28. August 2017, 17:10 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen haben oft mit Vorurteilen zu kämpfen – dabei müssen sie in ihrem Beruf weit mehr können, als nur servieren. Schon im Vorstellungsgespräch werden Flugbegleiter mit zum Teil extrem schwierigen Fragen konfrontiert. TRAVELBOOK nennt fünf Beispiele. Wissen Sie die Antworten? Machen Sie den Test!
Sie sind verantwortlich für die Sicherheit und das Wohlbefinden von Hunderten Passagieren an Bord eines Flugzeugs, müssen mehrere Sprachen auch in Krisensituationen perfekt beherrschen, Streit zwischen Sitznachbarn schlichten, Kinder trösten, immer freundlich sein, verschiedenste Auskünfte geben und bei medizinischen Notfällen in Sekunden wichtige Entscheidungen treffen: Flugbegleiter(innen) haben einen anspruchsvollen Job. Ensprechend schwierig sind die Einstellungstests, wie die folgenden Fragen von internationalen Airlines für Bewerber zeigen.
1) Wie viele Basketbälle würden in diesen Raum passen?
Diese Frage aus einem Bewerbertest von Delta Air Lines* gehört zu den so genannten „Brainteasern“. So nennen Experten Denk-Aufgaben, die zunächst schwer oder gar nicht lösbar wirken. Gestestet wird, wie der Gefragte mit solchen Herausforderungen klar kommt, die häufig mit einem Überraschungseffekt einhergehen, und ob er strukturierte, intelligente Lösungsansätze findet. Bei dieser Frage ist auch mathematisches Verständnis wichtig: Der Bewerber muss die Größe des Raumes erfragen oder schätzen, dann das Volumen der Bälle, Platz für die Zwischenräume einkalkulieren und am Ende die richtige Formel anwenden.
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2) Beschreiben Sie die Farbe Gelb einem Menschen, der blind ist
Auch diese Frage von Spirit Airlines* ist ein so genannter „Brainteaser“. Hier ist vor allem Kreativität und Wortgewandheit gefragt, außerdem Empathie – die Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen.
3) Wie würden Sie reagieren, wenn ein Passagier Ihnen erklärt, dass die Urne in seinen Händen die Asche eines geliebten Menschen enthält und er sie deshalb nicht unter dem Sitz verstauen möchte?
Bei dieser schwierigen Frage von Alaska Airlines ist vor allem Empathie und Feinfühligkeit gefragt. Würden Sie sich zutrauen, den richtigen Ton zu treffen, vielleicht auch noch in einer Fremdsprache?
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4) Stellen Sie sich vor, ich wäre ein Passagier, der sich weigert, für den Startvorgang seinen Laptop auszuschalten. Wie reagieren Sie? Und dann: Fünf Minuten später sehen Sie, dass er den Laptop immer noch benutzt. Was tun Sie dann?
Diese kniffelige Frage aus dem Bewerbertest von United Airlines stellt den angehenden Flugbegleiter vor eine der vielen Herausforderungen, denen er im Job alltäglich begegnen wird. Wichtig ist hier die richtige Mischung aus Freundlichkeit und Durchsetzungsvermögen. Wer über Charme verfügt, kann hier besonders punkten.
5) Englischtest: „What is the verb for ‘giving money to poor people or organisations that help other people?‘“
Diese Aufgabe aus dem Online-Testtraining für Bewerber von Lufthansa bietet vier mögliche Antworten: a) Spend, b) Save, c) Donate, d) Collect. Nur eine ist richtig: c) – hätten Sie es gewusst?
Lufthansa-Sprecher Werner Hildebrand erklärt auf TRAVELBOOK-Nachfrage zum weiteren Procedere: „Wenn der Englisch-Test bestanden wird und die formalen Kriterien erfüllt sind, erfolgt bereits eine Einladung zum Bewerbertag. Dort erwartet die Bewerber ein weiterer Computer-Englisch-Test (Niveau B2 oder höher), ein Kurz-Interview auf Englisch und wenn man bis dahin erfolgreich war anschließend ein ausführlicheres Interview mit einem Psychologen, das circa 30 Minuten dauert. Das Endergebnis erhalten die Bewerber dann in der Regel am Folgetag schriftlich.“
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*Quellenangabe: Die mit einem Stern gekennzeichneten Fragen sind aus einem Artikel des Magazins „Business Insider“ zitiert. „Die Fragen für angehende Flugbegleiter sind bisweilen fast schwerer als die für Anwärter der Harvard-Universität“, heißt es dort.
(mgr)