop bestellt werden, teilt Eurowings auf Nachfrage von TRAVELBOOK mit. Grundsätzlich dürften Flugbegleiterinnen im Dienst auch Hosen statt Röcke oder Kleider tragen. Das Tragen privater Kleidungsstücke hingegen sei generell untersagt.

Während Frauen auch bei Lufthansa, Tuifly und Condor im Dienst Hosen tragen dürfen, ist es ihnen bei Ryanair untersagt: „Weibliches Kabinenpersonal trägt einen Rock als Teil der Uniform“, sagt Sprecher Robin Kiely gegenüber TRAVELBOOK.

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Auffällige Frisuren sind nicht gestattet

Klar definierte Vorschriften gelten bei den meisten Airlines nicht nur für die Kleidung, sondern auch für die Frisuren der Flugbegleiter. „Zum äußeren Erscheinungsbild unserer Flugbegleiter gehört neben der Uniform auch die Frisur. So gibt es sowohl für Frauen als auch Männer Richtlinien, um dem klassisch-eleganten Uniformcharakter zu entsprechen“, sagt etwa ein Sprecher der Fluggesellschaft Condor auf Nachfrage von TRAVELBOOK.

Bei Lufthansa „sollte die Frisur klassisch sein. Auffällige Frisuren und Haar-Accessoires sind bei Flugbegleitern nicht gestattet“, sagt Sprecherin Anne Schafmeister. Auch auffällige, grelle und unnatürliche Haarfarben seien nicht erwünscht.

Flugbegleiter Tuifly
Ab einer bestimmten Länge müssen auch bei Tuifly die Flugbegleiter ihre Haare hochstecken Foto: Tuifly

Wie bei anderen Airlines darf auch bei Eurowings „offenes Haar nicht auf der Schulter aufliegen und ins Gesicht fallen“ wie eine Sprecherin mitteilt. Langes Haar könne entweder aufgesteckt oder im Nacken durch eine schlichte Spange zusammengefasst werden. Bei mehr als schulterlangen Haaren (max. zwei Handbreit) müssen ein Zopf geflochten oder die Haare anderweitig zusammengebunden hochgesteckt werden.

„Der ordnungsgemäße Zustand der Frisur ist während des Dienstes zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren“ heißt es weiter. Bei Männern seien übertrieben lange Haare oder extreme modische Frisuren nicht gestattet.

Unterschiedliche Kostenregelungen

Die Bezahlung der Uniformen für Flugbegleiter regeln die Fluggesellschaften unterschiedlich. Bei Ryanair beispielsweise erhalten die Flugbegleiter(innen) die Uniform zu Beginn des Arbeitsverhältnisses kostenlos. „Nach dem ersten Beschäftigungsjahr kann das Kabinenpersonal dann eine jährliche Pauschale in Höhe von 400 Euro in Anspruch nehmen, die die Kosten für die Uniform mehr als abdeckt“, meint Sprecher Robin Kiely.

Lufthansa stellt dem Kabinenpersonal die Uniform mit Ausnahme der Schuhe. Condor übernimmt die Kosten für die Grundausstattung zu 70 Prozent, teilt ein Sprecher der Airline auf Nachfrage von TRAVELBOOK mit. „Die restlichen 30 Prozent werden von den Flugbegleitern in Form einer monatlichen Zahlung über zwei Jahre getragen.“

Crew Condor
Bei Condor tragen die Flugbegleiter 30 Prozent der Kosten für ihre Uniformen selbst Foto: Condor

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Krawatten aus Polyester

Während Flugbegleiter die Pflicht, eine entsprechende Uniform zu tragen, als selbstverständlich erachteten, kämen jedoch von Zeit zu Zeit Diskussionen über Schnitt, Farbe und Qualität auf, sagt Daniel Flohr, Flugbegleiter und Mitarbeiter der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation (UFO) e. V.. Beanstandungen seitens der Flugbegleiter gebe es etwa hinsichtlich der Qualität und Verarbeitung der Stoffe.

„Früher waren die Krawatten aus Seide, heute sind sie aus Polyester. Auch reißen die Nähte von Hosen und Röcken heute mitunter schneller als früher“, weiß Flohr und nennt als Grund für die geringere Qualität die Sparmaßnahmen vieler Airlines.

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