28. Dezember 2018, 10:05 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Am Flughafen muss man sich oft zwangsläufig mehrere Stunden aufhalten. Während einige Flughäfen eher mit Chaos abschrecken, können andere mit einem tollen Design und super Organisation beeindrucken. Doch was sind eigentlich die Lieblingsflughäfen der Piloten? TRAVELBOOK hat bei einem Piloten nachgefragt und seine Top 5 erfahren!
Patrick Biedenkapp ist Pilot und Influencer – bei Instagram hat er fast 500.000 Abonnenten. Mit ihnen teilt er Reisetipps und interessante Fakten über die Luftfahrt. Für den 30-Jährigen ist die Arbeit als Pilot noch immer DER Traumjob. TRAVELBOOK hat er verraten, welche Flughäfen er besonders gerne anfliegt und warum!
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Das sind die Lieblingsflughäfen von Pilot Patrick:
Nizza
„Nizza ist einer meiner Lieblingsflughäfen in Europa. Er gewinnt definitiv keinen Preis für den saubersten, bestorganisierten oder schönsten Flughafen, der Anflug begeistert dafür umso mehr. Mit dem Privatjet bin ich früher mehrmals wöchentlich den Flughafen angeflogen. Vom Norden aus kommend fliegt man erst über hohe Gebirge, dann geht es in den Sinkflug auf das Meer hinaus. Im besten Fall fliegt man über oder auch an Monaco vorbei.
Um die Schönen und Reichen in ihren Luxusvillen nicht zu stören hat man extra ein Anflugverfahren entwickelt, sodass der Anflug hauptsächlich über das Meer verläuft. Das hat zur Folge, dass man im 90 Grad Winkel auf die Landebahn zufliegt und dann im kurzen Endanflug auf die Bahn eindreht. Dieses Verfahren muss manuell, also ohne Autopilot und nach Sicht, geflogen werden. Besonders spektakulär ist es, wenn man parallel zum Strand fliegt und die Badegäste schon erkennen kann.“
Samedan
„Der Flughafen von Samedan in der Schweiz liegt in einem malerischen Tal wenige Kilometer von St. Moritz entfernt. Im Winter ist dort Hochbetrieb und es ist das Reiseziel der Schönen und Reichen. Der höchste Flughafen Europas kann nur bei gutem Wetter angeflogen werden und man braucht Mindestsichten um an- und abfliegen zu dürfen. In meiner Karriere als Privat-Jet-Pilot war ich des Öfteren dort.
Die Kulisse beim Anflug, besonders im Winter, ist einmalig, wenn man in das Tal einfliegt und die weißen Berge links und rechts an der Cockpitscheibe vorbeiziehen sieht und diese auch immer größer werden. Im kurzen Endanflug fliegt man noch über den zugefrorenen See von St. Moritz und dann kommt auch schon die kurze Landebahn. Auch hier muss das gesamte Anflugverfahren nach Sicht geflogen werden und es gibt keine Navigationshilfsmittel.“
London Farnborough
„London ist für mich die Stadt der Flughäfen. Der Flughafen von Farnborough ist der ‘sexieste‘ unter meinen Favoriten. Das puristische Terminal von Farnborough war sogar schon in einem James-Bond-Film zu sehen. Auch wenn der Flughafen etwas außerhalb von London liegt, reisen viele Geschäftsleute und wohlhabende Familien von diesem Flughafen ab. Die Wege sind extrem kurz und die Passagiere können mit Ihrem Fahrzeug bis an den Privatjet fahren.“
Innsbruck
„Der Ab- und Anflug von Innsbruck bietet nicht nur eine tolle Aussicht auf die österreichischen Berge bei schönem Wetter, sondern ist auch gleichzeitig eine Herausforderung für die Piloten. Die Verfahren sind speziell, die Berge sind sehr nah und die Landebahn ist nicht die längste. Bei starken Winden kann es zu Verwirbelungen kommen und das kann sich für Passagiere ein wenig unangenehmer gestalten. Der riesige Vorteil von Innsbruck ist, das die Wege für die Piloten auf dem Vorfeld und auch für die Passagiere im Terminal unheimlich kurz sind. Schon wenige Minuten nach der Landung kann man vor dem Terminalgebäude stehen.“
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Oslo
„Der Flughafen von Oslo ist für mich einer der schönsten in Europa. Die Abflughalle besteht aus einer Holzkonstruktion und es hat den Anschein, als würde die Decke über dem Terminal Gebäude schweben. Neben dem atemberaubenden Gebäude im skandinavischen Design ist der Flughafen außerdem bis ins kleinste Detail gepflegt. Der Boden glänzt, die Flughafenangestellten sind freundlich und die Wege innerhalb des Terminals sind überschaubar.“