26. September 2018, 13:03 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
747: Mit keiner anderen Zahl verbindet man den Glamour des Fliegens so sehr wie mit der Nummer des legendären Jumbojet von Boeing. Aber warum beginnen eigentlich alle Modell-Namen des Flugzeugherstellers mit 7?
Die Boeing 747 ist eine Legende der Luftfahrt. Das Flugzeug hatte bei seinem Jungfernflug 1969 doppelt so viele Sitze wie alle anderen Langstreckenmaschinen seiner Zeit, es war komfortabler und ließ sich wesentlich einfacher steuern als alle Maschinen, die es zuvor im Passagier-Luftverkehr gegeben hatte. Alle Nachfolger der Boeing 747 haben eines gemeinsam: die Nummer 7 am Anfang ihres Namens.
Aber warum fangen die Boeing Modelle eigentlich immer mit der Zahl 7 an? Und wieso hieß das erste Modell der 7-XX-Reihe nicht 700, sondern 707?
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Kein Aberglaube, sondern Marketing
Manche Flugzeug-Fans glauben, die Zahl 7 sei wegen ihrer magischen Eigenschaften, die ihr in mehreren Kulturen zugeschrieben werden, von Boeing ausgewählt worden. Andere wiederum sind fest überzeugt, dass die Zahl etwas mit den Neigungswinkeln im Bau der Maschinen zu tun haben muss. Doch die Realität ist etwas profaner. Die Antwort liegt im Marketing.
In einem Artikel des offiziellen Boeing-Magazin „Frontiers“ wird die Namensgeschichte der Traumflieger erzählt: Ende des zweiten Weltkriegs war Boeing genau wie viele andere Flugzeughersteller zu einer rein militärischen Firma geworden. Das wollte William Allen, der damalige Präsident des Unternehmens, ändern: Er beschloss, von nun an sowohl wieder Maschinen für den zivilen Luftverkehr, als auch für das neue Feld der Raumfahrt zu produzieren. Für diese Kategorien sollte es jeweils eine eigene Art der Nummerierung geben: A300 oder 400 für Propeller-Maschinen, 500 für Turbinen-Flugzeuge, 600 für Raketenflugzeuge und 700 für Jet-Transport-Flugzeuge.
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Das erste Modell der neuen Jet-Reihe hätte logischerweise Modell 700 heißen müssen. Aber die Marketing-Abteilung von Boeing befand diese Zahl für zu unsexy für eine Werbekampagne. Daher wurde einfach beschlossen, direkt zu Boeing 707 zu springen. Danach hießen alle weiteren Flugzeugtypen nach dem neuen Schema 717, 727, 737, bis zur berühmten 747.
Heute ist das aktuellste Modell von Boeing der Dreamliner 787. Auf die Frage, was passiert, wenn die 7-XX-Nummern aufgebraucht sein werden, antwortete ein Boeing-Sprecher auf Nachfrage von TRAVELBOOK lediglich: „Ich kann, was diese Frage angeht, keine Informationen herausgeben.“
Man darf also gespannt auf den nächsten Einfall der Marketing-Abteilung des Flugzeugherstellers warten…