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2. Februar 2025, 14:35 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die entlegensten Flughäfen der Welt liegen nicht in Industrieländern wie Deutschland, sondern in eher abgelegenen Regionen mit begrenztem Zugang. Sie befinden sich oft weit entfernt von den nächsten großen Städten und Verkehrsknotenpunkten – und sind dennoch oft die einzige Möglichkeit, bestimmte Ziele zu erreichen. Erfahren Sie mehr darüber bei TRAVELBOOK.
Den Anfang macht ein Flughafen auf der geografisch zu Polynesien gehörenden Osterinsel – eine der isoliertesten bewohnten Inseln der Welt. Berühmt für ihre geheimnisvollen Moai-Statuen und die unberührte Natur zieht sie zahlreiche Entdeckungshungrige an. Doch wer sie erkunden möchte, muss eine lange Anreise in Kauf nehmen. Diese erfolgt in der Regel über den Flughafen Mataveri, den einzigen kommerziellen Airport der Osterinsel. Auch ist er der entlegenste Flughafen der Welt.
Die Osterinsel hat den entlegensten Flughafen der Welt
Direktflüge auf die Osterinsel gibt es nur von Chile aus. Reisende müssen einen Zwischenstopp in Santiago de Chile einlegen, der Hauptstadt des südamerikanischen Landes. Von dort aus bietet die chilenische Fluggesellschaft Latam Airlines täglich Direktflüge an. Die Flugzeit beträgt rund 5,5 Stunden – ein weiteres Zeichen für die Abgeschiedenheit der Insel. Wer von Deutschland aus anreist, muss eine Mammut-Reisezeit von insgesamt 36 bis 38 Stunden einplanen.
Interessant: Auf Initiative der NASA wurde die Landebahn des Flughafens Mataveri auf rund 3300 Meter verlängert. Von dieser Maßnahme profitiert heute der reguläre Flugverkehr. Laut Archivbeiträgen der Nachrichtenagentur UPI war der Flughafen einst als potenzieller Notlandeplatz für Space Shuttles vorgesehen – ein Szenario, das jedoch nie eintrat.
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Hat auch einen der entlegensten Flughäfen der Welt: St. Helena
Auch auf der Atlantikinsel St. Helena befindet sich einer der entlegensten Flughäfen der Welt. 1859 Kilometer von Afrika und 3286 Kilometer von Südamerika entfernt, gehört die Insel zu den isoliertesten Orten der Erde. Nicht ohne Grund wurde Napoleon dorthin verbannt und bis zu seinem Tod gefangen gehalten. Gemeinsam mit Ascension und Tristan da Cunha bildet St. Helena bis heute eines der abgelegensten Übersee-Territorien Großbritanniens. Lange war die Insel nur per Schiff erreichbar – erst seit wenigen Jahren verfügt sie über einen eigenen Flughafen.
Auf St. Helena ticken die Uhren eben etwas langsamer. Die rund 4500 Einwohner (Stand 2021, laut offizieller Volks- und Wohnungszählung) leben vor allem vom Fischfang. Ein mobiles Telefonnetz gibt es erst seit 2015. Lange Zeit wurde die Insel vom Tourismus weitgehend ignoriert – vor allem, weil sie so schwer zu erreichen war. Bis vor wenigen Jahren legte nur alle drei Wochen ein Postschiff aus Kapstadt an, um die Insel zu versorgen. Eine private Überfahrt konnte pro Person bis zu 3600 Euro kosten.
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Seit 2017 ist die Anreise etwas einfacher geworden – seither ist der Flughafen von St. Helena endlich in Betrieb. Dass es nicht früher dazu kam und die Eröffnung sogar verschoben werden musste, hatte mehrere Gründe. Vor allem das raue Inselklima mit starkem Wind und unbeständigen Wetterbedingungen stellt ein erhebliches Risiko für den Flugverkehr dar. Zudem ist die Infrastruktur begrenzt, sowohl für den internationalen Flugverkehr als auch für die Versorgung mit Gütern wie Lebensmitteln, Baustoffen oder Medikamenten. Flugzeuge benötigen spezielle Anpassungen, und es gibt nur wenige direkte Verbindungen. Diese verschiedenen Eigenschaften machen den Flughafen zu einer der entlegensten und anspruchsvollsten Reiseoptionen weltweit.
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Von einer großen Reiserevolution auf St. Helena kann weiterhin keine Rede sein – obwohl sich die Einwohner mit der Eröffnung des Flughafens einen stärkeren Zustrom von Besuchern erhofft hatten. Direktflüge gibt es nur von wenigen Flughäfen aus, hauptsächlich aus Südafrika. Wohl auch deshalb ist die vulkanische Insel bis heute kein Touristenmagnet.
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Mitten im Atlantik St. Helena ist eine der entlegensten Inseln der Erde
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In Norwegen Pyramiden ist die nördlichste Geisterstadt der Welt
Auch der nördlichste ist einer der isoliertesten Flughäfen der Welt
Zuletzt sollte auch der Flughafen von Longyearbyen Erwähnung finden. Der Ort auf Spitzbergen zählt zu den nördlichsten bewohnten Gebieten der Welt, und sein Flughafen ist der nördlichste weltweit mit Linienverkehr. Ohne dieses Kriterium könnte man auch einen Flugplatz auf den Kerguelen-Inseln nennen – dieser wird jedoch nur gelegentlich und für militärische oder wissenschaftliche Zwecke genutzt. Das Archipel, das vor wenigen Jahren zum Unesco-Welterbe ernannt wurde, ist für touristische Besucher ausschließlich auf dem Seeweg erreichbar.
Zurück also zum Flughafen Longyearbyen. Dieser liegt rund 1300 Kilometer nördlich des Polarkreises und ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für die gesamte Region. Etwa Reisende, die den Nordpol besuchen möchten, müssen den Flughafen passieren, und auch für wissenschaftliche Expeditionen stellt er einen bedeutenden Ausgangspunkt dar. Gleichzeitig kann die Lage des Flughafens Besuche jedoch auch erschweren. Denn in der Region sind extreme Wetterbedingungen keine Seltenheit. Diese können den Flugverkehr beeinträchtigen und gar vorübergehend lahmlegen.
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