20. April 2016, 13:36 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Das Forschungsunternehmen New World Wealth hat anhand von Umfragen unter 800 sehr wohlhabenden Menschen ermittelt, welche Fluglinien bei Reichen am beliebtesten sind. Auch zwei europäische landeten in den Top 5.
Wenn Reiche fliegen, sieht das so aus: Entweder sie haben einen Privatjet, der sie in Wohnzimmeratmosphäre von A nach B bringt, oder sie fliegen in den besten Klassen der Standard-Airlines und genießen dort jeden erdenklichen Luxus, der je nach Fluggesellschaft unterschiedlich ausfallen kann. Was viele gemein haben, sind bequeme Sitze, die sich oft zu Betten umfunktionieren lassen, gutes Essen auf richtigem Geschirr, und in der First Class mitunter sogar individuelle Toiletten und Duschen.
Doch welche Airline ist bei den wohlhabenden Menschen dieser Welt die beliebteste? Dieser Frage ging das Marktforschungsunternehmen New World Wealth mit Sitz in Johannesburg (Südafrika) nach und ermittelte anhand von Befragungen von 800 Vermögenden deren Lieblingsfluggesellschaften. Auf Platz 1 landete die asiatische Fluggesellschaft Singapore Airlines, die schon mehrfach ausgezeichnet wurde – unter anderem von airlineratings.com als eine der besten Fluglinien für Langstreckenflüge in allen Klassen.
Lufthansa auf Platz 4, Etihad fehlt
Auf dem zweiten Platz landete die australische Qantas Airways, vor Japan Airlines, Lufthansa und Air France.
Interessant ist, dass es keine einzige Golfairline, etwa Etihad, Qatar Airways oder Emirates, unter die Top 5 geschafft hat. Das wundert auch Andrew Amoils, Leiter der Studienabteiltung bei New World Wealth. Wie er auf Anfrage von TRAVELBOOK sagte, könnte es daran liegen, dass schlichtweg nicht so viele der befragten Personen in die Vereinigten Arabischen Emirate bzw. nach Katar geflogen sind. Die 800 Befragten kommen, so Amoils, zu etwa 40 Prozent aus Europa (davon rund 20 Prozent aus Großbritannien), 15 Prozent aus den USA und Kanada, 15 Prozent aus dem asiatisch-pazifischen und australischen Raum, 10 Prozent aus dem Mittleren Osten, 10 Prozent aus Afrika und zu 10 Prozent aus den restlichen Regionen der Welt.
Wenig überraschend ist dagegen, dass Singapore Airlines einmal mehr in einem Top-Ranking ganz oben zu finden ist. Die Fluglinie des Stadtstaates ist bekannt für ihre luxuriöse Ausstattung, die man nicht nur in der Business und First Class findet, sondern auch in den sogenannten Suites – das sind Einzelkabinen samt Chaiselongue, Bett, Fernseher und Schiebetüren. Wer mit seinem Partner reist, kann sogar zwei Kabinen zusammenlegen lassen, sodass eine Art Doppelzimmer in der Luft entsteht. Mehr Privatsphäre geht kaum!
Passend zur hochwertigen Ausstattung des Innenbereichs sind auch die Flugbegleiterinnen gekleidet, deren Outfit über die Jahre hinweg zum Markenzeichen und zum Kult geworden ist. Der Sarong Kebaya wurde 1968 vom Pariser Modedesigner Pierre Balmain entworfen, unterschiedliche Farben zeigen den Dienstgrad der Flugbegleiterin an.
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Kritik am Ranking
Nicht nur, dass die Golfairlines gänzlich fehlen nährt Zweifel daran, wie repräsentativ die Umfrage unter den rund 800 sogenannten „high-net-worth individuals“, kurz HNWI (z. Dt. vermögende Personen), tatsächlich ist, auch ist gar nicht eindeutig feststellbar, ob die Befragten auch wirklich vermögend sind. Auf Nachfrage von TRAVELBOOK erklärte Andrew Amoils, er gehe jedoch fest davon aus, da es sich ausschließlich um Personen handele, mit denen Luxus-Magazine und Unternehmen im Bereich der Vermögensberatung für besonders Wohlhabende Geschäfte betrieben. „Ich schätze, sie besitzen Nettovermögenswerte von 5 Millionen US-Dollar oder mehr“, so Amoils.