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TRAVELBOOK-Interview mit Jens Bischof

Das fordert der Eurowings-Chef von der Bundesregierung

In einem Interview mit TRAVELBOOK appelliert der Eurowings-CEO Jens Bischof an die aktuelle Bundesregierung
In einem Interview mit TRAVELBOOK appelliert der Eurowings-CEO Jens Bischof an die Bundesregierung Foto: Getty Images, Jens Bischof (Collage: TRAVELBOOK)

14. April 2025, 15:35 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

In einem Gespräch mit TRAVELBOOK äußert der Eurowings-CEO Jens Bischof mehrere Forderungen an die Bundesregierung. Im Zuge des politischen Umbruchs müsse verhindert werden, dass der Luftverkehrsstandort Deutschland an Wettbewerbsfähigkeit verliert. Bischof spricht über nötige Investitionen in Infrastruktur und warnt vor einer „Kostenlawine“, die im Ernstfall auf den Kunden abgewälzt werden müsste.

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Im Interview mit TRAVELBOOK richtet der CEO von Eurowings, Jens Bischof, deutliche Worte an die neue Bundesregierung. Besonders in Bezug auf die Standortkosten mahnt er, dass Deutschland in der Luftverkehrsbranche als Wirtschaftsstandort abgehängt werden könnte, wenn diese nicht wieder gesenkt werden. Auch auf die Kunden hätte dies massive Auswirkungen, denn die „Ticketpreise dürften weiter steigen, wenn diese Kostenlawine in Deutschland nicht aufgehalten wird“.

„Kein Wunder, dass wir auch wirtschaftlich immer weiter zurückfallen“

„Leider ist der Blick darauf, wie entscheidend eine funktionierende Wirtschaft für das Wohlergehen einer Nation ist, in den letzten Jahren weit in den Hintergrund geraten“, so Bischof. Er verweist damit auf die anhaltende Wirtschaftskrise in Deutschland. Diese habe auch starke Auswirkungen auf die Luftverkehrsinfrastruktur. Eine effiziente Verkehrsinfrastruktur sei eine „wesentliche Triebfeder für Wachstum und Wohlstand“. Bischof verweist dabei auch auf die weltweite Entwicklung des Passagieraufkommens, welche fast überall gesteigert werden konnte – außer in Deutschland. Es sei also „kein Wunder, dass wir auch wirtschaftlich immer weiter zurückfallen.“

Rückgang liegt vor allem an den extrem gestiegenen Standortkosten

Als Ursache für diese Entwicklung sieht Bischof vor allem die „extrem gestiegenen Kosten am Standort Deutschland“. Er spricht von insgesamt 4,5 Milliarden Euro, die auf jedes Flugticket umzulegen seien. Deswegen fordert er: „Die künftige Bundesregierung muss jetzt handeln und diese Kostenlawine stoppen.“ Sein Appell gilt vor allem der Abschaffung der Luftverkehrssteuer. Hierzu führt er als Beispiel Schweden an. Dort hat man diese Entscheidung bereits getroffen – und setzt die Steuer ab dem 1. Juli 2025 außer Kraft.


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Die Entscheidung der Bundesregierung, Verluste der Flugsicherung auf die Ticketpreise umzulegen, anstatt aktiv zu entlasten, kritisiert der Eurowings-Chef. „Wir haben aktuell weniger Passagieraufkommen als 2019, aber die Gebühren für die Flugsicherung werden verdoppelt. Ist das nicht absurd?“ Die fehlende Entlastung mache sich auch bei der Verfolgung von nachhaltigen Zielen bemerkbar. Denn nachhaltige Kraftstoffe seien fast fünfmal so teuer wie herkömmliches Kerosin. „Auf diesem Niveau kann keine Airline dieser Welt wirtschaftlich operieren, weil es schlichtweg viel zu teuer ist“, so Bischof. Stattdessen wünscht er sich ein Umdenken der Bundesregierung. Man müsse „endlich raus aus der Bestrafungsspirale in Form von Steuern und den Irrglauben aus der Welt schaffen, dass mit einer künstlichen Verteuerung des Fliegens in Deutschland dem Weltklima geholfen sei.“

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Nur bei Entlastung „können Airlines weiter moderate Flugpreise anbieten“

Der Eurowings-CEO mahnt davor, was passieren könnte, sollte es die Bundesregierung nicht schaffen, den Luftverkehr zu entlasten. Denn die Ticketpreise würden weiter steigen, „wenn diese Kostenlawine in Deutschland nicht aufgehalten wird“. Nur wenn es die Politik schafft, den stetig steigenden Steuern, Standortkosten und Gebühren Einhalt zu gebieten, „können Airlines weiter moderate Flugpreise anbieten“. Ansonsten könne es passieren, dass Mobilität immer mehr zum Luxusgut wird.

Eurowings als Reiseveranstalter, Flottenerneuerung und persönliche Anekdoten

Neben seinen Forderungen an die Bundesregierung berichtete Jens Bischof im Gespräch mit TRAVELBOOK auch von geplanten Neuerungen bei Eurowings. Seit diesem Jahr möchte sich die Airline mit „Eurowings Holidays“ auch als Reiseveranstalter einen Namen machen. Dafür müsse man nur einige Prozent der „mehr als 20 Millionen Gäste“ überzeugen, um einen enormen Hebel zu bewirken. In Bezug auf eine geplante Flottenerweiterung mit mehreren Boeing 737-8 MAX erläutert er die Entscheidung für das umstrittene Flugzeugmodell. Von den Passagieren wünscht sich Bischof etwas „von der Rücksichtnahme“ aus den Zeiten der Pandemie zurück. Das vollständige Interview in zwei Teilen lesen Sie hier und hier.


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