2. Juli 2024, 12:54 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Am Dreiländereck von Deutschland, Frankreich und der Schweiz steht ein weltweit einzigartiger Flughafen – der EuroAirport Basel-Mülhausen-Freiburg. TRAVELBOOK verrät die Geschichte des besonderen Flughafens.
Normalerweise sind Flughäfen immer einem bestimmten Staat zugeordnet. Wer im New Yorker Flughafen JFK landet, weiß, dass er sich in den USA befindet. Und in London Heathrow obliegt die Verwaltungshoheit ohne Zweifel dem Land Großbritannien. So eindeutig ist es bei allen Flughäfen weltweit – bis auf einen Einzigen: den Flughafen Basel-Mülhausen. Denn er befindet sich zwar auf französischem Boden, wird jedoch auch von der Schweiz betrieben. Wie kam es zu dieser einzigartigen Lösung?
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Die Geschichte vom Flughafen Basel-Mülhausen
Bereits Jahre vor der Eröffnung des Flughafens Basel-Mülhausen gab es Pläne für einen neuen, größeren Flughafen im Kanton Basel-Landschaft, heißt es auf der offiziellen Webseite des Airports. Denn der Platz wurde auf dem damaligen schweizerischen Flugplatz Basel-Sternenfeld angesichts der schnellen Entwicklungen im Luftverkehr immer knapper. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden bereits bestehende Pläne mit Frankreich zunächst auf Eis gelegt und nach dem Krieg wieder aufgegriffen. So beschlossen beide Länder, im Jahr 1946 mit dem Bau des Flughafens zu beginnen – obwohl der Staatsvertrag bis dahin noch nicht unterschrieben worden war.
Diese Entscheidung deutet darauf hin, dass beide Länder gemeinsame Interessen verfolgten und bereit waren, diese umzusetzen, obwohl sie rechtlich noch nicht aneinandergebunden waren. Der Flughafen war sowohl für die Schweiz als auch für Frankreich über den Vertrag hinaus eine hohe Priorität und das äußerte sich in der Bereitschaft beider Länder, schon vor dem formellen Vertragsabschluss mit dem Bau zu beginnen.
Die Bauzeit vor der Eröffnung des Flughafens Basel-Mülhausen betrug nur zwei Monate, und so landete am 2. Mai 1946 das erste Zivilflugzeug am neuen Flughafen. Die nächsten Jahre wurde der Flughafen immer weiter ausgebaut und vergrößert. So wurde etwa die Hauptpiste im Jahr 1978 von 2370 Meter auf 3900 Meter verlängert und eine weitere Verlängerung von 220 Metern folgte im Jahr 2001. 1984 erreichte der Flughafen erstmals ein Passagieraufkommen von einer Million. Im Jahr 1987 erhielt er den Namen EuroAirport Basel-Mülhausen-Freiburg.
Auf den Parkplätzen zahlt man mit unterschiedlichen Währungen
Übrigens: Bevor die Schweiz 2009 dem Schengener Abkommen beitrat, gab es am Flughafen ein schweizerisches Zollgebiet, einen französischen und schweizerischen Bereich und in jedem je eine Halle für abfliegende und ankommende Passagiere. Somit verfügte der Flughafen auch über jeweils zwei Ankunfts- und Abflughallen sowie Check-in-Schalter und Ankunftswege. Das hat sich nach dem Schengener Abkommen im Jahr 2009 aber geändert. Heute gibt es nur noch eine große Halle für alle Abflüge, Schalter sowie Cafés und Restaurants. Die Ankunftshallen sind jedoch heute noch getrennt, aber miteinander verbunden und ohne Zollkontrolle zu Fuß passierbar. Auch die Parkplätze sind weiterhin getrennt und man zahlt mit unterschiedlichen Währungen, je nachdem ob man aus Frankreich oder der Schweiz anreist.
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Mehr als 30 Länder werden angeflogen
Der Flughafen „ist nicht allein das Tor zur Welt, sondern ebenfalls Tor in die Region für all diejenigen, die von auswärts zu Besuch kommen. 2016 waren knapp 1 Million Passagiere einreisende Touristen“, schreibt die offizielle Seite des Flughafen Basel-Mülhausen. Im Jahr 2023 wurde insgesamt ein Passagieraufkommen von 8,1 Millionen registriert. Derzeit fliegen mehr als 25 Fluggesellschaften vom Flughafen Basel-Mülhausen in mehr als 30 Länder. Die Destinationen werden je nach Entfernung und Fluggesellschaft mehrmals in der Woche oder täglich im Direktflug angeboten. Zu den Spitzenreitern, die Teil des täglichen Linienangebots sind, gehören unter anderem die Fluggesellschaften easyJet, Sun Express, Wizz Air und Turkish Airlines.