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Lufthansa-Buchungsklassen im Vergleich

Lohnt sich das Upgrade in die Premium Economy?

Statt Alu-Packungen gibt es hier Porzellan-Geschirr.
Statt Alu-Packungen gibt es hier Porzellan-Geschirr. Foto: Getty Images
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TRAVELBOOK Redaktion

5. Oktober 2015, 10:49 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Seit knapp einem Jahr können Lufthansa-Passagiere in der sogenannten „Premium Economy Class“ fliegen, einer Zwischenklasse, die vor allem eines verspricht: mehr Beinfreiheit. Doch lohnt sich der Aufpreis? TRAVELBOOK hat alle Klassen getestet und miteinander verglichen.

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Breite Sitze und genügend Abstand zum Vordermann: Laut einer repräsentativen Umfrage, die Forsa im Auftrag von Turkish Airlines 2014 durchführte, ist es genau das, was sich ein Großteil der befragten Flugpassagiere wünscht.

Genau diesem Wunsch sind viele Airlines durch die Einführung einer Klasse zwischen der Business Class, die den meisten Passagieren nach wie vor zu teuer ist, und der Economy nachgekommen. Premium Economy nennt sich diese Zwischenklasse, die man bei Lufthansa seit circa einem Jahr buchen kann, und die vor allem eines verspricht: mehr Komfort durch  fast 50 Prozent mehr Platz im Vergleich zur Economy. Ähnlich wie bei Konkurrenten, etwa  Singapore Airlines, Qantas, Air Canada und Condor, ist die Zwischenklasse (noch) nicht im gesamten Streckennetz der Lufthansa verfügbar. Doch die Airline plant, sie bis Ende dieses Jahres auf allen Langstreckenflügen mit den innerdeutschen Ankunfts- und Abflugshäfen Frankfurt, München und Düsseldorf einzusetzen.

Bei einer Veranstaltung in Frankfurt nannte Karl Ulrich Garnadt, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Lufthansa AG, die Premium Economy Class einen „Verkaufsschlager“. Genaue Zahlen wollte das Unternehmen auf Nachfrage aus wettbewerbstaktischen Gründen jedoch nicht nennen.

Aber lohnt sich der Flug in der Premium Economy Class wirklich? Wie viel kostet das Upgrade, und welche Vor- und Nachteile hat sie? TRAVELBOOK ist auf der neuen Fernstrecke zwischen Frankfurt und Tampa, Florida, mitgeflogen und hat drei Buchungsklassen getestet und miteinander verglichen.

Economy Class

Sitzabstand: 79 Zentimeter
Sitzbreite: 43 bis 46 Zentimeter
Neigungswinkel: 114 Grad
Sitze pro Reihe: 8 bis 10
Gepäck: 1 Stück à 23 kg
Handgepäck: 1 Stück à 8 kg
Kosten: ab 629 Euro (Hin- und Rückflug, Frankfurt – Tampa)

Vorteile:

  • Der nach wie vor günstigste Tarif auf Lufthansa-Fernstrecken.
  • Man bekommt meist auch bei einer Spontan-Buchung noch einen Platz.
  • Es gibt auch in der Economy Class die Möglichkeit, Sitze mit bis zu zehn Zentimetern mehr Beinfreiheit zu buchen.

Nachteile:

  • Eine Armlehne, die man sich mit dem Sitznachbar teilen muss
  • Verhältnismäßig wenig Beinfreiheit
  • Viele Menschen sitzen auf engstem Raum.
  • Nur eine begrenzte Auswahl beim Essen
  • Am Flughafen lange Wartezeiten am Check-in-Schalter und bei der Sicherheitskontrolle

Premium Economy Class

Sitzabstand: 97 Zentimeter
Sitzbreite: 48 Zentimeter
Neigungswinkel: 130 Grad
Sitze pro Reihe: 6 bis 7
Gepäck: 2 Stück à 23 kg
Handgepäck: 1 Stück à 8 kg
Kosten: ab 1379 Euro (Hin- und Rückflug, Frankfurt – Tampa)

Vorteile:

  • 18 Zentimeter mehr Beinfreiheit als in der Economy Class
  • Es gibt eine Menükarte, das Essen wird auf Porzellan-Geschirr serviert.
  • Man kann bis zu zwei Gepäckstücke aufgeben.
  • Passagiere bekommen ein Amenity Kit mit Zahnbürste, Augenbinde & Co.
  • Die Premium Economy ist wie auch die Business Class vom Rest des Flugzeuges durch einen Vorhang getrennt.
  • Zu jedem Sitz gehören doppelte Armlehnen.
  • Größere Bildschirme mit hoher Auflösung.
  • Zusätzliche Staumöglichkeiten und eine Steckdose am Platz
  • Der Sitz lässt sich stärker nach hinten neigen, außerdem gibt es eine extra Fußstütze.

