24. Juni 2020, 11:09 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die nächste Airline geht wegen der Folgen der Corona-Pandemie in die Knie: Der deutsche Teil des Ferienfliegers Sunexpress wird eingestellt. Wie geht es für die Mitarbeiter weiter? Und was erwartet Kunden, die bereits Tickets für Sunexpress gebucht haben? TRAVELBOOK hat die Antworten.
Das Gemeinschaftsunternehmen von Lufthansa und Turkish Airlines, Sunexpress, stellt nach dem Geschäftseinbruch durch die Corona-Pandemie den Betrieb ihrer deutschen Tochter ein. „Der Flugbetrieb der SunExpress Deutschland, Gesellschaft der türkischen SunExpress, wird in Kürze eingestellt und ein geordneter Liquidationsprozess vorbereitet“, teilte die Airline am Dienstag mit. Das Unternehmen reagiere damit auf die Auswirkungen der Corona-Krise. Das deutsche Tochterunternehmen hatte zuletzt 20 Flugzeuge in der Flotte. In den kommenden Wochen sollten mit den Sozialpartnern Lösungen für die betroffenen knapp 1200 Beschäftigten erarbeitet werden.
Flüge werden umgebucht oder zurückgezahlt
Den Großteil der Flüge des Ferienfliegers sollen künftig die Lufthansa-Tochter Eurowings und die türkische Sunexpress übernehmen, erklärte Airline-Chef Max Kownatzki. Mehr als 90 Prozent der Fluggäste sollen auf Flüge anderer Airlines umgebucht werden, die übrigen erhalten den Ticketpreis zurück. „Wir glauben an ein starkes Comeback des Türkei-Tourismus“, erklärte Kownatzki. In Deutschland gilt wegen der Pandemie allerdings auch gegenüber dem wichtigen Urlaubsland Türkei bis Ende August eine Reisewarnung.
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Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit fordert die Eigentümer auf, Verantwortung für den Erhalt der Arbeitsplätze zu übernehmen. „Wir sind erschüttert von der Ankündigung der Unternehmensführung, den deutschen Teil der SunExpress zu schließen und die Mitarbeiter ab 01. September zu kündigen“, sagte VC-Präsident Markus Wahl. „Die Lufthansa trägt durch ihre Beteiligung an SunExpress auch soziale Verantwortung für die Belegschaft.“
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Zuletzt Flotte mit 69 Flugzeugen
Sunexpress war bisher zu Ferienzielen am Mittelmeer, der Schwarzmeerküste, Nordafrika und dem Roten Meer unterwegs. Künftig will sich die Airline auf Urlaubsflüge aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in die Türkei beschränken sowie auf innertürkische Verbindungen. Insgesamt war die Flotte des 1989 gegründeten deutsch-türkischen Joint Ventures zuletzt noch 69 Flugzeuge groß. Im vergangenen Jahr zählte das Unternehmen insgesamt rund 4200 Beschäftigte.
In der Corona-Krise gingen bereits einige kleinere Fluggesellschaften pleite, so etwa die Luftfahrtgesellschaft Walter. Die Lufthansa stellte den Flugbetrieb der Billigflugtochter Germanwings ein (TRAVELBOOK berichtete). Bei allen Airlines weltweit werden Flotten geschrumpft und Arbeitsplätze abgebaut.