28. April 2017, 9:38 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Flugzeugessen? Nein Danke! In einem Interview sagte jetzt der britische Starkoch Gordon Ramsay überdeutlich, was er von der Nahrungsaufnahme über den Wolken hält – nämlich gar nichts.
Starkoch Gordon Ramsay ist dafür bekannt, dass er mit seiner Meinung nicht gerne hinterm Berg hält – so auch jetzt in einem Interview mit dem Lifestyle-Magazin „Refinery29“, indem er sich zum Thema Flugzeugessen äußerte. Seine Kritik dürfte den meisten Airlines gar nicht gefallen: „Ich esse unter gar keinen Umständen in Flugzeugen.“
Und das, obwohl er als einer der bekanntesten Köche der Welt vermutlich ausschließlich in der Business oder gar First Class fliegt? Ramsey hat eine gute Begründung für seine ablehnende Haltung gegenüber den an Bord servierten Menüs: „Ich habe zehn Jahre für Airlines gearbeitet, daher weiß ich woher das Essen kommt und wohin es geht und wie lange es dauert, bevor es an Bord gelangt.“
Bis zu fünf Tage vorher zubereitet
Dass das Essen im Flieger wenig mit Haute Cuisine zu tun hat, zeigt auch ein Artikel in der „Daily Mail“: Unter anderem wird darin berichtet, wie das Flugzeug-Essen zubereitet wird – nämlich in rauhen Mengen. In Europa würden die zwei großen Caterer Gate Gourmet und LSG Sky Chefs alleine 260 Fluggesellschaften beliefern und pro Tag und Produktionsstätte bis zu 25.000 Menüs herstellen. Beim weltweit größten Caterer Emirates Flight Catering Centre seien es sogar bis zu 170.000 Portionen täglich. Jährlich würden in Fliegern weltweit eine Milliarde Rationen Essen im Gesamtwert von zehn Milliarden Euro verzehrt.
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Auch werde Flugzeugessen meist bereits 12 bis 72 Stunden vor Verzehr hergestellt, könne in gekühltem Zustand sogar bis zu fünf Tage lang aufbewahrt werden, ohne gegen internationale Hygiene-Vorschriften zu verstoßen. Das Essen werde meist in riesigen Pfannen und Töpfen zubereitet und dann in portionsgerechte Aluminiumschalen verpackt.
Ein weiterer Grund, sich laut „Daily Mail“ vor Flugzeug-Essen zu hüten: Jede einzelne Komponente enthalte im Schnitt 300 bis 400 Kalorien und hohe Mengen an Salz, Zucker und Fett. Generell solle man Essen mit Nudeln oder Reis meiden, weil diese beim Wieder-Erwärmen im Flugzeug ihre urspüngliche Konssitenz einbüßten.
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Über den Wolken schmeckt es schlechter
TRAVELBOOK berichtete zudem bereits Ende 2015 über eine Studie, die bewies, dass Essen im Flugzeug schlechter schmeckt als am Boden: Angeblich beeinflussen laute Geräusche, etwa der Lärm in einer Flugzeugkabine, die Geschmacksnerven, so die Autoren der wissenschaftlichen Studie in dem Magazin „ Journal of Experimental Psychology: Human Perception and Performance“. Demnach verstärke der Lärm die Wahrnehmung von Essen mit pikantem Geschmack, wohingegen die Rezeptoren für Süßes geschwächt würden.
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Schuld an den Geschmacksverirrungen könne zudem auch die trockene Kabinenluft sein, welche die Nasenschleimhäute angreife und austrocknen ließe. Der Druck in der Kabine ließe auch Körpermembranen anschwellen – beide Ursachen könnten, jede für sich, oder gemeinsam, dann die Geschmacksnerven beeinflussen.
Starkoch Gordon Ramsay jedenfalls hat gut reden: Wenn er von London Heathrow fliegt, kann er nämlich einfach in seinem eigenen Restaurant essen, das absurderweise ausgerechnet den Namen „Plane Food“ (z. Dt. „Flugzeugessen“) trägt. Ansonsten suche er meist eine italienische Bar auf und konsumiere etwas Leichtes wie „ein wenig Fleisch, ein kleines Glas Wein und Birnenspalten mit Parmesankäse.