Nachteile:

  • Es gibt auch in der Premium Economy eine Dreierreihe, was bedeutet, dass es auch hier einen weniger attraktiven Mittelsitz gibt.
  • Trotz größerem Neigungswinkel: In ein Bett verwandeln lässt sich der Sitz trotzdem nicht. Schlafen fällt fast genauso schwer wie in der Economy Class.
  • Es gibt keine separaten Waschräume für Premium-Economy-Class-Passagiere.
  • Beim Check-in und beim Boarding muss man sich in der Eco-Schlange anstellen.

Business Class

Sitzabstand: 163 Zentimeter
Sitzbreite: 52 Zentimeter
Neigungswinkel: 180 Grad
Sitze pro Reihe: 4 bis 7
Gepäck: 2 Stück à 32 kg
Handgepäck: 2 Stück à 8 kg
Kosten: ab 2299 Euro (Hin- und Rückflug, Frankfurt – Tampa)

Vorteile:

  • Der größte Vorteil ist der Sitz, der sich zu einem Bett umfunktionieren lässt. Man kommt ausgeschlafen am Ziel an.
  • Am Flughafen gibt es separate Check-in-Schalter und Sicherheitskontrollen.
  • Der/die Koffer werden mit einem „Priority“-Anhänger versehen, landen also schneller auf dem Kofferband.
  • Große Essensauswahl, eine Menükarte und Snacks; das Essen wird auf Geschirr serviert.
  • Es gibt eine „richtige“ Decke, eine große Auswahl an Zeitschriften, ein Amenity Kit mit Zahnbürste, Lippenpflegestift, Gesichtscreme & Co.
  • Man hat in den meisten Fällen nur einen Sitznachbarn.
  • Die Business Class ist durch einen Vorhang vom Rest des Flugzeuges abgetrennt. Man fliegt in einem eigenen kleinen Bereich. Zudem hat man eigene Waschräume bzw. Toiletten.
  • Fernseher mit hoher Auflösung und guter Touch-Funktion.
  • Es gibt zusätzliche Möglichkeiten, Handgepäck zu verstauen, und eine Steckdose am Platz.

Nachteile:

  • Der Preis! Wer nicht über das nötige Budget verfügt, wird sich das Ticket nicht leisten können bzw. wollen. Hauptsächlich für Vielreisende mit entsprechendem Meilenkonto geeignet – bzw. Geschäftsleute, die nach einer Langstrecke ausgeruht zu Business-Terminen erscheinen wollen.
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Fazit

Am entspanntesten fliegt es sich eindeutig in der Business Class, was allerdings seinen Preis hat. Wer vor allem wert auf mehr Beinfreiheit sowie Ruhe legt und bereit ist, dafür extra zu zahlen, findet mit der Premium Economy eine gute Zwischenlösung. Der große Nachteil ist jedoch der Neigungswinkel der Sitze. Zwar lässt es sich darin bequem fernsehen oder auch lesen, doch schlafen kann man in dieser Position nicht. Wer beim Kauf vor allem darauf aus ist, ausgeschlafen am Ziel anzukommen, könnte enttäuscht werden. Hier ist es sinnvoll, sich das Upgrade zu sparen und gleich Economy zu fliegen – oder stattdessen die teure Business-Variante zu buchen.

Die Premium Economy eignet sich letztlich eher für Passagiere, die aufgrund ihrer Größe in der Economy tatsächlich sehr unkomfortabel sitzen oder für Reisende, die etwas mehr Exklusivität und Service, etwa beim Essen, haben wollen – ohne dafür gleich das Budget zu sprengen.

Die Reise wurde unterstützt von Lufthansa. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unter www.axelspringer.de/unabhaengigkeit

Themen Flugzeuge
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