8. Oktober 2024, 12:33 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die irische Billigfluglinie Ryanair geht 2025 noch einen Schritt weiter, um Kosten zu senken: im kommenden Jahr sollen die Check-in-Schalter abgeschafft werden. Was das für Flugreisende bedeutet.
Schon jetzt gestaltet Ryanair den Check-in am Schalter ziemlich ungemütlich: 55 Euro zahlen alle, die lieber bei einer echten Person einchecken statt online. Diese absurd erscheinenden Kosten fallen 2025 weg. Genauso wie Boardkarten in Papierform und Check-in-Schalter von Ryanair. Die irische Billigfluglinie will 2025 noch digitaler werden – und natürlich, noch mehr Kosten sparen.
Ryanair kündigt massive Änderungen beim Check-in an
Innerhalb der nächsten sechs Monate will Ryanair-CEO Michael O’Leary alle Check-in-Schalter der Fluglinie abschaffen. „Wir werden die Ticketschalter abschaffen, und dann gibt es keinen Grund mehr, den Leuten für den Check-in am Flughafen Geld zu berechnen“, sagte O’Leary laut der britischen News-Seite „Bristol Live“ auf einer Pressekonferenz in Dublin. Er fügte hinzu: „Wir wollen die Flughafenkontrollen genauso abschaffen, wie wir die Gepäckschalter abgeschafft haben. Wir arbeiten darauf hin, dass ab dem 1. Mai alles über die App erledigt wird und nichts mehr auf Papier.“ Bereits jetzt würden 60 Prozent der Ryanair-Fluggäste die App nutzen. Bis zur Umstellung im kommenden Jahr sollen es 100 Prozent werden. Denn: Ab Mai ist die Nutzung der App obligatorisch. Wer kein Smartphone besitzt oder keine Lust hat, noch eine weitere App zum App-Sammelsurium auf seinem Smartphone zu laden, bleibt am Boden. Oder wechselt die Airline.
Mit diesem neuen Schritt Richtung Digitalisierung will der CEO der Billigfluggesellschaft den Bedarf an Flughafenpersonal reduzieren und so schlussendlich Kosten sparen. Diese Entscheidung soll dazu beitragen, die Flugpreise weiterhin niedrig zu halten.
Check-in ohne Papier
Viele Fluggäste bevorzugen nach wie vor Boardkarten in Papierform, um etwas in der Hand zu haben. Etwa für den Fall, dass der Akku des Smartphones leer ist und sie nicht mehr auf Tickets und Co. zugreifen können. Auch O’Leary schien diese Bedenken zu teilen. Auf der Pressekonferenz sagte er: „Ich habe gezögert, die App zu nutzen, weil ich Angst habe, ohne ein Stück Papier in ein Flugzeug zu steigen, aber sie funktioniert so gut.“ Neben der Anzeige der Boardkarten, zeige die App auch das Gate und informiere über Verspätungen.
Was aber passiert, wenn wirklich mal der Smartphone-Akku leer ist? Oder noch schlimmer, das Telefon vielleicht sogar kaputt ist? Anscheinend nicht viel: „Wenn Ihr Akku leer ist, haben wir Ihren Sitzplatz und Ihren Reisepass und wir können das im Moment an den Gates erledigen“, verspricht der Ryanair-Chef. Es gilt also nur noch, die Gewohnheit loszuwerden. Und vielleicht auch die App-Antipathie.
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Weitere Änderungen bei Ryanair geplant: Gibt es bald ein Alkohol-Limit auf Flügen?
Neben dem Check-in von Ryanair will O’Leary auch an den übermäßigen Alkoholkonsum mancher Fluggäste. Er fordert ein Limit von zwei alkoholischen Getränken pro Person am Flughafen. Hintergrund sei der, dass die Zahl der störenden Fluggäste zunehme. Er sagte: „Wenn Flüge Verspätung haben, stehen die Leute in den Bars und kippen Bier.“ Er findet: „Wir müssen die Menge des Alkoholkonsums ein wenig zurückschrauben.“ Auch er würde gelegentlich gern etwas trinken, verstehe aber nicht, wieso die Bars in Flughäfen bereits morgens um 7 Uhr geöffnet würden, während normale Pubs erst um 11 oder 12 Uhr öffneten. Auch eine ähnliche Beschränkung auf den Flügen von Ryanair kann sich O’Leary vorstellen. Ohnehin würden nur wenige Fluggäste während der durchschnittlich kurzen Flugzeiten überhaupt zwei alkoholische Getränke zu sich nehmen. Und wer sich schlecht benehme, würde sowieso nicht bedient werden.