27. September 2018, 11:36 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Es passiert häufiger, als man denkt: Ein Buchstabe zu viel oder eine falsche Anrede – und schon ist das Flugticket fehlerhaft. Das kann zu Problemen bei der Einreise führen, denn der Name auf dem Ticket muss mit dem im Pass übereinstimmen.
Im Oktober 2017 hatte der in Kanada lebende Arman Aria für seine Frau Lotfifar und den kleinen Sohn telefonisch bei einem Reisebüro einen Flug von Vancouver nach Teheran gebucht. Obwohl er einem Bericht der staatlichen kanadischen Rundfunkgesellschaft CBC zufolge nach Erhalt der Tickets darauf hinwies, dass der mittlere Name auf dem Ticket einen Tippfehler enthielt, soll ein Mitarbeiter versichert haben, dass „der mittlere Name nicht so wichtig sei und die Airlines als erstes auf den Vor- und Nachnamen schauen“.
Neues Ticket für den Sohn
Beim Hinflug mit Lufthansa lief auch alles glatt. Probleme gab es erst bei der Rückreise mit British Airways: Die Airline verwehrte Mutter und Sohn das Boarding. Weil der Kleine zu diesem Zeitpunkt noch ein Jahr alt war, wäre er gratis mitgeflogen. Durch die Verzögerung mussten Mutter und Sohn nicht nur seinen zweiten Geburtstag fern ab ihres kanadischen Wohnorts feiern, sondern auch ein neues Ticket für 782 kanadische Dollar (circa 511 Euro) buchen. Denn ab dem zweiten Lebensjahr zahlen Kinder bei vielen Fluggesellschaften fast den vollen Flugpreis.
In einer Gerichtsentscheidung wurde Arman Aria jetzt eine Entschädigung von 1100 Dollar (circa 719 Euro) zugesprochen. Gegenüber CBC sagte Aria, er sei einverstanden mit der Regelung, das Geld heile jedoch nicht den „Schmerz und die Frustration“, die seine Familie habe erleben müssen. Unter anderem habe er eine teure Party für seinen Sohn geplant, der an seinem zweiten Geburtstag im fernen Iran festsaß.
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So teuer kann Sie ein Tippfehler im Ticket zu stehen kommen
Gerade bei Buchung vom Smartphone aus passieren oft Flüchtigkeitsfehler. Man tippt seinen Namen ein und schon steht da „Eisig“ statt „Erik“. Auch beliebt sind flüchtige Tippfehler, die aus Heinz einen Hienz machen. Und hin und wieder wird aus einer „Frau“ Müller ein „Herr“ Müller. Doch dieser kurze Moment der Unachtsamkeit kann teuer werden: Namenskorrekturen kosten bis zu 160 Euro. TRAVELBOOK listet auf, wie viel Gebühren ausgewählte Fluggesellschaften für eine nachträgliche Änderung erheben.
Easyjet: Änderungen von bis zu drei Buchstaben und der Anrede sind kostenlos.
Ryanair: Achtung, hier wird es wirklich teuer! Lediglich innerhalb von 24 Stunden kann man die falsche Schreibweise korrigieren. Danach fällt eine Gebühr für eine Namensänderung in Höhe von 115 Euro online oder 160 Euro am Flughafen an. Dies sei, so ein Sprecher der Airline zu TRAVELBOOK, zum Schutz vor Betrügern.
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Condor: Bei der Fluggesellschaft sind kleine Korrekturen nur in bestimmten Tarifen möglich. Wer „Light“ gebucht hat, kann den Namen gar nicht ändern. Bei „Basic“ kostet es 50 Euro, mit der „Flex“-Option ist die Änderung gratis.
Lufthansa: Namen können bis 24 Stunden nach Buchung komplett geändert werden, danach nur noch einzelne Buchstaben. Lufthansa ist jedoch häufig kulant.
Emirates: Hier wird es richtig ärgerlich. Die Airline schreibt auf ihrer Website: „Ein Fehler im Namen bzw. bei der Schreibweise des Namens führt zu einem Ticketstorno mit den entsprechenden Stornogebühren. Ein neues Ticket muss mit dem richtigen Namen zu den jeweiligen Preisen und Flugverfügbarkeiten erworben werden.“
KLM: Die Airline ist sehr kulant. Eine Namenskorrektur ist bei Flügen, die von KLM, Air France, Delta Airlines oder Kenya Airways durchgeführt werden, bis zu 30 Stunden vor Abflug kostenlos. Bei von anderen Fluggesellschaften durchgeführten Flügen kann man den Namen bis spätestens 72 Stunden vor Abflug kostenlos ändern lassen.